Frankfurt am Main

Kaum frischer Frühjahrswind auf hessischem Arbeitsmarkt

Die Arbeitslosenzahl in Hessen ging im März kaum zurück. Die sonst übliche Frühjahrsbelebung blieb weitgehend aus, weil die Firmen vorsichtiger sind.

Das Logo der Agentur für Arbeit. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild
Das Logo der Agentur für Arbeit.

Frankfurt/Main (dpa) - Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen ist im März kaum zurückgegangen. Zum Stichtag am 13. März waren 178.081 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet, wie die Regionaldirektion der Arbeitsagentur am Freitag berichtete. Mit einem Rückgang um 1355 Personen seit Februar blieb die sonst übliche Frühjahrsbelebung weitgehend aus. Die Arbeitgeber hielten sich merklich zurück, freiwerdende Stellen auszuschreiben und zu besetzen, berichtete die Direktion.

WNOZ WhatsApp-Kanal

Die Weinheimer Nachrichten und Odenwälder Zeitung auf WhatsApp! Aktuelle Nachrichten aus deiner Region. Die Top-Themen jeden Mittag frisch auf dem WhatsApp-Kanal.

Impressum

Die Arbeitslosenquote blieb zum Vormonat unverändert bei 5,2 Prozent. Vor einem Jahr hatte sie 4,6 Prozent betragen. In den jüngsten Zahlen enthalten sind 16 200 Flüchtlinge aus der Ukraine, die inzwischen als Arbeitslose registriert worden sind. Ihre Integration in den Arbeitsmarkt hängt nach Einschätzung der Regionaldirektion vor allem von ausreichenden Möglichkeiten zur Kinderbetreuung ab.

Den Arbeitsagenturen wurden im März rund 10.100 neue Vakanzen gemeldet. Das waren 12,6 Prozent weniger als vor einem Jahr. Der Bestand offener Stellen schrumpfte um 6,2 Prozent auf gut 49.700. Die Arbeitgeber hielten sich bei Stellenmeldungen und Besetzungen zurück, bemerkte Direktionschef Frank Martin.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten steigt hingegen. Nach ersten Hochrechnungen gab es im Januar mit 2,73 Millionen Beschäftigten ein Plus von 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Der Arbeitgeberverband VhU machte aber auf die niedrigste Zahl von rund 300.000 Selbstständigen seit 1996 aufmerksam. Es brauche dringend einen Turbo für Unternehmensgründungen, die in vielen Fällen auch mit zusätzlichen Arbeitsplätzen verbunden seien, meinte Hauptgeschäftsführer Dirk Pollert.

Der DGB Hessen-Thüringen nahm die Ausbildungszahlen zum Anlass, spezielle Jugendberufsagenturen zu fordern. Diese sollten verschiedene Aufgaben von Arbeitsagentur, Jobcenter und Jugendamt durch ein abgestimmtes Angebot ersetzen. Junge Menschen müssten bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz stärker begleitet und unterstützt werden, erklärte Vizebezirkschefin Renate Sternatz. «Niemand darf beim Übergang von der Schule in die Ausbildung verloren gehen.» Laut Direktion kamen im März auf knapp 29.000 offene Lehrstellen 25.100 Interessenten.