Parteipolitik

Nach parteiinternem Streit: Kassels OB tritt aus SPD aus

Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle lächelt in einem Sitzungsraum im Rathaus. Foto: picture alliance / Swen Pförtner/dpa/Archivbild
Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle lächelt in einem Sitzungsraum im Rathaus.

Kassel (dpa/lhe) - Nach einem monatelangen parteiinternen Streit tritt Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle aus der SPD aus. Das bestätigte der Kasseler SPD-Bundestagsabgeordnete Timon Gremmels am Mittwoch. «Es ist immer schade, wenn ein Sozialdemokrat die Partei verlässt. In diesem konkreten Einzelfall kann ich den Entschluss nachvollziehen», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte der Hessische Rundfunk berichtet.

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Geselle selbst äußerte sich auf Anfrage nicht. Der 47-Jährige hatte sich mit Teilen seiner Partei überworfen und war bei der Oberbürgermeisterwahl vor eineinhalb Wochen nicht mehr als SPD-Kandidat, sondern als unabhängiger Bewerber angetreten. Die Kasseler SPD, die mit einer eigenen Bewerberin ins Rennen ging, strebte daraufhin den Ausschluss Geselles aus der Partei an. Der SPD-Unterbezirksvorstand kündigte Anfang des Jahres die Einleitung eines Parteiordnungsverfahrens an.

Bei der OB-Wahl am 12. März holte Geselle zwar die meisten Stimmen, kündigte aber noch am Wahlabend an, nicht zur Stichwahl gegen den zweitplatzierten Bewerber Sven Schoeller (Grüne) anzutreten. Er begründete die Entscheidung unter anderem mit einer Diffamierungskampagne gegen ihn und bedrohlichen Situationen auch für seine Familie.

Bei der Stichwahl am kommenden Sonntag wird Schoeller nun als alleiniger Kandidat antreten. Geselle bleibt offiziell noch bis zum 20. Juli im Amt.