Öl- und Gaspreise drücken Ergebnis bei Wintershall Dea
Das Russland-Geschäft ist weggebrochen, die Öl- und Gaspreise sind gesunken: Wintershall Dea verzeichnet im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres einen deutlichen Ergebnisrückgang.

Kassel (dpa/lhe) - Das Aus des Russland-Geschäftes und niedrigere Öl- und Gaspreise haben beim Öl- und Gaskonzern Wintershall Dea im ersten Quartal für deutliche Einbußen gesorgt. Wie die BASF-Mehrheitsbeteiligung am Mittwoch in Kassel mitteilte, ging der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Explorationskosten (Ebitdax) in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres binnen Jahresfrist um 14 Prozent auf 1,14 Milliarden Euro zurück.
Die Fördermenge hielt der Konzern dabei stabil. In den Zahlen ist das Russland-Geschäft nicht mehr enthalten. Im Januar hatte Wintershall Dea angekündigt, sich vollständig aus dem Land zurückzuziehen. Eine Fortführung des Geschäftes in Russland sei nicht tragbar, sagte der Vorstandsvorsitzende Mario Mehren damals. Der Angriffskrieg auf die Ukraine habe die Zusammenarbeit zwischen Russland und Europa zerstört. Außerdem habe die russische Regierung die Tätigkeit westlicher Unternehmen in dem Land eingeschränkt. Dem Mutterkonzern BASF bescherte der Rückzug einen Milliardenverlust. Zuletzt hatte das Geschäft in Russland knapp 50 Prozent der Öl- und Gasproduktion von Wintershall Dea ausgemacht.
Nun will der Konzern sein Geschäft neu ausrichten. Schwerpunkte seien dabei ein moderates Wachstum im Bereich Suche und Förderung von Öl und Erdgas sowie der Ausbau des Kohlenstoffmanagement- und Wasserstoff-Geschäfts, hatte Mehren bei der Veröffentlichung der Jahreszahlen im Februar erklärt. «Wir haben im ersten Quartal dieses Jahres solide Fortschritte bei unseren zwei strategischen Schwerpunkten gemacht», sagte er laut Mitteilung am Mittwoch.
Unter dem Strich stand im ersten Quartal ein auf die Anteilseigner entfallener Gewinn von 264 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte das Unternehmen wegen einer milliardenschweren Abschreibung im Zusammenhang mit seinem Russland-Geschäft einen Nettoverlust von einer Milliarde Euro gemacht. Bereinigt um Sondereffekte legte der Überschuss im ersten Quartal um zehn Prozent auf 298 Millionen Euro zu.
Wintershall Dea ist 2019 aus der Fusion der Wintershall Holding und der Dea hervorgegangen. Das Unternehmen mit Sitz in Kassel und Hamburg beschäftigt weltweit knapp 2500 Mitarbeiter. BASF hält gut 70 Prozent an Wintershall Dea. Der Rest gehört LetterOne, einer Beteiligungsgesellschaft.