Fußball

Glücklicher Glasner: Schnitzel und kein neuer Streit

Das Pokal-Weiterkommen begeistert Oliver Glasner - doch jetzt soll auch in der Liga der erste Sieg seit Mitte Februar her. Auf der Ebene der Bosse deutet sich ein Oster-Frieden an.

Die Frankfurter Randal Kolo Muani (l-r), Jesper Lindström, Torschütze Daichi Kamada, Eric Junior Dina Ebimbe, Mario Götze und Sebastian Rode. Foto: Arne Dedert/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa/Archivbild
Die Frankfurter Randal Kolo Muani (l-r), Jesper Lindström, Torschütze Daichi Kamada, Eric Junior Dina Ebimbe, Mario Götze und Sebastian Rode.

Frankfurt/Main (dpa) - Für Oliver Glasner fühlte sich schon der Gründonnerstag an wie der erste Feiertag des langen Osterwochenendes. Sein Club Eintracht Frankfurt steht im Pokal-Halbfinale, von den zoffenden Bossen gab es ausnahmsweise keine neuen Streitbotschaften und das Mittagessen machte dem Österreicher zudem besonders viel Freude. «In der Kantine gab es heute Wiener Schnitzel, mir geht es heute wirklich richtig gut», berichtete Glasner strahlend. Ausgerechnet jetzt muss die Eintracht zum Angstgegner Bayer Leverkusen.

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In Leverkusen lauteten die Eintracht-Ergebnisse zuletzt: 0:2, 1:3, 0:4, 1:6, 1:4, 0:3 und noch mal 0:3. Für die Vergangenheit interessiert sich Glasner nicht mehr, aber in der Elf von Xabi Alonso sieht er einen extrem starken Widersacher im Kampf um Europa. «Sie haben die Mannschaft beisammen gehalten und sich noch verstärkt. Sie haben eine Mannschaft, die gefestigt ist. Eine Mannschaft, die mit Bayern München das höchste Tempo in ihren Reihen hat. Das ist eine richtig gute Mannschaft», sagte der 48-Jährige. «Trotzdem denken wir, dass wir Mittel und Wege gefunden haben, wie wir in Leverkusen gewinnen können. Das ist klar unser Ziel.»

Personell dürfte sich im Vergleich zum 2:0-Erfolg über Union Berlin nicht viel ändern. Der nun auch noch kranke Jesper Lindström wird zwei, drei weitere Wochen fehlen und derzeit vom zuletzt immer wieder glücklosen Rafael Borré ersetzt. Randal Kolo Muani und Mario Götze sind vorne gesetzt. Japans Nationalspieler Daichi Kamada hat sich zuletzt nicht für die Startelf empfohlen und dürfte erneut auf der Bank sitzen.

«Jetzt ist Crunchtime. Jetzt geht es darum, dass jeder mal gefühlt auf die Tabelle schaut. Jedes Spiel hat jetzt Relevanz». sagte Glasner. Nicht nur der direkte Vergleich, sondern auch der Trend spricht gegen Frankfurt. Während die Eintracht zuletzt in fünf Liga-Spielen sieglos blieb, treibt Leverkusen unter Alonso seine Aufholjagd voran und könnte schon am Samstag (15.30 Uhr/Sky) am Europa-League-Sieger aus Hessen vorbeiziehen.

Keine neuen Turbulenzen gibt es derweil im Führungsstreit bei der Eintracht. Das nächste Krisengespräch von Vorstandssprecher Axel Hellmann und Aufsichtsratschef Philip Holzer hat zunächst keine personellen Konsequenzen nach sich gezogen. Das knapp vierstündige Gespräch am Mittwochabend habe in «guter und konstruktiver Atmosphäre» stattgefunden, teilte die SGE am Donnerstag mit. Neben Hellmann und Holzer waren demnach auch Eintracht-Präsident Peter Fischer sowie die Aufsichtsratsmitglieder Stephan Orenstein und Claudio Montanini dabei.

Beim Traditionsclub am Main gibt es seit Wochen einen knallharten Machtkampf. Zwischen Holzer, der neben seiner Tätigkeit als Aufsichtsratschef auch Aktionär bei dem Club ist, und Hellmann geht es auch um die Ausrichtung des Vereins. Zuletzt gerieten interne Schreiben von Vorstand und Aufsichtsrat wortgenau an die Öffentlichkeit. «Grundsätzlich ist es unschön, wenn vertrauliche Dokumente an die Öffentlichkeit gelangen», kommentierte ein Vereinssprecher den ungewöhnlichen Vorgang.

Diesmal seien «ausführlich die aktuellen Themen, insbesondere die Lösung möglicher Interessenkonflikte im Hinblick auf eine Kapitalaufnahme durch die Eintracht Frankfurt Fußball AG» besprochen worden, hieß es in dem Statement. «Alle Anwesenden haben bekräftigt, ohne Einschränkungen hinter der aktuellen Unternehmensbewertung zu stehen», schrieb der Club. Genau um diesen Punkt hatte es zuletzt Zwist gegeben. Zu allen weiteren Inhalten des Gesprächs sei Stillschweigen vereinbart worden.