Fußball

A-Klasse: 1:1 im Kellerderby, hohe Siege für Sulzbach und United

SG Hemsbach verdient sich beim Remis bei der TSG 62/09 Weinheim II einen Punkt. Hohensachsen gibt deutliche Führung noch aus der Hand.

Im Luftkampf setzt sich Hemsbachs Vincenzo Terrazzino gegen Can Orhan von der TSG 62/09 II durch. Einen Sieger gab es im Kellerderby jedoch nicht. Foto: Ernst Lotz
Im Luftkampf setzt sich Hemsbachs Vincenzo Terrazzino gegen Can Orhan von der TSG 62/09 II durch. Einen Sieger gab es im Kellerderby jedoch nicht.

Ein Unentschieden, das keinem so richtig hilft – aber auch niemandem wirklich weh tut. Im Heimspiel gegen den Nachbarn aus Hemsbach kam die TSG 62/09 Weinheim II in der Fußball-A-Klasse nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus. Roman Magel ließ die Hemsbacher mit seinem Treffer in der Nachspielzeit jubeln. Den Ausgleich in letzter Sekunde hatten sich die Gäste aber durchaus verdient.

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„Natürlich ist das im ersten Moment ärgerlich“, sagte TSG-II-Coach Andreas Dörrlamm, zeigte sich aber als sehr fairer Sportsmann. „Wenn wir ehrlich sind“, so der Weinheimer, „war das heute das Maximum, was wir uns verdient hatten“. Die Zweiburgenstädter kamen in einem chancenarmen Derby besser ins Spiel. Der Dörrlamm-Elf gelang es allerdings nur selten, aus der Spielüberlegenheit heraus in die gefährliche Zone zu kommen. „Wir waren oft zu ungenau, der letzte Pass kam nicht“, analysierte der Trainer.

Hemsbach stand dagegen tief, verteidigte weitgehend stabil und lauerte auf Konter. Vor allem nach der Halbzeitpause wurden die Gäste gefährlicher. Valon Rudi vergab nach dem Seitenwechsel zwei Gelegenheiten. Ein Schnitzer in der Hemsbacher Defensive brachte die Hausherren eine Viertelstunde vor Schluss doch noch in Führung. Schlussmann Sascha Zimmermann konnte einen Schuss nicht festhalten, Roman Magel kam beim Klärungsversuch zu spät. Den folgerichtigen Strafstoß verwandelte der eingewechselte Altin Morina (75.).

Als alle Zeichen auf Heimsieg standen, gab die TSG das Geschenk zurück: Ein Pass im Zentrum landete ausgerechnet bei Roman Magel. Der Hemsbacher ließ sich nicht zwei Mal bitten und machte seinen Fehler wieder wett. Um eine Haaresbreite hätten die Gäste noch einen drauf gesetzt: Frank Gassner scheiterte in der fünften Minute der Nachspielzeit per Kopf. „Den Punkt haben wir uns verdient“, fand Hemsbachs Pressewart Thomas Mahler. Die TSG II bleibt unter Trainer Dörrlamm ungeschlagen, Hemsbach hat nun drei Spiele nicht verloren.

TSG 1862/09 Weinheim II: Zirnsak; Becker, Fiederlein, Turcany, Link, Ragni (46. Obermann), Orhan, Schmitt, Hilgert (72. Ghali), Kilichan (52. Morina), Köhler (65. Herrmann).

SG Hemsbach: Zimmermann; Pascarella, Shala, Krombholz, Acar (87. Murtezi), Isa (46. Rettig), Rudi, Terrazzino (81. Gassner), Wittmann (68. Monachello), Pamalick, Magel.

Tore: 1:0 Morina (75., Foulelfmeter), 1:1 Magel (90.+3).

Kadioglu macht den Unterschied

Der Mann des Tages im A-Klassen-Spiel zwischen der TSG 91/09 Lützelsachsen II und dem FV Fortuna Heddesheim II war eindeutig Gästeakteur Danny Kadioglu. „Er war heute der Unterschiedsspieler“, musste auch Lützelsachsens Trainer Oliver Kratzer neidlos einräumen. Kadioglu ist eigentlich im Verbandsliga-Kader der Heddesheimer beheimatet, durfte nun aber 88 Minuten lang bei der Zweiten mitwirken und verlieh der Partie mit zwei Torbeteiligungen zum schlussendlichen 2:0-Sieg der Fortuna seine eigene Note.

„Aber auch abgesehen davon war es ein verdienter Sieg für Heddesheim II“, bekannte Kratzer. Dennoch haderte er mit dem vergebenen Strafstoß seiner Elf, TSG-Kapitän Christopher Csög scheiterte an Till Weilbuchner (24.). Im zweiten Durchgang dann stellte Kadioglu seine Klasse unter Beweis und zimmerte die Kugel zunächst aus der Distanz ins Netz (66.). Beim 0:2 von Dennis Bellan leistete er schließlich die Vorarbeit (83.).

TSG 91/09 Lützelsachsen II: Reiboldt; Ligendza, Fath, Kuchenbecker (87. Karaorman), Mandel (56. Schwerdtfeger), Celik (88. Matos), Knäblein, Englert (74. Matter), Holz (83. Schuhmann), Csög, Mommertz.

Fortuna Heddesheim II: Weilbuchner; Riesinger, Heiser, Marras (76. Jaiteh), Wetzel, Pugar (88. Diehm), Bellan, De la Porte (66. Rohrmann), Geißinger, Kadioglu (89. Lehmann), Sammet.

Tore: 0:1 Kadioglu (66.), 0:2 Bellan (83.). – Besonderes Vorkommnis: Weilbuchner (FVH) hält Elfmeter von Csög (24.).

Sulzbach schießt DJK ab

„Rundum zufrieden“, war Ümit Erdem nach 90 Minuten Fußballunterhaltung am Sonntagnachmittag. Der Coach des TSV Sulzbach hatte gerade „eine der besten Saisonleistungen“ seines Teams gesehen. Der TSV fertigte auf dem heimischen Kunstrasen die DJK Feudenheim völlig verdient mit 6:2 (4:1) ab.

Lediglich in den ersten zehn Minuten der Partie konnten die Gäste mithalten. Der TSV übernahm mehr und mehr die Kontrolle und drückte aufs Gaspedal. Traykov Dimitar brachte sein Team nach einem feinen Spielzug auf die Siegerstraße. Kapitän Fidan Haxhijaj schaltete die gegnerische Defensive mit einem Lupfer aus, Traykov umrundete den Torhüter und vollendete zum 1:0 (29.). Im Anschluss spielten nur noch die Hausherren. Yusuf Yildiz, Seedy Essa Jobe und Mentor Tafiljaj trafen die Sulzbach. Auch auf dem 4:1 in der Halbzeit ruhte sich die Erdem-Elf nicht aus. Wieder Tafiljaj und der eingewechselte Mirko Hilkert schraubten das Ergebnis auf 6:1, ehe die DJK Feudenheim noch einen Treffer zur Ergebniskosmetik landete. „Wir haben super gespielt und hätten sicher auch noch deutlich höher gewinnen können“, fasste der Sulzbacher Übungsleiter zusammen. Am kommenden Sonntag kommt es für den TSV zum Derby mit dem direkten Nachbarn aus Hemsbach – dann will der TSV ähnlich guten Fußball zeigen.

TSV 1887 Sulzbach: Pollmann; Fading, Miftari, Altun (66. Sari), Tafiljaj, Jobe (72. Akin), Kamuff (46. Hilkert), Amadu (74. Post), Yildiz, Dimitar, Haxhijaj (72. Bekyigit).

Tore: 1:0 Dimitar (29.), 2:0 Yildiz (36.), 3:0 Jobe (41.), 3:1 Strack (42.), 4:1 Tafiljaj (45.), 5:1 Tafiljaj (67.), 6:1 Hilkert (69.), 6:2 Tarhini (85.).

Hohensachsen verschenkt den Sieg

Es war einer dieser Sonntagnachmittage, der für die Verantwortlichen der SG Hohensachsen nur schwer einzuordnen ist. Einerseits: Die SGH hat im Kampf um den Klassenerhalt in der A-Klasse einen Punkt geholt. Andererseits: Die SGH hat gerade in der dritten Minute der Nachspielzeit den Ausgleich kassiert, eine 3:0-Halbzeitführung noch aus der Hand gegeben – und zwei Punkte verschenkt.

Doch der Reihe nach: Auf dem heimischen Kunstrasen erwischten die Grün-Schwarzen einen Traumstart. Imanuel Jesse brachte die SGH nach fünf Minuten in Führung. Kurz vor der Pause stellten Leif Thünker und Valerio Lewandowski per Doppelschlag auf 3:0 (42./44.). „Zur Wahrheit gehört aber auch, dass das 3:0 etwas hoch war“, gab sich SGH-Abteilungsleiter Steffen Janke realistisch. Keeper Ciro Morelli hatte die 1:0-Führung zuvor mehrfach überragend festgehalten. Im zweiten Durchgang kippte die Partie ab der 60. Minute. Nach dem Anschlusstreffer per Freistoß (65.) kamen die Gäste schnell auf 2:3 heran (73.). Mit der Ampelkarte für Imanuel Jesse wurde das Spiel zur Abwehrschlacht – mit dem bitteren Ausgleich in der Nachspielzeit. Die SGH-Verantwortlichen blieben dennoch positiv. Schließlich könnte auch ein Punkt am Ende helfen.

SG Hohensachsen: Morelli; Bachhuber, Cisneros, Ziemlicki (67. Nykiel), Jesse, Hauke (78. Kuhn), Kippenhan, Breitinger, Lewandowski (46. Dubil/86. Hofbauer), Thünker (75. Drabant), Halbedel.

Tore: 1:0 Jesse (5.), 2:0 Thünker (42.), 3:0 Lewandowski (44.), 3:1 Saai (65.), 3:2 Opoku (73.), 3:3 Fazlic (90.+3).

Vorkommnis: Gelb-Rot für Jesse (Hohensachsen, 76.).

Schriesheim verteilt Geschenke

Der SV Schriesheim wartet weiter auf einen erlösenden Sieg in der Fußball-A-Klasse. Gegen den Tabellenführer TSV Amicitia Viernheim spielten die Rot-Weißen zwar ordentlich mit, verteilten aber viel zu viele Geschenke. „Diese individuellen Böcke müssen wir dringend abstellen“, betonte Trainer Michael Eisenhauer.

Denn trotz der vermeintlichen eindeutigen Kräfteverhältnisse war für den SVS mehr drin in der Partie. „Wir waren keine vier Tore schlechter“, resümierte auch Eisenhauer. Seine ersatzgeschwächte Elf leitete die Heimpleite durch ein Eigentor ein: Musa Comma traf beim Klärungsversuch auf der Linie nur noch ins eigene Netz (11.). Auch nach dem 0:2 steckten die Hausherren nicht auf. Simon Plewa brachte den SVS nach einem unstrittigen Elfmeterpfiff wieder in Schlagdistanz (25.). Doch der Spitzenreiter konterte schnell und stellte den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her. Nach dem Seitenwechsel spielten die Schriesheimer zwar weiter mit, verteilten aber einmal mehr Gastgeschenke. Zwei völlig unbedrängte, individuelle Fehler brachten das 1:4 und 1:5 ein. SVS-Coach Michael Eisenhauer hofft nun vor allem auf die Rückkehr mehrerer verletzter Leistungsträger.

„Wir machen weiter, der Anschluss nach oben ist da“, gab sich der Übungsleiter kämpferisch. Kommende Woche empfängt Schriesheim die TSG Lützelsachsen II im Bergstraßenderby.

SV Schriesheim: Hekler; Batt, Wendefeuer, Comma, Plewa, Sarr (55. Esposito), Schmitt (83. Ssempijja), Petzoldt, Mijatovic (61. Urban), Zschippig, Schäfer (61. Renard).

Tore: 0:1 Comma (11., Eigentor), 0:2 Beikert (22.), 1:2 Plewa (25., Foulelfmeter), 1:3 Beikert (31.), 1:4 Macha (53.), 1:5 Beikert (82.).

United in Torlaune

United Weinheim ballert sich weiter den Frust der verkorksten Hinrunde von der Seele und klettert in der Fußball-A-Klasse auf den vierten Rang. Gegen Schlusslicht TSV Schönau feierte der Sportclub einen standesgemäßen 6:0-Kantersieg. Überragender Mann war Winterneuzugang Serdar Özbek, der vier Treffer beisteuerte.

„Wir wollen oben angreifen“, hatte Sükrü Cansiz, Uniteds stellvertretender Vorsitzender, vor einigen Wochen selbstbewusst angekündigt. Die Mannschaft ließ diesen Worten Taten folgen. Mit dem vierten Sieg in Folge ist United im Jahr 2024 weiter verlustpunktfrei.

Gegen Schönau konnte es sich die Elf von Nedim Özbek sogar erlauben, beste Gelegenheiten liegen zu lassen. „Wir hätten heute noch deutlich höher gewinnen können“, befand Cansiz. Serdar Özbek brachte die Hausherren nach einer Flanke von Ümut Yücel in Front (16.). Anil Güner erhöhte nach Pass von Özdemir Gürsoy auf 2:0 (34.), ehe Gürsoy selbst traf. Der Stürmer staubte einen abgewehrten Schuss ab (52.).

Im zweiten Durchgang ließ besonders Serdar Özbek keine Zweifel mehr aufkommen: Der Matchwinner krönte seine Leistung mit einem lupenreinen Hattrick. Zwei Mal stand der United-Stürmer nach Vorarbeit von Gürsoy goldrichtig, dann netzte er eine Ecke per Kopf zum 6:0-Endstand ein.

SC United Weinheim: Omerovic; Hyseni, Ö. Yücel, U. Yücel, K. Yücel, Güner, S. Özbek (84. N. Özbek), Ketencimen (78. Kocapinar), Gürsoy, K. Kapucu (66. Mehmeti), M. Kapucu (46. Ferrarese).

Tore: 1:0 S. Özbek (16.), 2:0 Güner (34.), 3:0 Gürsoy (52.), 4:0, 5:0, 6:0 S. Özbek (66., 70., 82.).