Handball

Dem TSV Birkenau bleibt ein letzter Strohhalm

Am letzten Badenliga-Spieltag muss Birkenau gewinnen und Knittlingen verlieren

Der TSV Birkenau hat nur noch eine Mini-Chance auf die Badenliga. Foto: Katrin Oeldorf
Der TSV Birkenau hat nur noch eine Mini-Chance auf die Badenliga.

Während die Handballerinnen des TSV Birkenau ihre Badenliga-Meisterschaft ausgiebig feierten, standen die Herren in der Ecke. Es war die sinnbildliche Momentaufnahme am Samstagabend. Denn während die Frauen des Vereins allen Grund zum Feiern haben, vergaben die Herren mit der 31:33-Niederlage gegen die TSG Wiesloch eine weitere Chance auf den Verbleib in der Badenliga.

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Weil sich der TSV Knittlingen am Sonntagabend mit dem 27:27 bei Schlusslicht TSG Dossenheim begnügen musste, wird tatsächlich der letzte Spieltag entscheiden. Birkenau muss in Plankstadt siegen und auf eine Niederlage der Knittlinger gegen Meister Hardheim hoffen. „Ein Showdown, den wir eigentlich hatten verhindern wollen“, sagte Birkenaus Sportlicher Leiter Frank Jöst.

Abwehr insgesamt zu schwach

Dass die Mannschaft durchaus da Zeug hätte Badenliga zu spielen, zeigte sie in der zweiten Halbzeit. Dann nämlich, als der TSV sich dann doch entschied, in der Abwehr im Verbund zu arbeiten und besser zuzupacken. Doch da war es nach dem 13:17 zur Pause zu spät, auch weil die Aufholjagd nach dem 20:25 zum 26:27 (52.) dann auch noch durch zwei, drei unglückliche Schiedsrichterentscheidungen gestoppt wurde. „Die gibt es immer“, wollte Frank Jöst die Runde nicht auf dieses eine Spiel herunterbrechen. Schließlich kam mit Wiesloch der Tabellendritte mit einem nie zu stoppenden Lukas Sauer (elf Tore in zwölf Versuchen) in die Langenberghalle.

Dass Birkenau um den Klassenerhalt kämpft, hatte indes nichts mit diesem Spiel zu tun. Zwar erzielte die Mannschaft von Trainer Florian Sauer die meisten Tore der Badenliga, kassierte dafür aber auch mit 806 in 25 Spielen die mit Abstand meisten Gegentreffer. Mehr als 32 im Schnitt – damit wird es, egal in welcher Liga, schwer. Denn wenn sich auch viele Regeln im Handball geändert haben, bleibt eine Weisheit eben doch noch gleich: Spiele werden in der Abwehr gewonnen. Und das verinnerlichte die junge Truppe mit offenbar fehlender Einstellung dazu viel zu selten. „Wenigstens haben wir heute gekämpft“, war Sauer nach dem Schlusspfiff bedient.

Acht Verabschiedungen

Im Foyer, kurz bevor der MeisterCountdown der Damen begann, verabschiedete Frank Jöst dann gleich eine ganze Mannschaft. Neben Interims-Coach Florian Sauer, die Torhüter Erik Fremr (tritt kürzer), Benjamin Gärtner (TV Schriesheim, die Kreisläufer Jan Müller (Karriereende), Sebastian Schott (zurück nach Laudenbach), die Außen Moritz Ullrich (TVG Großsachsen) und Jan Sauer, den es ebenso wie Jan-Niklas Weis zu Badenliga-Aufsteiger HSG Weschnitztal zieht.

„Wir brauchen einen Kopf“

Wenn dieses Derby nicht zustande käme, täte ein Abstieg doppelt weh. Zu den bereits feststehenden Zugängen Rion Lather und Luca Roll (TV Hemsbach), Patrick Sedlatschek (HSG Weschnitztal) sowie Tobias May und Patrik Samardzic aus der zweiten Mannschaft, die als Aufsteiger direkt wieder aus der Landesliga abgestiegen ist, sollen noch ein, zwei erfahrene Spieler hinzukommen. Jöst: „Köpfe, die das Spiel auch mal lenken können. Das hat uns in dieser Runde gefehlt.“

TSV Birkenau: Back, Fremr (ab 31.); Sauer (1), Unger (3), Majirsk (6), Böhm (3/3), Müller, Weis (4), Brock (3), Ullrich (4), Jöst (6), Hirsch (1).