Fußball

Warum Ralf Ripperger stolz auf seine Mannschaft ist

Bereits am Samstag startet Eintracht Wald-Michelbach in die restlichen Spiele der Verbandsliga. Trainer Ralf Ripperger beantwortet viele Fragen, aber alles kann er noch nicht sagen.

Wohin führt der Weg von Ralf Ripperger? Der Trainer von Eintracht Wald-Michelbach wollte sich im Gespräch noch nicht festlegen. Foto: Philipp Reimer Photography
Wohin führt der Weg von Ralf Ripperger? Der Trainer von Eintracht Wald-Michelbach wollte sich im Gespräch noch nicht festlegen.

Nach dem großen Knall an Weihnachten, als Eintracht Wald-Michelbach bekannt gegeben hatte, dass Sponsorengelder fehlen und die Zahlungen an die Fußballer deshalb eingestellt werden, haben sich die Wogen inzwischen geglättet. Der Fokus liegt auf dem Rest der Rückrunde in der Verbandsliga, die für die Wald-Michelbacher bereits am Samstag (14.30 Uhr) beim 1. FCA Darmstadt beginnt. Wir sprachen mit ETW-Trainer Ralf Ripperger über die aktuelle Situation und werfen auch schon einen Blick auf die kommende Runde. Alle Fragen konnte der 33-Jährige nicht beantworten.

Newsletter

Holen Sie sich den WNOZ-Newsletter und verpassen Sie keine Nachrichten aus Ihrer Region und aller Welt.

Mit Ihrer Registrierung nehmen Sie die Datenschutzerklärung zur Kenntnis.

Herr Ripperger, wie stolz sind Sie als Trainer, dass Ihre Spieler Wort hielten und die Runde ohne finanzielle Zuwendungen zu Ende bringen wollen?

Ralf Ripperger: Natürlich stolz, weil es bestätigt, was ich schon lange Zeit gesagt habe. Diese Spieler und die Mannschaft an sich haben Charakter. Außerordentlichen Charakter sogar. Das ist außergewöhnlich und alles andere als selbstverständlich. Und damit meine ich nicht nur, dass es ohne finanzielle Zuwendungen weitergeht, sondern vielmehr, wie geschlossen die Mannschaft das angeht und das relativ schnell kein Thema mehr war. Dennoch muss ich einfach betonen, dass dieses Zusammenstehen äußerst einzigartig ist und so wohl nicht mehr oft vorkommen wird.

Der 22-jährige Yannick Marx (links) kam zu Saisonbeginn von der TSG 62/09 Weinheim II zu Eintracht Wald-Michelbach und ist jetzt einer der Gewinner der Vorbereitung des Verbandsligisten. Foto: Philipp Reimer Photography
Der 22-jährige Yannick Marx (links) kam zu Saisonbeginn von der TSG 62/09 Weinheim II zu Eintracht Wald-Michelbach und ist jetzt einer der Gewinner der Vorbereitung des Verbandsligisten.

Und wer ist in der neuen Runde dann noch dabei – mit Ralf Ripperger als Trainer?

Ripperger: Dazu kann ich zum aktuellen Zeitpunkt wirklich gar nichts sagen. Und es steht mir auch nicht zu. Jeder Spieler muss eine Entscheidung für sich treffen und dafür gibt es ja unzählige Entscheidungskriterien. Ich empfand es bereits in der Vergangenheit nie als Selbstverständlichkeit, mit diesen tollen Charakteren zusammenarbeiten zu dürfen, und habe mich immer über jede Zusage auch menschlich sehr gefreut. Aktuell sind wir noch ein ganzes Stück davon entfernt, über genauere Planungen für die neue Saison sprechen zu können. So ist es auch bei mir.

Wie würden Sie die Stimmung in der Mannschaft und im gesamten Verein beschreiben? War die Vorbereitung diesmal anders als sonst?

Ripperger: Die Stimmung ist grundsätzlich gut. Was ich tatsächlich wahrnehme, ist, dass der Fokus auf den Sport und der Zusammenhalt nicht anders ist als bisher. Aber jeder, der Teil davon ist, sagt sich ja auch selbst, ich will 100 Prozent mit der Mannschaft geben. Dadurch ist der sportliche Ehrgeiz gerade aktuell eher noch mal ein Stückchen angeschoben.

Zurück zum Sportlichen: Bis auf das erste Testspiel beim 0:1 gegen den SV Waldhof Mannheim II hat Ihre Mannschaft zweimal gewonnen und zweimal unentschieden gespielt. Sind Sie zufrieden?

Ripperger: Klar ist, auch die Testspiele würde man gerne immer gewinnen. Es gibt ein gutes Gefühl, auch wenn die Ergebnisse nicht entscheidend sind. Die Niederlage gegen den Waldhof ging in Ordnung, weil wir an diesem Tag nicht die Bissigkeit, Entschlossenheit und Zielstrebigkeit hatten. Gegen Ziegelhausen und Fürth haben wir sehr verdient gewonnen. Die Unentschieden gegen Waldbrunn und Bammental sind grundsätzlich auch positiv zu werten. Gegen Waldbrunn haben wir 75 Minuten in Unterzahl gespielt und einen 0:2-Rückstand aufgeholt. Und in Bammental waren wir gegen einen badischen Verbandsligisten die dominante Mannschaft. Vor allem in der zweiten Halbzeit nicht nur dominant, was Ballbesitz, sondern auch die Spielkontrolle anging. Wir hatten ständig Druck auf dem Gegner, konnten aber keine unserer zahlreichen guten Torchancen verwerten. Das muss eben noch besser werden. Denn am Samstag geht es um Punkte und die wollen wir unbedingt einfahren.

Veränderungen bieten auch immer eine Chance: Welche Spieler haben die genutzt – wen sehen wir am Samstag beim FCA Darmstadt in der Startaufstellung und wer fällt noch aus?

Ripperger: Es gibt einige Spieler, die ihre Chance genutzt haben. Und das sind gar nicht so sehr nur einzelne, sondern jeder der Spieler hat gezeigt, was er zu leisten im Stande ist. Der ein oder andere hat noch mal gezeigt, dass er eventuell auf einer anderen Position auch überzeugen kann. Etwas herausheben kann man Yannick Marx, der in der Hinrunde zu wenig Einsatzzeit hatte für seine Fähigkeiten und Anlagen. Er hat eine sehr gute Vorbereitung gespielt und ist auch immer torgefährlich. Ylli Cermjani ist trotz zwischenzeitlicher Verletzungspause sehr fit aus der Pause gekommen und hat gezeigt, wie verrückt er nach Fußball ist und welche Vorfreude er auf diese Rückrunde hat. Mit Florian Butscher haben wir einen Neuzugang hinzubekommen, der großes Potenzial mitbringt und unsere Offensive torgefährlicher und variabler macht. Etienne Imsirovic wird weiter ausfallen, genauso wie Kevin Barleben. Ansonsten sind alle an Bord.

Mit Feta Suljic ging ein Torjäger zum Hessenligisten 1. FC Hanau. Wer ersetzt ihn im Sturm?

Ripperger: Feta hat uns verlassen, und das muss man akzeptieren und verstehen. Das habe ich ihm auch zum Abschied noch mal gesagt. Er war bereits in der Vergangenheit für den 1. FC Hanau aktiv, und ich wünsche ihm an alter und neuer Wirkungsstätte alles Gute. Wir haben in der Offensive mit Noah Hannawald, Lars-Eric Schwinn oder auch Leonidas Reeg drei gelernte Stürmer. Aber auch andere Kandidaten wie eben Florian Butscher, Michel Klinger oder Ylli Cermjani können ganz vorne spielen und unser Spiel noch mal variabler machen. Wir haben mit Felix Fischer oder Marius Möldner auch zwei ungewöhnlichere Alternativen, die aber eine ganz andere Komponente reinbringen. Da können wir viele Varianten ins Spiel bringen.

Saisonziel ist der Klassenerhalt. Da ist die Partie beim Vorletzten FCA Darmstadt schon ein sogenanntes Sechs-Punkte-Spiel?

Ripperger: Sechs Punkte wird es nicht geben, aber natürlich wollen wir dieses Spiel unbedingt gewinnen. Wir sind bereit und wollen die ersten drei Punkte in diesem Jahr holen. Wie in allen kommenden Spielen.

Auch im Kreispokal ist Ihre Mannschaft noch vertreten und sollte am 27. Februar beim B-Ligisten FSG Bensheim ins Halbfinale kommen. Wäre es für einen ehemaligen Seriensieger wie die Eintracht mal wieder Zeit für den Titel?

Ripperger: Der Titel ist jedes Jahr das Ziel. Ohne Frage. Ob es an der Zeit ist, zeigt sich immer in der jeweiligen Begegnung. Es bringt nichts, über Halbfinale oder Sonstiges zu sprechen, bevor das Spiel nicht ansteht. Ich würde mich wahnsinnig freuen, diesen eingangs erwähnten Zusammenhalt auch mit einem Titel zu krönen. Aber das ist alles Zukunftsmusik.