Fußball

Daniel Sachs bewundert die Wald-Michelbacher Einstellung

Daniel Sachs zieht im Mittelfeld von Eintracht Wald-Michelbach die Fäden. Der 35-jährige Co-Trainer sagt, wie die Stimmung ist, wer manchmal Einwände hat und warum er noch lange nicht genug hat.

Daniel Sachs ist mit Eintracht Wald-Michelbach gut gestartet. Foto: Fritz Kopetzky
Daniel Sachs ist mit Eintracht Wald-Michelbach gut gestartet.

Nach der bitteren Überraschung kurz vor Weihnachten verlief der Start ins neue Jahr für die Fußballer von Eintracht Wald-Michelbach geradezu verheißungsvoll. Zwei Tage vor dem Fest war den Spielern des Verbandsligisten mitgeteilt worden, dass sie im nächsten Halbjahr kein Geld mehr erhalten. Trotz dieses Umstands, der auf Probleme bei einigen Sponsoren zurückzuführen sei, blieb das Team fast komplett zusammen – und zeigte sich am vergangenen Sonntag im ersten Spiel des Jahres von den jüngsten Entwicklungen unbeeindruckt.

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„Ich hatte Hoffnung, es vielleicht in den Profibereich zu schaffen – aber da haben mir vielleicht auch ein wenig das Glück und ein richtiger Mentor gefehlt“ - Daniel Sachs

Mit einem 2:0-Sieg beim 1. FCA Darmstadt meldete sich die Eintracht stark zurück, aus Sicht von Routinier und Co-Spielertrainer Daniel Sachs keine Selbstverständlichkeit. „Es war eine unschöne Überraschung, dass die Spieler und Trainer keine Vergütung mehr erhalten. Ich finde es daher bewundernswert, dass alles so zusammengeblieben ist“, sagt der 35-jährige Rückkehrer, der nach einem ersten Aufenthalt in Wald-Michelbach, von Januar 2019 bis Sommer 2021, nun wieder im Mittelfeld die Fäden zieht. Nach der Nachricht des Vorstands „war sehr schnell klar, dass die Mannschaft trotzdem weitermacht“.

Klarheit im April?

Inzwischen sei ein Sponsorenkonzept erstellt worden, das neue Geldgeber anlocken soll. „Bis April soll wohl eine Entscheidung fallen, wie es weitergehen kann“, sagt Sachs, der nach dem Abschied 2021 bei seinem Heimatverein OSC Rosenhöhe als Trainer der U16 erste Erfahrungen als Übungsleiters sammelte und nun bei der Eintracht als spielender Co-Trainer agiert.

Das Finanzielle sei gerade kein Thema in der Mannschaft, „wir wollen uns nur unserer Leidenschaft für den Fußball hingeben“, betont Sachs. Für ihn steht zudem bei allem Weiteren fest: „Die Eintracht bleibt mein erster Ansprechpartner.“

Bis dahin will das Team von Trainer Ralf Ripperger sein übergeordnetes Ziel Ligaverbleib in trockene Tücher bringen – wobei Sachs eigentlich sogar höhere Ansprüche verfolgt als den derzeitigen achten Platz: „Ich persönlich würde gerne noch ein Stück klettern und traue das der Mannschaft auch definitiv zu. Die Liga ist sehr ausgeglichen, ein Platz in den Top-Fünf aber sicherlich möglich“, sagt der Mittelfeldakteur, der als erfahrenster Spieler im Kader dabei entsprechend vorangehen möchte. „Wir haben jetzt vier Heimspiele in Folge, in denen wir eine gute Basis für die weitere Runde legen wollen“, sagt Sachs. Am Samstag (16 Uhr) bietet sich gegen Rot-Weiß Frankfurt, der auf dem 14. Platz steht, die Gelegenheit zum nächsten Dreier.

Beruflich viel unterwegs

Er sei zurückgekommen, weil es beim Heimatverein nicht ganz mit der Umsetzung der eigenen Ziele klappte und er unbedingt noch mal Verbandsliga spielen wollte. „Die Rückkehr war unproblematisch, weil ich viele Spieler bereits kannte. Wald-Michelbach ist ein familiärer Verein, der von seiner Philosophie und seinem Charakter her sehr gut zu mir passt.“ Beruflich hat der gelernte Bürokaufmann schon lange sein Glück gefunden, arbeitet bei einem Unternehmen im Bereich Ladenbau im Vertriebsaußendienst. „Dadurch habe ich viel zwischenmenschlichen Kontakt, worüber ich sehr froh bin“, erklärt Sachs: „Die reine Büroarbeit hat mich nie wirklich erfüllt. Der direkte Kundenkontakt ist genau das richtige für mich.“ Auch privat hat er sein Glück gefunden. Seit 2020 ist Sachs mit seiner Jessica verheiratet, beide wohnen im beschaulichen Erlensee bei Hanau. In Sachen Fußball klopfte Sachs sogar mal ans Tor zum Profitum. Nach der Meisterschaft und dem Hessenliga-Aufstieg 2011 mit der TGM SV Jügesheim wechselte er zur Reserve von Kickers Offenbach. „Ich hatte Hoffnung, es vielleicht in den Profibereich zu schaffen – aber da haben mir vielleicht auch ein wenig das Glück und ein richtiger Mentor gefehlt“, sagt Sachs, der später ein Halbjahr beim Regionalligisten 1. FC Eschborn verbrachte.

Die Frau hat manchmal Einwände

Auch heute spielt Daniel Sachs weiter auf hohem Niveau – und will das trotz Einwänden so beibehalten „Meine Frau sagt manchmal: Es ist doch jetzt mal gut mit Fußball – aber für mich gibt es da noch keine Grenze. Solange ich mithalten kann und fit bleibe, macht es mir einfach noch zu viel Spaß.“