Volksfest

„Bumbum-Kerwe“: OB Just sucht das Gespräch

Stadtverwaltung Weinheim reagiert auf Online-Petition und auf die massive Kritik in den Sozialen Medien auf das neue Konzept für das Volksfest.

Oberbürgermeister Manuel Just (rechts) und Peter Gérard, Vorsitzender des Heimat- und Kerwevereins Alt Weinheim, bei der Eröffnung der Weinheimer Kerwe 2019. Foto: Sascha Lotz
Oberbürgermeister Manuel Just (rechts) und Peter Gérard, Vorsitzender des Heimat- und Kerwevereins Alt Weinheim, bei der Eröffnung der Weinheimer Kerwe 2019.

Am Dienstag um 14 Uhr hatte die Online-Petition „für eine vielfältige Kerwe auch mit Bumbum“ bereits die Marke von 2000 Unterschriften geknackt. Auf Anfrage unserer Redaktion äußerte sich am Mittag auch Weinheims Oberbürgermeister Manuel Just zu diesem Thema, das offensichtlich viele Menschen bewegt Wie berichtet, hatte die Stadtverwaltung am Montag angekündigt, dass das Ordnungsamt keine Genehmigungen mehr für Standorte erteilen werde, die zu einer „Bündelung“ von Menschenmassen führen könnten. Außerdem sei künftig die Beschallung der Gassen im Gerberbachviertel verboten. Just möchte jetzt ein Gespräch zwischen Anwohnern und Straußwirtschaftbetreibern vermitteln und moderieren, um einen Kompromiss zu finden.

Über die städtische Pressestelle ließ OB Just mitteilen: „Zunächst möchten wir nochmal klarstellen, dass uns die Weinheimer Kerwe mit ihrer ganzen Tradition und ihrer Strahlkraft in die Region hinaus sehr am Herzen liegt. Gerade deshalb, um die Kerwe zu sichern und zu bewahren, müssen wir für die Zukunft Formate entwickeln, die einen gesellschaftlichen Konsens möglich machen. Das heißt für uns als Stadt: Klagen seitens der Anwohner vermeiden, indem wir auch ihre Interessen ernst nehmen. Wir glauben, dass es Formate gibt, eine fröhliche und ausgelassene Kerwe zu feiern, die den Menschen Spaß macht und trotzdem die Rechte der Anwohner nicht außer Acht lässt und - vor allem - die Sicherheit der Besucher gewährleistet.

Insbesondere die Bedenken der Sicherheitskräfte müssen wir sehr ernst nehmen. Dabei einen Weg der Mitte zu finden, ist unsere Aufgabe als Stadt. Wir müssen uns ihr stellen. Dieser Weg ist im Moment eine Auflösung der neuralgischen Punkte und ein angepasstes Beschallungskonzept. Mehr nicht. Es ging und geht hierbei nicht um eine Absage der Kerwe, ganz im Gegenteil: Um deren Sicherung.

Die Diskussion der letzten Tage und Stunden hat gezeigt, dass die Kerwe ein sehr emotionales Thema ist. Die Stadt ist zwar Ordnungsbehörde. Da wir aber eine Stadtgesellschaft anstreben, in der man miteinander redet, wollen wir zunächst ein vermittelndes und zielführendes Gespräch zwischen Anwohnern und Straußwirtschaftbetreibern organisieren und moderieren, um das gegenseitige Verständnis zu verbessern und möglicherweise auch langfristig Kompromisse und Lösungen zu finden, die der Kerwe insgesamt guttun. Wenn es uns gelingt, einen konstruktiven Austausch zu schaffen, hatte die Aufregung vielleicht sogar etwas Gutes.“