Mehr Geld für VHS und Musikschule
Der Weinheimer Gemeinderat beißt in den sauren Apfel und bewilligt höhere Zuschüsse. Warum die Kosten steigen.
Bildung kostet – nicht nur die an den allgemeinbildenden Schulen, sondern auch an der Musikschule und Volkshochschule (VHS) Badische Bergstraße. Und sie kostet immer mehr; der Zuschussbedarf steigt. Diese bittere Pille schluckten die Weinheimer Stadträte in der letzten Sitzung des Jahres.
Für das Jahr 2024 werden sich die Zuschüsse wie folgt auf die Kommunen verteilen.
Für die Volkshochschule: Weinheim 338 000, Hemsbach 31 000, Hirschberg 61 000 und Laudenbach 28 000 Euro.
Für die Musikschule: Weinheim 455 000, Hemsbach 48 000, Hirschberg 30 000 und Laudenbach 77 000 Euro.
Während Weinheim und Hemsbach diesen Zuschüssen bereits zugestimmt haben, stehen die Entscheidungen in Laudenbach und Hirschberg noch aus.
Auf dem Ratstisch lag ein Antrag der VHS, die Zuschüsse für 2024 und 2025 um jeweils 52 000 Euro auf rund 458 000 Euro pro Jahr zu erhöhen. Begründet wird dies einerseits mit der Aufstockung der geplanten Stelle „Digitales und IT“ auf ein ganzes Deputat und andererseits mit steigenden Sachkosten. Die Musikschule beantragte zur Deckung der steigenden Personalkosten eine Erhöhung der Fördermittel um jeweils 80 000 Euro auf rund 610 000 Euro pro Jahr.
Hoher Stellenwert
Die Weinheimer Stadträte stimmten den Zuschüssen einstimmig zu. Dabei betonten alle Fraktionssprecher den hohen Stellenwert beider Einrichtungen, auch wenn Heiko Fändrich (CDU) das Ende der Fahnenstange schon nahen sieht. „Natürlich leisten Musikschule und VHS einen wichtigen Beitrag, aber wir sind am Ende dessen, was wir uns leisten können“, fand er deutliche Worte. Prof. Rudolf Large (SPD) sah es dagegen als völlig unangemessen an, beide Einrichtungen lediglich als Transferempfänger zu betrachten. Sein Dank ging an VHS-Direktorin Dr. Cristina Ricca und Musikschulleiter Jürgen Osuchowski, die Rede und Antwort standen.
Vorläufig ist die Finanzierung in trockenen Tüchern, Diskussionsbedarf sieht Oberbürgermeister Manuel Just allerdings noch beim Verteilerschlüssel zwischen den Mitgliedsgemeinden in puncto Volkshochschule.
Gerechterer Verteilerschlüssel
Der orientiert sich zu drei Vierteln an der Anzahl der angebotenen Unterrichtseinheiten und zu einem Viertel an der Einwohnerzahl. Da allerdings in Weinheim die meisten Integrationskurse stattfinden, zu denen auch ausländische Mitbürger aus den Nachbargemeinden kommen, wäre Weinheim doppelt belastet. Denn die Stadt stelle unentgeltlich Unterrichtsraum zur Verfügung und werde dafür dann auch noch durch höhere Abgaben bestraft. „Hier muss eine gerechtere Verteilung erarbeitet werden“, kündigte Just an. Er ist aber zuversichtlich, sich mit den übrigen Bürgermeistern einigen zu können.