Arbeitsmarkt

Rezession schlägt durch: Mehr Arbeitslose in Hessen

Die maue wirtschaftliche Entwicklung bleibt nicht ohne Folgen für den Arbeitsmarkt. Nach ausgebliebener Frühjahrsbelebung droht nun das große Sommerloch.

"Agentur für Arbeit" hängt über dem Eingang der Bundesagentur. Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild
"Agentur für Arbeit" hängt über dem Eingang der Bundesagentur.

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Auf dem hessischen Arbeitsmarkt schlagen die Folgen der Rezession durch. Die Arbeitsagentur rechnet auch in den kommenden Monaten mit steigenden Arbeitslosenzahlen. Zum Stichtag am 13. Juni waren 178.620 Menschen arbeitslos gemeldet, wie die Regionaldirektion der Arbeitsagentur am Freitag mitteilte. Das waren 0,3 Prozent mehr als einen Monat zuvor, so dass die Arbeitslosenquote unverändert bei 5,1 Prozent lag. Vor einem Jahr hatte die Quote mit knapp 20.000 Arbeitslosen weniger bei 4,6 Prozent gelegen.

Newsletter

Holen Sie sich den WNOZ-Newsletter und verpassen Sie keine Nachrichten aus Ihrer Region und aller Welt.

Mit Ihrer Registrierung nehmen Sie die Datenschutzerklärung zur Kenntnis.

Direktionschef Frank Martin rechnet auch in den kommenden Monaten mit steigenden Zahlen. Gründe sind der Ukraine-Krieg und die damit einhergehenden Energiepreis- und Lieferkettenkrisen. «Seit einem Jahr sind die Stellenmeldungen rückläufig, und der Bestand der offenen Stellen sinkt kontinuierlich», stellte Martin fest. Besserung sei zunächst nicht zu erwarten: Zum einen stellen die Unternehmen in den Sommermonaten weniger ein. Zum anderen kommen weitere Flüchtlinge aus der Ukraine nach Sprachkursen auf den Arbeitsmarkt.

Grundsätzlich zeigt sich der Behörde zufolge aber, dass die Menschen aus der Ukraine in den Arbeitsmarkt integriert werden können. Rund 5300 hätten einen sozialversicherungspflichtigen Job angetreten. Weitere rund 17.550 seien als Arbeitslose auf der Suche nach einer Beschäftigung.

Auch ist die Beschäftigung insgesamt in Hessen gewachsen. Nach den jüngsten verfügbaren Zahlen aus dem April sind 2,73 Millionen Menschen mit Sozialversicherung beschäftigt. Das bedeutet zum Vorjahresmonat eine Steigerung um 1,1 Prozent, womit Hessen weiter über der Bundesentwicklung (0,8 Prozent) liegt.