Motorsport

Über Stock und Stein beim Odenwald-Trial

Die MSV Hammelbach veranstaltet zusammen mit der IMS Schlierbachtal den Odenwald-Trial. Zeitdruck gibt es nicht, nur die Füße dürfen nicht auf den Boden. Am Ende gibt es Hausmacher für die Besten.

Die Motorsportvereinigung Hammelbach hatte ihr Trialgelände nach der Winterpause wieder bestens präpariert. Foto: Gian-Luca Heiser
Die Motorsportvereinigung Hammelbach hatte ihr Trialgelände nach der Winterpause wieder bestens präpariert.

Geschicklichkeit, gepaart mit Maschinen- und Körperbeherrschung – das stellten die Trial-Motorradfahrer auf dem Vereinsgelände der Motorsportvereinigung (MSV) Hammelbach unter Beweis. Beim vom MSV gemeinsam mit IMS Schlierbachtal ausgerichteten Saisonauftakt im Odenwald-Trial galt es für die rund 100 Teilnehmer, die in sieben Schwierigkeitsstufen eingezeichneten Strecken möglichst strafpunktefrei zu durchqueren.

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Rund 100 Starter mussten beim Odenwald-Trial in Hammelbach die verschiedenen Hindernisse überwinden. Foto: Gian-Luca Heiser
Rund 100 Starter mussten beim Odenwald-Trial in Hammelbach die verschiedenen Hindernisse überwinden.

Der Odenwald-Trial, als erste von insgesamt 15 Veranstaltungen, bei denen Punkte für die Hessenmeisterschaft gesammelt werden, sei für die Teilnehmer Gelegenheit für einen ersten Eindruck der eigenen Form und der der Konkurrenz nach der Winterpause. Das sagte Luisa Grabandt vom Organisationsteam des MSV. Sie hatte gemeinsam mit rund 60 Helfern aus beiden Vereinen nicht nur die Woche über angepackt, als Hindernisse und Strecken eingerichtet wurden, nachdem in mehreren Arbeitseinsätzen die Anlage einem Frühjahrsputz unterzogen worden war.

Am Wettkampftag wirkten die Ehrenamtler dann noch als Streckenrichter, in der Wettkampfleitung und waren auch in puncto gastronomischer Versorgung im Dauereinsatz. So sorgten sie für beste Bedingungen für die Fahrer, aber auch für etliche Besucher, die das sonnige Wochenende für einen Besuch des Vereinsgeländes nutzten, um sich bei einem Rundgang um die kompakte Geschicklichkeitsstrecke einen Eindruck von dieser Sportart und den Leistungen der Fahrer zu verschaffen.

Zeitdruck ist ein Fremdwort

Auf der Geländestrecke ist Zeitdruck ein Fremdwort. Die Trialfahrer können sich auf den Fußrasten ihrer sattellosen Krafträder stehend vor dem Angehen der jeweiligen Herausforderungen zunächst ganz in Ruhe die rechte Strategie überlegen, um ihren Parkour zu durchqueren, ohne durch das Absetzen der Füße, das Verlassen der Strecke oder das Schieben des Motorrades mit Strafpunkten belegt zu werden oder ihren Versuch ungültig erklärt zu bekommen. Das geht schnell, wenn sich ein Fahrfehler einschleicht beim vorsichtigen Durchfahren eines sich eng schlängelnden Pfades über Wurzeln, Anstiege und Geröll oder beim spektakulären Erklimmen meterhoher Steinquader mit Maschine, was die Sportler durch die richtige Mischung aus explosiver Beschleunigung und wohlkoordinierter Körperbalance erreichen.

Trial ist ein Sport für Menschen jeden Alters, auch das wurde dem Besucher des Wettbewerbes schnell klar. Der älteste Fahrer war 70 Jahre, der jüngste, der sich auf die Strecke wagte, gerade mal vier Jahre alt. Er stellte dort aber unter Beweis, dass man zwischen dem Laufen- und dem Motorradfahrenlernen nicht zwingend viel Lebenszeit vergehen lassen muss.

Besondere Trophäen

Der Knirps hatte wie die weiteren ganz jungen Teilnehmer entsprechende Mini-Motorräder mit Elektroantrieb als Gefährt. Diese hätten den Vorteil, dass sie keine heißen Verbrennungsmotoren haben, die eine Verletzungsgefahr sein könnten, erläuterte Grabandt. Die Senioren setzen aber weiterhin auf den Benzinmotor. Zum einen, weil in den höchsten Schwierigkeitsgraden deren Leistungsfähigkeit noch überlegen sei. Zum anderen, weil der Sound des Motors und der Geruch des Benzins für viele Motorradfahrer einfach zu diesem Sport dazugehört. Beim Odenwald-Trial tun dies aber auch der Ring Fleischwurst und die Dosenwurstkonserven. Hausmacherwurst gab es auch in diesem Jahr bei der Siegerehrung für die erfolgreichsten Teilnehmer. Da viele Trialfahrer bereits so viele Trophäen eingeheimst hätten, dass sie vor Problemen stünden, diese auch entsprechend unterzubringen, kämen die Odenwälder Spezialitäten als verzehrbare Trophäen sehr gut an, sagte Luisa Grabandt. uf