Bensheim

Museum Bensheim präsentiert vielfältiges Jahresprogramm

Das Museum Bensheim lädt Kunstliebhaber ein, sich auf eine Reise durch die zeitgenössische Kunst zu begeben.

Foto: Uwe Walter

Das Museum Bensheim präsentiert auch in diesem Jahr ein abwechslungsreiches Ausstellungs- und Vortragsprogramm. Im Fokus steht auch diesmal die zeitgenössische Kunst.

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Die erste Ausstellung des Jahres ab dem 26. Januar zeigt Rauminstallationen von Jonas Wendelin. In dem für das Museum Bensheim eigens entwickelten Konzept setzt er sich mit der Untersuchung von Material als Archiv und Informationsträger, Erosionen von Oberflächen und deren Inhalten auseinander. Dabei schafft Wendelin aus Ton und Lehm großformatige Abformungen von 3D-Scans, ausgehend von vorgeschichtlichen Gefäßen aus der archäologischen Sammlung des Museums.

Ab dem 22. März zeigt Alex Feuerstein seine außergewöhnlichen Gemälde. Schicht um Schicht werden Ölfarbe, Harz und Pigment auf Holz aufgetragen. Dabei wachsen eigensinnige und bizarre Welten aus Landschaft und alltäglichen Situationen. Seine Protagonistinnen, meist fragmentiert, kaum als solche zu erkennen, erzählen ihre Geschichten und Szenarien. Alex Feuerstein studierte Malerei und Grafik an der Kunstakademie in Karlsruhe; er arbeitet in Karlsruhe und Güttersbach im Odenwald.

Entwicklung der urbanen Kunst

Am 10. Mai trifft die internationale Street-Art von Reso und Sen2 Figueroa mit dem Titel „A New Beginning“ in einer Duo-Show aufeinander. Die Ausstellung veranschaulicht die kulturelle Vielfalt sowie die Entwicklung der urbanen Kunst in einer ansprechenden Werkschau.

Die Arbeiten von Reso fangen die kraftvolle Dynamik seiner mitreißenden Schaffensweise ein. Sen2 Figueroa, der seine Wurzeln zwischen Puerto Rico und New York hat, schöpft seine Inspiration aus der Graffiti-Kunst.

Neo Rauch gehört zu den bedeutendsten Künstlern der Gegenwart und ist Hauptvertreter der neuen Leipziger Schule. „Seine collagenhaft anmutenden Bildkompositionen reflektieren auf magische, fast verstörend-anregende Weise, und in einer Verbindung aus Historie, Vorahnungen und persönlichem Unterbewusstsein, ungeheure Geschichten“, schreiben die Veranstalter.

Er selbst bezeichnet sie als „unterschwellige Reflexionen der Weltzusammenhänge, des Weltgeschehens“. Die Ausstellung wird am 6. Juli eröffnet und widmet sich ganz seinen Zeichnungen auf Papier, die dem breiten Publikum bislang relativ unbekannt geblieben sind.

Sonja Yakovleva zeigt ab dem 13. September großformatige Scherenschnitte, die es in sich haben. Für gewöhnlich stehen Frauen im Mittelpunkt ihrer Kunstwerke. Starke Frauen, schöne Frauen, Frauen, die sich nehmen, was die Männerwelt scheinbar für sich alleine reserviert hat: Sex, Begierde, Befriedigung.

Für ihre Ausstellung mit dem Titel „Amazing 11 and other Stories“ widmet sich Yakovleva in dieser biedermeierzeitlichen Technik. Sie stellt unter anderem eine gemischte Nationalelf auf – bestehend aus Frauen, Männern, Transfrauen, Menschen mit Behinderung und all denjenigen, die sich nicht als heteronormativ definieren.

Wesenhafte Skulpturen

Den Jahresabschluss bilden die wesenhaften Skulpturen Ruprecht von Kaufmanns. Ruprecht von Kaufmann ist für seine Gemälde auf Linoleum international bekannt. Seit vielen Jahren setzt er dabei auch Schablonen aus Polyesterfolie ein, die am Ende als sichtbare Spuren eines Malprozesses übrig bleiben. Im Atelier verzerrt und gewunden an die Wand gepinnt, inspirierten ihre Schattenwürfe ihn, sie als Medium zu verwenden, um die Malerei in den Raum zu übertragen: Auf Holz- und Drahtgerüsten verwoben und angeordnet, entstehen Menschen und Tiere.

Die Pinselstriche auf den Folien wirken, als schwebten sie im freien Raum - Malen in der Luft, wodurch Strich für Strich langsam Form entsteht. Erstmals widmet sich eine Ausstellung ganz diesen skulpturalen Werken. „Wasteland“ wird ab dem 22. November im Museum Bensheim zu sehen sein.

Über die Sonderausstellungen hinaus werden auch spannende Vorträge aus dem Bensheimer Stadtarchiv und der Hessischen Landes- und Frankfurter Stadtarchäologie angeboten. Dabei wird Peter Steffens von der hessenArchäologieDarmstadt am 25. April über das Rätsel von 48 sonderbaren „Gargruben“ aus Seligenstadt referieren. Daniela Druschel stellt am 2. Mai ihre Recherchen zu Nationalsozialisten in der Kommunalverwaltung nach dem Zweiten Weltkrieg vor.

„Frankfurt sehen und sterben“ lautet der Vortragstitel der Frankfurter Denkmalamtsleiterin Andrea Hampel am 6. Juni. Dahinter verbergen sich die aufschlussreichen Ergebnisse der Untersuchungen eines Gräberfeldes napoleonischer Soldaten, die 2015 in Frankfurt am Main ausgegraben wurden. Die Archivleiterin Claudia Sosniak nimmt sich einem vergessenen Kleinod Bensheims an: dem Baßmannpark. In Ihrem Vortrag am 19. September bringt sie den Park zurück in das Gedächtnis der Stadt.

Die Vortragsreihe endet am 21. November mit einem Überraschungsbeitrag zu neuen Entdeckungen aus der südhessischen Landesarchäologie von Thomas Becker, dem Bezirksarchäologen aus Darmstadt.

Kleine Kabinettsausstellung

Nicht zu vergessen ist die kleine Kabinettsausstellung des Bensheimer Frauenbüros. Rund um den Weltfrauentag im März ist die Leihausstellung „Rebellinnen – Frauen verändern die Welt“ zu sehen. Gezeigt werden Frauen aus dem deutschsprachigen Raum, die für ihre Überzeugungen und Rechte kämpften, die Gesellschaft prägten und sie ein Stück besser machen wollten. Die Ausstellung wird am 3. März im Leo-Grewenig-Kabinett des Museums eröffnet

Das Jahresprogramm „Save the Date“ mit den Terminen des Museums Bensheim liegt ab sofort in der Tourist-Information, Hauptstraße 53, im Museum sowie in verschiedenen Geschäften in der Stadt aus. Änderungen des Programms sind vorbehalten. Weitere Informationen gibt es online unter www.stadtkultur-bensheim.de