Tiere

Tundrawolf Aslan in Hanauer Wildpark Fasanerie gestorben

«Teamgeist, Zusammenhalt und Treue waren Aslan immer wichtiger als der Platz in der ersten Reihe», sagt Wildpark-Biologin Ebel, die den Wolf aufgezogen hat. Jetzt starb er in hohem Alter.

Biologin Marion Ebel mit den beiden Tundrawölfen Aslan (links) und Monja (rechts) im Hanauer Wildpark Alte Fasanerie. Foto: Michael Bauer/dpa/Archivbild
Biologin Marion Ebel mit den beiden Tundrawölfen Aslan (links) und Monja (rechts) im Hanauer Wildpark Alte Fasanerie.

Hanau (dpa/lhe) - Im Hanauer Wildpark Alte Fasanerie ist Aslan, einer der verbliebenen beiden Tundrawölfe, gestorben. Viele Besucher der früheren Wolfsheulnächte hatten Aslan als stimmgewaltigen Heuler kennengelernt. «Aslan konnte es meist kaum abwarten, ins gemeinsame Chorheulen einzusetzen, um im Chorgesang seinem kleinen Rudel den Zusammenhalt zu versichern», sagte am Montag Wildpark-Biologin Marion Ebel, die Aslan und seine beiden Geschwister Inuq und Monja vor fast 13 Jahren mit der Flasche großgezogen hatte.

Newsletter

Holen Sie sich den WNOZ-Newsletter und verpassen Sie keine Nachrichten aus Ihrer Region und aller Welt.

Mit Ihrer Registrierung nehmen Sie die Datenschutzerklärung zur Kenntnis.

Nach Inuqs Tod sei Aslan stets an Monjas Seite gewesen und habe trotz seiner eher zurückhaltenden Art in die Chefrolle hineingefunden. «Leider war er gesundheitlich aber schon angeschlagen, so dass Monja ihm oft ihre Ablehnung zeigte. Das war hart mitanzusehen - aber Wildtiere haben ihre eigene Dynamik», erklärte Ebel. Seit dem Tod Aslans in der vergangenen Woche trauere Monja aber sehr. Wie es mit der Wölfin und dem Gehege weitergehen wird, ist derzeit noch offen. Es sei aber kaum noch möglich, Monja in ihrem hohen Alter noch mit anderen Wölfen zu vergesellschaften, sagte Ebel.

Die Wolfsheulnächte vor Publikum - die viele Jahre lang eine feste Institution und weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt waren - wurden Ende vergangenen Jahres eingestellt. Alle Versuche, Aslan und Monja zum gemeinschaftlichen Heulen zu bringen, waren an der Wölfin gescheitert. Der langjährige Rudelführer Inuq war im vergangenen September gestorben.