Prozesse

Mann nach Mordversuch in Psychiatrie

Ein Mikrofon steht in einem Saal eines Gerichts. Foto: Friso Gentsch/dpa/Symbolbild
Ein Mikrofon steht in einem Saal eines Gerichts.

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Nach zwei lebensgefährlichen Messerangriffen in der Halle des Frankfurter Hauptbahnhofs ist ein 50 Jahre alter Mann am Montag vom Landgericht Frankfurt dauerhaft in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht worden. Die Schwurgerichtskammer ging von versuchtem Mord sowie von gefährlicher Körperverletzung aus. Die Taten hatten sich im August vergangenen Jahres innerhalb von kurzer Zeit ereignet.

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Vor Gericht hatte der Litauer beide Angriffe eingeräumt. Er habe damit seine Inhaftierung und die anschließende Abschiebung in seine Heimat erreichen wollen, weil er sich damit sicherer fühle als auf freiem Fuß. Nach der Attacke auf den zweiten Passanten hatte er sich deshalb auf den Boden gelegt und seine Festnahme abgewartet. Beide Opfer mussten schwer verletzt im Krankenhaus versorgt werden.

Zunächst hatte die Staatsanwaltschaft eine reguläre Anklage gegen den Mann erhoben. Laut einem psychiatrischen Gutachten aber war der Mann zum Tatzeitpunkt schuldunfähig. Da er demnach eine dauerhafte Gefahr für die Allgemeinheit sei, ordnete das Gericht die dauerhafte Unterbringung des Mannes in einer psychiatrischen Klinik an. Auch Staatsanwaltschaft und Verteidigung hatten dafür votiert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.