Handball

Birkenau krönt eine überragende Saison mit dem Badenliga-Titel

Die Frauen des TSV Birkenau sind Nordbadischer Meister. In den Aufstiegsspielen wartet mit Neckarsulm aber ein klarer Favorit

Souveräner Badenliga-Meister: Die Handballerinnen des TSV Birkenau machten den Titel schon vor dem letzten Spieltag klar und ließen es krachen. Foto: Armin Etzel
Souveräner Badenliga-Meister: Die Handballerinnen des TSV Birkenau machten den Titel schon vor dem letzten Spieltag klar und ließen es krachen.

Co-Trainer Emil Hofmann vergaß kurz seinen eingeklemmten Nerv im Rücken, um nach dem spontanen Jubel umso geknickter aufs Meisterfoto zu humpeln. TSV-Trainer Julius Schäfer realisierte erst nach einigen Minuten, dass sein Foto auf den Meisterkronen klebte. Und Danijela Rajic, am Samstagabend Matchwinnerin des TSV Birkenau, fasste ihren Galaauftritt ganz trocken zusammen. „Es war ja schon alles gerichtet und geplant. Da dachte ich mir irgendwann, eine muss es ja machen“, lacht die Frau mit dem unnachahmlichen Unterarmwurf. Zehn Tore steuerte die 25-Jährige mit dem „Wums“, brauchte dafür nur zwölf Versuche und ließ nach dem Schlusspfiff die „Party Popper“ mit dem Goldregen knallen.

WNOZ WhatsApp-Kanal

Die Weinheimer Nachrichten und Odenwälder Zeitung auf WhatsApp! Aktuelle Nachrichten aus deiner Region. Die Top-Themen jeden Mittag frisch auf dem WhatsApp-Kanal.

Impressum

Direkt nach dem Abpfiff: die TSV-Bank im Freudentaumel. Foto: Armin Etzel
Direkt nach dem Abpfiff: die TSV-Bank im Freudentaumel.

Ball wie eine heiße Kartoffel

Noch einen Punkt brauchte der TSV Birkenau im letzten Heimspiel der Saison für die Badenliga-Meisterschaft gegen den Tabellenvorletzten HG Königshofen/Sachsenflur. Eine klare Sache auf dem Papier, auf dem Parkett der Langenberghalle stellten sich die Birkenauerinnen allerdings an, als wäre der Ball eine heiße Kartoffel. TSV-Torfrau Johanna Meyer hielt Birkenau in der Anfangsviertelstunde mit zehn Paraden im Spiel, die Abwehr, laut Emil Hofmann die stärkste der Liga, fand in Königshofens Anna Winkler ihre Meisterin. Immer wieder tankte sich die Rückraumlinke durch und der TSV-Angriff ließ vorne nicht nur unzählige Chancen liegen, sondern fabrizierte auch einen Ballverlust nach dem nächsten. Auf 18 summierte sich das am Ende, die Gäste verbuchten sogar 20. „Irgendwie war das wohl die Angst vorm Gewinnen“, sagte Kapitänin Jacqueline Mader. Es klappte nicht viel an diesem Abend. „Wahnsinn, was wir Nerven gezeigt und überhaupt nicht ins Spiel gefunden haben“, wischte sich Julius Schäfer den imaginären Schweiß von der Stirn.

Die Kapitänin geht mit einem weinenden Auge

Königshofen, angeführt von der ebenfalls zehnmal erfolgreichen Winkler, gab nicht klein bei, führte bis zum 18:20 (40.). Dann drehten Rajic, die ebenfalls starke und ohne Fehlversuch bleibende Lenya Hanke und Co. endlich auf und stellten die Partie bis zur 53. Minute vorentscheidend auf 27:21. Die Party konnte beginnen. Für Jacky Mader, die zusammen mit Linda Schäfer künftig kürzertreten will, ein Ausstand nach Maß. „Aber natürlich wird mir auch sehr viel fehlen. Das ist so eine tolle Mannschaft, die während der Runde super zusammengewachsen ist. Jede springt für die andere in die Bresche. Es macht einfach riesigen Spaß hier“, sagt die 34-Jährige, die sich jetzt auf die Kür freut.

Danijela Rajic, hier gegen die ebenfalls zehnfache HG-Torschützin Anna Winkler. Foto: Armin Etzel
Danijela Rajic, hier gegen die ebenfalls zehnfache HG-Torschützin Anna Winkler.

Aufstiegsspiele am 9. und 12. Mai

Nach dem letzten Badenliga-Spiel in Leimen am Samstag stehen die Aufstiegsspiele gegen Württemberg-Meister Neckarsulm II an. Am 9. Mai geht es mit dem Mannschaftsbus nach Neckarsulm (Anmeldung per Mail oder in der TSV-Geschäftsstelle), am 12. Mai (Uhrzeiten stehen noch nicht fest) folgt das Rückspiel in der Langenberghalle. Und egal, wie das ausgeht – feiern werden die TSV-Damen in jedem Fall.

TSV Birkenau: Meyer; Bussek (ab 53.); Haas (1), Knogler, Rajic (10), Schäfer, Crnisanin (2), Harbarth (2), Hanke (9/2), Knapp (1), Hassel, Becker, Gutsche (4), Mader (3).