Weinheim

Reaktionen auf die Neuerungen zur Weinheimer Kerwe

Was die Anwohner von dem neuen Beschallungskonzept halten und wie Marcel Gräber, Initiator der Online-Petition, reagiert.

Das Riesenrad dreht sich auch 2023 auf der Weinheimer Kerwe. Foto: Philipp Reimer
Das Riesenrad dreht sich auch 2023 auf der Weinheimer Kerwe.

Als „Bumbum-Kerwe“ sorgte das Weinheimer Volksfest 2022 für Schlagzeilen. Dass jetzt die Lautstärke durch einen „Leitfaden zur Schallemission“ reduziert werden soll, werten die Anwohner als positiv. Uwe Seehaus, Sprecher der IG Altstadt, freut sich, dass die Anregungen der Bewohner im Gerberbachviertel aufgenommen worden sind und die Kerwe in diesem Jahr leiser werden soll. Ein Versprechen, das es einzuhalten und zu überprüfen gilt.

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„Das Konzept erscheint uns stimmig“, resümiert er nach dem gemeinsamen Gespräch mit der Stadt, Standbetreibern und Tim Remark, dem Experten für Veranstaltungs- und Beschallungstechnik „Wir gehen davon aus, dass die Lärmbelästigung extrem reduziert wird“, sagt Seehaus. Wie in der Vergangenheit betont er: „Wir sind nicht gegen die Kerwe und wir wollen sie auch nicht aus der Stadt vertreiben. Wir wollen am liebsten sogar mitfeiern.“

„Es gibt mir einfach ein gutes Gefühl"

Auch Marcel Gräber, der die breit unterstütze Online-Petition mit dem Titel „Für eine vielfältige Kerwe auch mit Bumbum“ im April ins Leben gerufen hatte, ist mit dem Ergebnis der Gespräche sehr zufrieden: „Es gibt mir einfach ein gutes Gefühl, dass ich durch die Petition zu diesem wichtigen Gespräch anregen konnte und man alle Beteiligten glücklich machen kann.“ Über 4000 Unterstützer konnte Gräber damals in kürzester Zeit gewinnen. „Das zeigt einfach, wie wichtig die Kerwe für die Weinheimer ist. Mit diesem Ergebnis steht der Kerwe 2023 nichts mehr im Weg.“

Stadträtin Frieda Fiedler ist Mitglied der Fraktion der Grünen Alternativen Liste, hat die Petition unterstützt und zwischen Jugendlichen und Stadt auf Instagram vermittelt. Sie lobt das Vorgehen der Stadt nach der Übergabe der Petition: „Ich freue mich sehr, dass die Stadt eine Telefonnummer für Anwohnerinnen und Anwohner einrichtet und in die Vermittlerrolle tritt. Hier hat sich gezeigt: Es müssen nicht härtere Maßnahmen her, sondern gegenseitiges Verständnis und ein offenes Ohr.“ Besonders für die vielen jungen Menschen, die sich jedes Jahr auf die Kerwe freuen, sei das ein Signal. Fiedler: „Die Stadt Weinheim zeigt hier, dass sie die Interessen der jungen Menschen sieht und ernst nimmt.“ Das wird sich zeigen – spätestens an den Kerwetagen vom 11. bis 14 August. Danach steht eine „Manöverkritik“ an.