Handball

Landesliga: Birkenauer Reserve vermasselt Hemsbach die Party

Das Schlusslicht fügt dem TVH die erste Heimniederlage zu. Laudenbach macht in der Schlussphase alles klar und die HSG Weinheim hofft fortan auf Schützenhilfe.

Auch mit vereinten Kräften gelang des TVH am Samstag nicht, die Birkenauer Reserve (beim Wurf: Philipp Schmitt) entscheidend zu bremsen. Foto: Philipp Reimer Fotografie
Auch mit vereinten Kräften gelang des TVH am Samstag nicht, die Birkenauer Reserve (beim Wurf: Philipp Schmitt) entscheidend zu bremsen.

Vor heimischer Kulisse hatte sich der TV Hemsbach in der Landesliga-Saison 23/24 noch keine Niederlage erlaubt und an dieser beeindruckenden Statistik sollte sich auch im letzten Heimspiel am Samstag gegen den Tabellenletzten TSV Birkenau II nichts ändern. Doch es kam anders: Nach einem teilweise desolaten Auftritt der Gastgeber musste sich der TVH den Odenwäldern mit 25:28 geschlagen geben.

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Die Gäste aus Birkenau hatten den deutlich besseren Start, durch schnelles Gegenstoßspiel erwischten sie die Hausherren, die im eigenen Angriff viel zu statisch und ideenlos agierten, immer wieder auf dem falschen Fuß. Als der insgesamt sieben Mal erfolgreiche TSV-Spieler Tobias May in der neunten Minute zum 2:5 traf, sah sich der scheidende Hemsbacher Trainer Jozef Bokol bereits zu seiner ersten Auszeit gezwungen. Trotz einer klaren Ansage schafften es seine Schützlinge aber nur bedingt, endlich in die Begegnung zu finden. Zwar schaffte es der TVH, den Rückstand von drei Treffern bis zur 18. Minute zu halten, bis zur Halbzeitpause sollte jedoch ein weiterer Einbruch erfolgen.

Ein weiterhin viel zu harmloses Angriffsspiel, gepaart mit einem desolaten Rückzugsverhalten sorgten dafür, dass die clever und mit hohem Tempo agierenden Birkenauer ihren Vorsprung zur Pause auf 10:17 ausbauen konnten.

Auch nach dem Seitenwechsel sahen die Zuschauer zunächst kein Aufbäumen der Hemsbacher. Die Dynamik des Spiels war unverändert, Birkenau war an diesem Abend zu jedem Zeitpunkt die bessere Mannschaft – zwischenzeitlich zogen die Gäste sogar auf neun Tore davon. Ab diesem Zeitpunkt ging es für die Gastgeber nur noch darum, eine Klatsche zu verhindern. Und wenigstens das sollte ihnen gelingen. Durch einen 4:0-Lauf kurz vor dem Spielende stellte der TVH den finalen Drei-Tore-Rückstand her. Diese Tatsache änderte allerdings nichts daran, dass sich die Bergsträßer dem Schlusslicht völlig zu Recht geschlagen geben mussten.

Nach vier Jahren verlässt Trainer Jozef Bokol den Handball-Landesligisten TV Hemsbach zum Saisonende. Foto: TV Hemsbach
Nach vier Jahren verlässt Trainer Jozef Bokol den Handball-Landesligisten TV Hemsbach zum Saisonende.

Trotz des Stimmungsdämpfers wurden nach der Begegnung in geselliger Runde Danksagungen an alle ständigen Helfer ausgesprochen sowie die scheidenden TVH-Akteure gebührend verabschiedet. Allen voran natürlich Trainer Jozef Bokol, der nach vier Jahren in Hemsbach den Schritt zur persönlichen Entwicklung bei der Friesenheimer B-Jugend wagt und wahrlich eine Ära beim TVH geprägt hat.

Aber auch Rion Lather und Luca Roll, die beide zum TSV Birkenau wechseln, erhielten ein kleines Präsent für ihren leidenschaftlichen Einsatz an der Bergstraße. Zu guter Letzt wurde noch Marcel Heide in den spielerischen Ruhestand verabschiedet. Dem TV Hemsbach bleibt er aber wohl in mindestens einer Funktion erhalten. So gab es für die Hemsbacher zumindest noch den einen oder anderen Grund zu feiern. Nicht zuletzt auch eine alles in allem gelungene Saison. ff

TV Hemsbach: Roll, Grotelüschen; Brückmann (1), Herzog (1), Bauer (4), Walther, König (1), Haußer (2), Lather (4), Zschätzsch (1), Fröhlich (3), Drost (7), Heckmann (1), Heide.

TSV Birkenau II: Samardzic, Sattler; B. Schmitt (4), Kadel (3), Beller (3), May (7), Bechtold (7), Thiede, Fath, Hohl, P. Schmitt (4).

HSG hofft jetzt auf den Badenliga-Meister

Die Landesliga-Handballer der HSG Weinheim/Oberflockenbach haben ihr Heimspiel gegen die HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim mit 24:25 (10:14) verloren – und ihr Schicksal im Kampf um den Klassenerhalt somit nicht mehr in der eigenen Hand. Durch die Niederlage vergab die HSG die letzte Chance, den drittletzten Tabellenplatz noch zu verlassen. Für den Verbleib in der Landesliga muss man nun auf die Schützenhilfe des Badenliga-Meisters hoffen.

In einer umkämpften Partie kamen die Gäste zunächst besser ins Spiel und konnten sich auf 3:5 (9.) absetzen. Die Gastgeber agierten im Angriff zunehmend hektisch. Nach dem 5:6 (12.) durch Sebastian Labs gelang bis zur 20. Spielminute kein eigener Treffer mehr. Mit dem Treffer zum 7:12 (24.) schienen die Gäste noch vor der Pause zu enteilen, doch Klaus Beulich mit zwei sehenswerten Treffern aus dem Rückraum und der wieder einmal zuverlässige Marc Hornstein im Tor hielten die HSG zumindest im Spiel. So blieb es zur Pause bei einem Vier-Tore-Rückstand.

Nach dem Seitenwechsel konnten die Taubertaler eine doppelte Überzahl zunächst nicht ausnutzen. Stattdessen zeigte Marcus Nethövel seine Durchschlagskraft und führte die Knapp-Truppe zurück in die Spur. Beim 14:15 (38.) war die Partie wieder völlig offen.

Auch Klaus Beulichs sechs Tore reichten der HSG nicht zum Sieg. Foto: Philipp Reimer Fotografie
Auch Klaus Beulichs sechs Tore reichten der HSG nicht zum Sieg.

Nachdem Felix Rother die Gäste kurzzeitig wieder mit drei Toren in Front gebracht hatte, gelang der HSG durch Labs und Nethövel ein 3:0-Lauf, beim Stand von 18:18 war die Partie erstmals seit der achten Minute wieder ausgeglichen.

Spielmacher Tim Scheuermann brachte die Hausherren zehn Minuten vor dem Ende gar mit 21:20 in Führung und baute diese wenige Minuten später sogar auf 23:21 aus (54.). In einer hitzigen Schlussphase konnte Tobias Ehler für die Gäste jedoch wieder ausgleichen (56.).

Die Schlussminuten musste die HSG dann in Unterzahl überstehen und dies gelang zunächst auch. 15 Sekunden vor dem Ende hatte Peter Scheurich sogar die Chance auf den Sieg, er scheiterte jedoch an Christian Gluhak im Gästetor. Den Taubertalern blieben so ihrerseits noch 13 Sekunden zum Siegtreffer.

Da der Knapp-Truppe im Kampf gegen den Abstieg nur ein eigener Erfolg weiterhalf, versuchte sie, die Gäste mit einer offensiven Abwehr zu einem Ballverlust zu zwingen. Doch Victor Bodo fand die entscheidende Lücke und konnte nur durch Foul von Tim Scheuermann gestoppt werden, was eine Rudelbildung zur Folge hatte. Nachdem sich die Gemüter wieder beruhigt hatten, verwandelte der Gefoulte den fälligen Strafwurf selbst und fügte den Hausherren somit eine weitere schmerzliche Niederlage bei.

Für die HSG steht nun am 4. Mai das abschließende Heimspiel gegen den designierten Landesliga-Meister aus Schriesheim an. Die Mannschaft muss hier noch einmal alles in die Waagschale werfen und will sich mit einem vernünftigen Ergebnis aus der Saison verabschieden. Die künftige Klassenzugehörigkeit liegt allerdings in anderen Händen. ps

HSG Weinheim/Oberflockenbach: Hornstein, Koob-Lautenbach; Beulich (6), S. Labs (5), Ulitzka (1), Schneider (1), Gipp, F. Labs, Kinscherf, Scheurich (4), Scheuermann (2), Nethövel (5), Weigold.

TGL mit fulminater Schlussoffensive

Laudenbach. In einem bis vier Minuten vor Abpfiff ausgeglichenen Spiel gewannen die Landesliga-Handballer der TG Laudenbach mit 30:25 bei den Handball Wölfen Plankstadt II.

Wie schon so oft in dieser Saison war der Kader, mit dem die TG in Plankstadt antreten musste, dünn besetzt. Trainer Waldemar Rack musste einmal mehr einige Ausfälle kompensieren. Entsprechend zäh begann das Spiel und Laudenbach machte sich durch technische Fehler vor allem in der Anfangsphase selbst das Leben schwer. Nach acht Minuten leuchtete ein 3:3 auf der Anzeigentafel, da auch die Gastgeber noch nicht so richtig in Spiellaune gekommen waren.

Nun war es aber der Laudenbacher Rückraum, der zu glänzen begann und die TGL setzte sich, auch dank starker Paraden von Torhüter Fischer, innerhalb von fünf Minuten auf 7:3 ab. Die Plankstädter ließen mit ihrer Antwort jedoch nicht lange auf sich warten und vor allem Schmelz sorgte dafür, dass beide Teams nach 24 Minuten beim 9:9 wieder gleichauf waren. Laudenbach legte nun immer wieder vor, aber postwendend glichen die Wölfe aus. Routinier Jumic netzte schließlich zur 13:12 Halbzeitführung für Laudenbach ein.

Routinier Milenko Jumic netzte zur 13:12-Halbzeitführung für Laudenbach ein. Insgesamt gelangen ihm sieben Treffer. Foto: Marco Schilling
Routinier Milenko Jumic netzte zur 13:12-Halbzeitführung für Laudenbach ein. Insgesamt gelangen ihm sieben Treffer.

Auch die zweite Hälfte begann wieder zäh – und die Wölfe blieben der TGL auf den Fersen, sodass diese sich nicht absetzen konnte. Nach 42 Minuten stand es 18:18 und der Ausgang des Spiels war ungewiss. Die TGL startete dann aber die nächste Attacke, der pfiffige Falter netzte zweimal ein und schnell lag Laudenbach mit 22:18 in Führung. Plankstadt sah sich nun gezwungen, eine Auszeit zu nehmen. Zum Leidwesen der TGL bewirkte diese, dass der Gegner nun strukturierter im Angriff agierte und Tor um Tor aufholte. Nach 56 Minuten war es Verclas, der zum 25:25 traf.

Die TGL blies nun aber, angeführt vom starken Sebastian Schupp, zur Endoffensive. Da die Abwehr nun zudem einem Bollwerk glich und keinen gegnerischen Treffer mehr zuließ, durften die Rack-Schützlinge doch noch einen Sieg mit fünf Toren Vorsprung bejubeln. mho

TG Laudenbach: Fischer, L. Hähnel; D. Schupp (1), Falter (3), Bock (1), Pinkepank (2), Wilkening (2), Lohmeier (5), Teurer (1), S. Schupp (8), Jumic (7/4).