Wohlstandsverlust

Inflation beschert Arbeitnehmern reales Lohndefizit

Eine Frau steht in einem Büro. Foto: Annette Riedl/dpa/Illustration
Eine Frau steht in einem Büro.

Wiesbaden (dpa/lhe) - Wegen der hohen Inflation haben Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Hessen 2022 ein reales Lohndefizit von 3,5 Prozent verkraften müssen. Wie das Statistische Landesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte, stiegen die Löhne nominal im Vergleich zum Vorjahr um 3,1 Prozent. Dies sei zwar der größte Zuwachs gegenüber dem Vorjahr seit 2011 gewesen. «Die Inflation zehrte diese Zunahme jedoch komplett auf», teilte das Landesamt mit. Die Verbraucherpreise waren im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 6,8 Prozent gestiegen. Unterm Strich hatten die Menschen damit weniger Geld in der Tasche.

Der Nominallohnindex bildet die Entwicklung der Bruttomonatsverdienste von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern einschließlich Sonderzahlungen ab. Der Reallohnindex setzt den Nominallohnindex und den Verbraucherpreisindex ins Verhältnis, um die Veränderung der Verdienste mit der Preisentwicklung zu vergleichen.

Bereits in den beiden vorherigen Krisenjahren waren die Reallöhne gesunken entwickelt, wie das Landesamt weiter mitteilte. 2021 waren demnach die Reallöhne um 0,1 Prozent und 2020 um 1,0 Prozent im Vergleich zum jeweiligen Vorjahr gefallen. «Somit wurde zum ersten Mal seit Beginn der Index-Zeitreihe im Jahr 2008 in drei aufeinander folgenden Jahren ein Reallohnrückgang in Hessen verzeichnet.»