Weinheim

Hüftschwung wie Elvis: Wie Robert Führer dem King huldigt

Am 13. April gastiert die „Las Vegas Elvis Revival Show“ in der Stadthalle Weinheim. Frontmann Robert Führer verrät, wie viel Elvis in ihm selbst steckt.

Hier stimmt nicht nur der Hüftschwung: Robert Führer als King of Rock ‘n’ Roll. Foto: Jürgen Skrotzky
Hier stimmt nicht nur der Hüftschwung: Robert Führer als King of Rock ‘n’ Roll.

Robert Führer alias Bob Dawn, der Mann mit der wandelbaren Stimme, ist vielen Weinheimern als Frontmann der Band „Running Five“ und des „Blue Sky Orchestras“ bekannt. Am 13. April gastiert er mit seiner „Las Vegas Elvis Revival Show“ in der Stadthalle Weinheim. In großer Besetzung mit Streichern, Bläsern, Rhythmusgruppe und Background-Ensemble verbeugt er sich vor dem King of Rock ‘n’ Roll. All die unvergesslichen Hits wie „Blue Suede Shoes“, „Jailhouse Rock“ oder „Don’t Be Cruel“ werden die Elvis-Fans begeistern. Was es heißt, den King in Stimme und Bewegung zu imitieren, und wie es zu dieser Show kam, erzählt der gebürtige Berliner in einem Gespräch mit dieser Zeitung.

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In der Tribute-Show verkörpern Sie Elvis in Stimme und Bewegungen mit verblüffender Authentizität. Wann haben Sie die Faszination für Elvis entdeckt?

Robert Führer: Das hat bei mir schon als kleinem Jungen begonnen. Mein Vater besaß eine große Plattensammlung. Durch Zufall bin ich an eine Single mit dem Titel „Clean Up Your Own Backyard“ geraten, einen der späten Elvis-Songs. Seine Musik und seine Art zu singen haben mich auf Anhieb so fasziniert, dass ich mir weitere Platten von ihm, damals noch auf einem Phillips-Koffer-Plattenspieler, angehört habe. Das war der Beginn meiner Verehrung für den King, die bis heute ungebrochen ist.

Sie haben diesen besonders kraftvollen Bariton, mit dem Sie nicht nur den Original-Tonfall von Elvis treffen, Sie können auch nahtlos auf Frank Sinatra oder Dean Martin umschalten. Wie kommt man zu so einer Stimme und wie trainiert man sie?

Führer: Das künstlerische Talent liegt in unserer Familie. Mein Großvater war Schauspieler und wirkte unter anderem in den 60er-Jahren in der TV-Serie „Die seltsamen Methoden des Franz Josef Wanninger“ mit. Meine Mutter war Mitglied des renommierten Berliner Mozartchors. Auch mein Bruder Martin hat als Gitarrist meiner beiden Bands die Musikrichtung eingeschlagen. 1996 bin ich aus dem Versicherungsunternehmen, für das ich tätig war, ausgeschieden und habe die Musik endgültig zu meinem Beruf gemacht. Daneben besuchte ich über zwei Jahre lang eine private Schule für Stimmbildung in Frankfurt. Wenn wir mit einer unserer Bands unterwegs waren, habe ich öfter mal einen Elvis-Titel in unser Repertoire einfließen lassen. Das fand stets einen so großen Anklang beim Publikum, dass wir uns schließlich für ein ganzes Elvis-Programm entschieden haben.

Was gehört für Sie zu einer perfekten Kopie von Elvis?

Führer: Dass ich mir Koteletten wachsen ließ, war schon mal ein Anfang (lacht). Elvis’ Becken- und Beinbewegungen habe ich anhand von Videos genauestens studiert, ebenso sämtliche Songs von ihm mit all ihren stimmlichen Nuancen. Es war und ist eine große Herausforderung, sich seine Choreografie anzueignen und mit seiner Drei-Oktaven-Stimme zu jonglieren. Natürlich muss man eine Stimme samt der effizienten Atmung regelmäßig trainieren. Ich erinnere mich zum Beispiel, dass mir die täglichen Gesangsübungen in der Coronazeit, als wir ganz ohne Gigs waren, sehr schwergefallen sind. Ich musste mich regelrecht dazu zwingen, denn ich weiß, dass eine Stimme – ähnlich wie die Muskulatur – ohne Training sehr schnell an Volumen verliert, sodass auch die Höhen nicht mehr zu schaffen sind.

Es gibt Tausende von Elvis-Imitatoren. In Las Vegas finden regelmäßig Elvis-Double-Wettbewerbe statt. Manche Imitatoren sehen sich selbst als die Reinkarnation von Elvis Presley. Wie weit geht Ihre Identifizierung mit dem King of Rock ‘n’ Roll?

Führer: Ich sehe mich eher als Revuedarsteller, der zwei Stunden lang mit dem glitzernd-weißen Las-Vegas-Jumpsuit in die Rolle von Elvis schlüpft. Meine Elvis-Darstellung ist nichts anderes als eine Musical-Rolle. Die Gefahr, dass ich mich darin verliere, besteht nicht, dafür habe ich zu viele Ambitionen, die andere musikalische Genres betreffen – nicht zu vergessen, meinen Beruf als Musik-Produzent.