Naturschutz

Die Honigbienen summen: Imker vor neuen Herausforderungen

Eine Biene landet im Sonnenschein an ihrem Stock. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa/Archivbild
Eine Biene landet im Sonnenschein an ihrem Stock.

Gründau-Lieblos (dpa/lhe) - Mit dem Frühling kehrt das Summen der Honigbienen zurück nach Hessen. Wie viele Bienenvölker die Wintermonate nicht überlebt haben, ist nach Angaben des Landesverbandes hessischer Imker schwer zu sagen - durchschnittlich sterben rund 15 Prozent.

Hauptgrund für die Verluste ist dabei nicht die kalte Witterung im Winter, so der Verbandsvorsitzende Oliver Lenz. Die Varroamilbe, die sich von lebenden Bienen und der Brut ernährt, schleppe Krankheiten in die Bienenstöcke ein und schädige so nicht nur einzelne Tiere, sondern ganze Völker.

Doch wie hoch sind die Verluste? «Das ist von Imker zu Imker unterschiedlich», sagt Lenz. Er kenne Züchter, die keine Verluste über den Winter verzeichneten - andere hätten die Hälfte ihrer Völker, oder sogar mehr, verloren. «Seit 40 Jahren versuchen Imker mit Chemikalien, wie etwa Ameisenräure, der Milbe Herr zu werden», erklärt der Vorsitzende - bislang ohne nennenswerten Erfolg.

Auch das Einbringen von Bücherskorpionen sei wenig zielführend, denn diese ernähren sich hauptsächlich von toten Milben. Bestimmte Bienenarten kommen besser mit den Milben und den übertragenen Viren zurecht. Diese sollen verstärkt gezüchtet werden.

Bei den Imkern gehe der Trend unter Einsteigern zur Haltung von nur noch drei bis fünf Völker im städtischen Raum, sagt Lenz. «Ländliche Imker mit 60 Völkern und mehr sind rar geworden.» Das werde für die Imkerei und die Landwirtschaft zur Herausforderung, denn die Landwirtschaft sei an vielen Stellen auf die Bestäubung durch die Honigbienen angewiesen.

Trotz dieser Entwicklung gibt es in Hessen einen Anstieg bei Imkern und Bienenvölkern. Der Verband zählte zuletzt etwa 70.000 Völker sowie rund 12.800 Imker.