Hemsbach

Vandalismus: Tisch als Grillstelle missbraucht

Der erst vier Monate alte Jugendplatz in Hemsbach hat bereits Schaden genommen. Der Jugendgemeinderat ist sauer.

Wurde als Grillstelle missbraucht: der Holztisch am vor kurzem erst eingeweihten Jugendplatz. Foto: Stadt Hemsbach
Wurde als Grillstelle missbraucht: der Holztisch am vor kurzem erst eingeweihten Jugendplatz.

Vor noch nicht einmal vier Monaten wurde der Jugendplatz eingeweiht, jetzt fiel ein Teil des Holzmobiliars bereits Vandalen zum Opfer: Wohl in der Nacht von Dienstag, 19., auf Mittwoch, 20. September, wurden einige Balken der Tischplatte des gerade mal drei Monate alten Holztisches offenbar als Grillstelle missbraucht und im wahrsten Wortsinn abgefackelt, teilt die Stadtverwaltung gestern mit.

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Aufgefallen ist dies am Mittwochmorgen einer Streife des Polizeipostens Hemsbach und fast zeitgleich ausgerechnet Mitarbeitern des Bauhofs. Diese trifft diese Schandtat – wie natürlich den Jugendgemeinderat – besonders hart, haben sie doch viel Arbeit und dazu Herzblut in die Ausstattung gesteckt. Nicht minder der Jugendgemeinderat, der der Aufforderung von Bürgermeister Jürgen Kirchner bei der Einweihungsfeier, etwas Schönes aus dem Platz zu machen, bestens nachkam und den Treffpunkt inzwischen zu einem wahren Kleinod für junge Menschen gestaltet hat. Der entstandene Schaden beträgt einige Hundert Euro. Die Stadt Hemsbach hat Anzeige gegen unbekannt erstattet und hofft auf Hinweise aus der Bevölkerung, macht sich allerdings wenig Hoffnung, den oder die Täter zu finden, denn der Platz liegt ziemlich abgelegen nördlich der Reitanlage an der Bahntrasse auf dem Gelände der ehemaligen Hundezwingeranlage.

Weitere Fälle

Die Zerstörung des Tisches reiht sich ein in viele Vorfälle von Vandalismus in den letzten Monaten. Besonders getroffen hat es bereits zum dritten Mal die Alla-hopp-Anlage – von den Sanitäreinrichtungen über den Pavillon bis hin zum Wasserstrudel. Der Plexiglaszylinder kostet allein schon 4000 Euro.

Und jetzt der Holztisch auf einem Gelände für junge Menschen. Bürgermeister Jürgen Kirchner: „Ich habe absolut kein Verständnis für solche Taten, und ich bin sehr enttäuscht, wie wenig Respekt einige vor den Dingen anderer Menschen haben“, so der Rathauschef.

Jugendgemeinderat ist wütend

Sowieso nicht zu beziffern sind der immaterielle Schaden und der Mangel an Wertschätzung für Dinge, die eigentlich allen eine Freude bereiten sollen – erst recht, wenn man bedenkt, wie sehr sich der Jugendgemeinderat für den Platz für Jugendliche engagiert hat: „Insgesamt stecken vier Jahre Arbeit in den Planungen, dieses Jahr konnten sie endlich in die Tat umgesetzt werden. Aber nicht nur uns, sondern auch die Jugendlichen, die gerne den Platz nutzen, trifft es förmlich direkt ins Mark“, sagt Karen Runhaar vom Jugendgemeinderat. Und weiter: „Uns ist wohl allen bewusst, dass solch ein Holztisch nicht günstig ist und somit nicht sofort ersetzt werden kann. Aber dennoch sind wir trotz der Wut und Traurigkeit froh, dass nichts Schlimmeres passiert ist.“

Karen Runhaar und ihren Kollegen aus dem Jugendgremium ist ein weiterer Aspekt noch sehr wichtig: „Wir halten nichts von einer Diskussion über Generationsprobleme. Einzelnen Unbelehrbaren steht eine große Zahl von Jugendlichen gegenüber, für die Achtung und Respekt vor fremdem Eigentum selbstverständlich sind. Auch heute!“