Gasverbrauch

Verordnung zum Energiesparen endet: Land will Zurückhaltung

Wahrzeichen blieben dunkel und beim Händewaschen floss mancherorts nur kaltes Wasser: Wegen der Energiekrise sollten Kommunen sparen. Das ist nun vorbei - oder doch nicht?

Auf einem digitalen Heizungsregler wird das Frostzeichen angezeigt und signalisiert einen abgestellten Heizkörper. Foto: Jens Büttner/dpa/Archivbild
Auf einem digitalen Heizungsregler wird das Frostzeichen angezeigt und signalisiert einen abgestellten Heizkörper.

Wiesbaden (dpa/lhe) - Trotz des Endes der Energiesparverordnung des Bundes am Samstag (15. April) dringt Hessen auf weitere Zurückhaltung beim Gasverbrauch. «Verbrauchseinsparungen sind zwingend erforderlich, weil sie dazu beitragen, dass die Speicherstände im Sommer nicht so stark absinken und die Gaspreise nicht so stark wie im letzten Sommer steigen werden», teilte das Energieministerium in Wiesbaden der Deutschen Presse-Agentur mit.

Der Bundesrat habe zudem die Bundesregierung gebeten, in einem «engen Monitoringverfahren die Gasversorgungslage und die Lage an den Energiemärkten detailliert zu prüfen und gegebenenfalls die Verordnung zeitnah wieder in Kraft zu setzen».

Der Bund hatte im Spätsommer 2022 mit Sparvorgaben für Kommunen auf die Energiekrise im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine reagiert. Demnach sollte etwa die maximale Raumtemperatur in öffentlichen Arbeitsstätten auf 19 Grad gesenkt werden. Warmwasser fürs Händewaschen sollte es in der Regel nicht mehr geben. Auch sollten Gebäude, Denkmäler und Werbeflächen zu bestimmten Zeiten nicht mehr beleuchtet werden.

Die Stadt Frankfurt zog eine erste positive Bilanz und betonte ebenfalls, ein sparsamer Gasverbrauch bleibe wichtig - auch angesichts der Klimakrise: «Die Reduzierung fossilen Energieverbrauchs ist aktiver Klimaschutz.» Zudem seien die hohen Energiepreise Grund zum Weitersparen.

Besucher von Schwimmbädern immerhin sollen weniger bibbern. Eine «schrittweise Öffnung in den Normalbetrieb» wurde etwa für das Auebad in Kassel angekündigt, dort soll die Wassertemperatur um zwei Grad steigen und die Sauna wieder öffnen, allerdings erst am 1. Mai. «Das notwendige Personal muss erst reaktiviert werden», erklärten die Betreiber auf ihrer Internetseite.

Auch im Nordbad in Darmstadt gehen die Wassertemperaturen wieder nach oben. Im Seedammbad in Bad Homburg gab es bereits am 1. April einen ersten Schritt in Richtung Normalität - dort wurden Teile des Erlebnisbades mit Riesenrutsche und Wasserkanonen wieder geöffnet. Die anderen Becken und die Sauna blieben zunächst geschlossen.

Am Samstag (15. April) endete somit die Gültigkeit eines Wortungetüms: Vollständig hießen die Sparvorgaben des Bundes «Kurzfristenergieversorgungssicherungsmaßnahmenverordnung».