Vibracoustic plant offenbar Stellenabbau in Weinheim

Nach Angaben der Gewerkschaft IG BCE plant die Freudenberg-Tochter Vibracoustic, einen Teil der Arbeitsplätze von Weinheim nach Indien und Frankreich zu verlagern. Darüber seien Beschäftigte mehrerer Abteilungen vergangene Woche informiert worden. In welchem Umfang Arbeitsplätze in Weinheim betroffen wären, ist bisher nicht bekannt.

Ein Unternehmenssprecher erklärte dazu auf Nachfrage nur dies: "Bei Vibracoustic überprüfen wir ständig die Struktur unseres globalen Netzwerks und unserer Organisation, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Da es sich hierbei um eine interne Umstrukturierung handelt, geben wir zu diesem Zeitpunkt keinen Kommentar ab."

Aber auch vonseiten der Gewerkschaft wurden bisher keine konkreten Zahlen genannt. In einer Pressemitteilung der IG BCE erklärte der Betriebsratsvorsitzende von Vibracoustic Weinheim, Harald Boch: „Wir waren als Betriebsrat über die Ankündigung des Arbeitgebers geschockt. Es wurde kein Gespräch mit uns gesucht, um über Alternativen zu sprechen, um die Beschäftigung am Standort Weinheim zu erhalten.“

Die Ankündigung und das Vorgehen von Vibracoustic sorge für Verunsicherung und Wut innerhalb der Belegschaft. Diese Nachricht zu erhalten, keine Fragen stellen zu können und der schnelle Ausstieg aus dem Gespräch durch den Verantwortlichen, stelle einen Tiefpunkt im Umgang mit den Beschäftigten dar. Auch sei eine nachvollziehbare Begründung nicht geliefert worden. Max Nothaft, Gewerkschaftssekretär der IGBCE, fügte hinzu: „Neben der Stillosigkeit in der Kommunikation lehnen wir als IG BCE Methoden aus der Mottenkiste der 90er-Jahre entschieden ab. Wir fordern hier Freudenberg auf, sich der Verantwortung für seine Beschäftigten zu stellen.“

Für Vibracoustic arbeiten am Standort Weinheim derzeit 410 Mitarbeiter; weltweit sind es rund 12 000. Der Autozulieferer ist nach eigenen Angaben in 17 Ländern präsent und erwirtschaftete 2022 einen Gesamtumsatz von 2,5 Milliarden Euro.