Beuth: IOC-Entscheid zur Russen-Rückkehr «inakzeptabel»

Wiesbaden (dpa) - Hessens für den Sport zuständiger Innenminister Peter Beuth hat die Haltung des Internationalen Olympischen Komitees zur Russen-Rückkehr scharf attackiert. «Seit einem Jahr tobt Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine. Wir alle müssen uns der Diskussion stellen, ob Sportler aus Russland und Belarus an internationalen Wettkämpfen teilnehmen können», sagte der CDU-Politiker am Donnerstagabend beim Biebricher Schlossgespräch in Wiesbaden. «Das IOC hat leider die hierfür notwendigen Beschlüsse gefasst und diesen Athleten und der russischen Propaganda-Maschinerie die Tür mehr als nur ein spaltbreit geöffnet. Ich halte das für inakzeptabel. Soll damit der Einstieg in die Normalität eingeleitet werden?»
Für ihn sei die Vorstellung «ein unerträglicher Gedanke», dass bei aktuellen Wettkämpfen und bei den nächsten Olympischen Spielen in Paris russische Athleten an den Start gehen dürfen und «dabei möglicherweise noch Medaillen gewinnen, während die übrigen Sportler am Rande stehen», meinte Beuth.
Unterdessen würden die Frauen und Männer aus der Ukraine «im wahrsten Sinne auf Gedeih und Verderb» zu Hause in ihren zerbombten Wohnzimmern sitzen und müssten sich dieses Spektakel anschauen: «Die Bilder, die davon ausgestrahlt werden, kommen einer Demütigung der Opfer in der Ukraine gleich und könnten auch aus der Propagandawerkstatt des russischen Diktators stammen.»