Energie

Geologen erreichen bei Suche nach Erdwärme Rekordtiefe

Das Gebäude des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG). Foto: Andrea Löbbecke/dpa/Archivbild
Das Gebäude des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG).

Frankfurt/Wiesbaden (dpa/lhe) - Auf der Suche nach Erdwärme sind Geologen am Donnerstag in Frankfurt in eine Tiefe von 292 Metern vorgedrungen. Damit ist die Probebohrung auf dem Gelände des ehemaligen Rebstockbads die tiefste, die jemals in Hessens größter Stadt dokumentiert wurde, wie das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) in Wiesbaden mitteilte. Der bisherige Rekord wurde demnach mit 286 Metern im Jahr 1894 aufgestellt, als im Stadtteil Sachsenhausen nach Brauwasser gesucht wurde.

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Die Chancen, bei den Bohrarbeiten auf warmes Wasser zu stoßen, sind den Angaben zufolge gut. Die Bohrspülung habe bereits bei 250 Metern eine Temperatur von rund 31 Grad gehabt - etwa doppelt so hoch wie üblicherweise in dieser Tiefe, sagte eine Sprecherin des HLNUG. Ende Mai soll die Probebohrung abgeschlossen sein. In den vergangenen Wochen sei man mit bis zu 50 Metern am Tag gut vorangekommen, Ziel der Bohrung sei eine Tiefe von 700 bis 800 Metern.

Die Stadt will herausfinden, mit welchem Aufwand sie Erdwärme gewinnen kann. Die sogenannte Tiefengeothermie gilt als wichtige Alternative zu fossilen Energiequellen. Dabei werden Gebäude zumeist direkt mit dem heißem Wasser aus der Erde geheizt. Falls in der Nähe der Messe ausreichend warmes Wasser gefunden wird, könnte zudem das neue Rebstockbad - das derzeit gebaut wird - versorgt werden. Bis 2035 will die Stadt Frankfurt klimaneutral sein.