Streckensperrungen

Viel zu tun bei der Bahn: Sommerbaustellen in Hessen

Weil in den Ferien auf den Pendelstrecken weniger Menschen den Zug nutzen, werden Bauarbeiten in diese Zeit gelegt. In Frankfurt sind diesmal gleich zwei Tunnelabschnitte betroffen. Und auch auf den Autobahnen wird kräftig gebaut.

Eine rote Warnlampe leuchtet in einem Frankfurter S-Bahntunnel. Foto: Arne Dedert/dpa/Archivbild
Eine rote Warnlampe leuchtet in einem Frankfurter S-Bahntunnel.

Frankfurt/Kassel (dpa/lhe) - Neue Gleise, neue Weichen, neue Kabel: Wegen Bauarbeiten in den Sommerferien wird es im hessischen Bahnverkehr zu Streckensperrungen kommen. Betroffen ist unter anderem der S- und U-Bahnverkehr in Frankfurt. Teile des City-Tunnels werden gesperrt, betroffen sind die Linien S3 bis S6. Der S-Bahn-Verkehr ist auch Richtung Niedernhausen betroffen. Kommende Bauarbeiten meldet die Deutsche Bahn auch aus dem Odenwald sowie Mittelhessen.

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Die Maßnahmen seien bewusst in die Sommerferien gelegt worden, um die Auswirkungen für Pendlerinnen und Pendler möglichst gering zu halten, sagte Klaus Vornhusen, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für Hessen, am Dienstag. Denn dann seien auch keine Schülerinnen und Schüler unterwegs. Bei den Bauarbeiten gehe es darum, den Bestand an Strecken in Schuss zu halten, dies sei eine Daueraufgabe.

In Frankfurt wird ab 22. Juli, 1.40 Uhr, zwischen den Haltestellen Louisa und Ostendstraße an der S-Bahnstrecke gebaut. S3 bis S6 fahren dann gar nicht mehr in den Tunnel hinein, auch nicht auf Seite des Hauptbahnhofs. Grund sei fehlender Platz im Tunnel zum Wenden der Bahnen, erklärte die Deutsche Bahn.

Auch ein U-Bahn-Tunnel wird für den Verkehr dicht gemacht, die U4 fährt deshalb gar nicht, die U5 nur teilweise. Die sogenannte «B-Strecke» sei in die Jahre gekommen und umfangreiche Modernisierungs- und Erneuerungsmaßnahmen seien nötig, erklärte die Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF). Nach Angaben der Stadt muss wegen des geplanten Ausbaus des öffentlichen Nahverkehrs auch in den kommenden Jahren immer wieder mit Einschränkungen gerechnet werden - vor allem in den Ferien.

Der Ersatzfahrplan sieht unter anderem einige Ersatzbusse sowie eine Sonderlinie der Straßenbahn vor. Im S-Bahnverkehr sollen zusätzliche Bahnen sowie der Umstieg in den sonstigen öffentlichen Nahverkehr weiterhelfen. Ab 4. September sollen die Bahnen wieder wie gewohnt rollen.

Im Odenwald entsteht ein neues elektronisches Stellwerk im Bereich Fürth-Weinheim, vom 31. Juli bis 11. August folgt eine Gleiserneuerung zwischen Michelstadt und Höchst. Ab 24. Juli bis 1. September werden in Mittelhessen Gleise zwischen Lich und Nidda erneuert, wie die Bahn mitteilte.

Gearbeitet wird zudem an der S-Bahn-Strecke zwischen Eppstein (Main-Taunus-Kreis) und Niedernhausen (Rheingau-Taunus-Kreis) ab dem 22. Juli bis zum 13. August. Es gibt ein Ersatzangebot unter anderem mit Bussen. Reisende sollen sich vor Antritt der Fahrt noch einmal über aktuelle Fahrtmöglichkeiten informieren, empfahl die Bahn. Und dann gibt es noch die schon länger laufenden Bauarbeiten, wie diejenigen in Nordhessen auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke Hannover-Würzburg zwischen Fulda und Kassel. Diese Arbeiten werden nach bisherigem Plan noch bis 9. Dezember andauern.

Auch auf Autobahnen wird kräftig gebaut. Auf rund zehn Baustellen kommt den Angaben zufolge allein die A7. Ferienzeit sei aber auch Reisezeit, weshalb Hauptrouten immer frei gehalten würden, teilte die Autobahn GmbH mit. Tagesbaustellen würden dort an den Wochenenden zu Beginn und zum Ende der Ferien nicht eingerichtet.

Ein Nadelöhr dürfte auch die A49 bei Kassel werden. Dort wird vom 24. Juli bis zum 19. August die derzeit noch nutzbare Rampe zwischen den Anschlussstellen Kassel-Auestadion und Kassel-Messehallen gesperrt, wie Bernhard Klöpfel, Leiter der Außenstelle Kassel der Autobahn GmbH erklärte. Damit stehe die Fuldaquerung in dieser Fahrtrichtung auf der A49 temporär nicht zur Verfügung.

Auch andere hessische Städte nutzen die Sommerferien für Bauarbeiten: Die Kasseler Verkehrs-Gesellschaft (KVG) tauscht an verschiedenen Stellen in der Innenstadt Gleise und Weichen aus. Die Ferienzeit sei für diese Arbeiten besonders wichtig, erklärte ein Sprecher: «In der Schulzeit könnten wir die vielen Fahrgäste einfach nicht transportieren.» Zudem werden in der Stadt Wasser- und Fernwärmeleitungen verlegt. Man nutze die verkehrsärmere Zeit für notwendige Baumaßnahmen, erklärte Georg Förster, Amtsleiter des Straßenverkehrs- und Tiefbauamtes.