Umwelt

Tierschutzbeauftragte: Waschbären-Jagd nicht zielführend

Seit seiner Aussetzung in Nordhessen vor 90 Jahren breitet sich der Waschbär nahezu ungehindert aus. Die Landestierschutzbeauftragte hält die Bejagung der invasiven Art für unwirksam.

Ein Waschbär steht im Tier- und Pflanzenpark Fasanerie in Wiesbaden in seinem Gehege. Foto: Fredrik von Erichsen/dpa/Symbolbild
Ein Waschbär steht im Tier- und Pflanzenpark Fasanerie in Wiesbaden in seinem Gehege.

Wiesbaden (dpa/lhe) - Die hessische Tierschutzbeauftragte Madeleine Martin weist darauf hin, dass das Management invasiver Arten nicht immer heiße, sie zu töten. «Natürlich kann eine Bejagung erkrankter Tiere im Seuchenfall dem Tierschutz dienen, aber allein um den Bestand zu verringern, ist sie nicht zielführend», sagte sie in Wiesbaden laut Mitteilung anlässlich des 90. Jahrestags der Aussetzung zweier Waschbärpaare am Edersee in Nordhessen am 12. April 1934. Sie gilt als das für die Verbreitung des ursprünglich aus Nordamerika stammenden Raubtiers in Europa wichtigste Ereignis. Zudem flohen 1945 nach einem Bombentreffer im Zweiten Weltkrieg auf eine Pelztierfarm bei Strausberg in Brandenburg einige Tiere. Ohne natürliche Feinde konnten sie sich seither nahezu ungehindert verbreiten. Seit 2016 werden sie auf der sogenannten Unionsliste geführt, die invasive Arten in der EU enthält.

Bitte warten Sie während wir den Zugang überprüfen.