Fußball

Der SV Laudenbach spielt am Sonntag nur für Matthias "Bärle" Bär

Verein und Mitspieler trauern um den "Spieler der alten Schule", der am 9. Februar gestorben ist. Gegen Heddesheim III spielt der Sport nur eine Nebenrolle.

Matthias Bär spielte fast 18 Jahre lang für den SV Laudenbach. Foto: Philipp Reimer
Matthias Bär spielte fast 18 Jahre lang für den SV Laudenbach.

Am Sonntag, 3. März, starten auch die beiden Fußball-B-Klassisten SV Laudenbach und Fortuna Heddesheim III in die zweite Saisonhälfte. Doch der sportliche Wettkampf und vor allem der Derbycharakter spielen ab 15 Uhr auf dem Laudenbacher Sportplatz nur eine untergeordnete Rolle. „Wir werden diesen Nachmittag komplett unserem Mitspieler Matthias Bär widmen, der am 9. Februar völlig unerwartet und für uns alle überraschend gestorben ist“, kündigt SVL-Pressewart Yannick Wunder an.

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Man werde mit Trauerflor spielen, in der vierten Spielminute – Bär trug beim SVL die Rückennummer 4 – soll die Partie unterbrochen werden, um dem Mannschaftskameraden in Stille zu gedenken. Alle Einnahmen im Rahmen des B-Klassen-Derbys sollen zudem der Familie des Verstorbenen zugutekommen – angefangen bei den Eintrittsgeldern bis hin zu den Erlösen aus dem Verkauf von Speisen und Getränken. Überdies hat der Verein schon wenige Tage nach Bärs Tod eine Spendensammlung für die Hinterbliebenen gestartet, dabei sei bereits „eine ordentliche Summe“ zusammengekommen, berichtet Wunder.

18 Jahre in Laudenbach aktiv

„Bärle“, wie er von seinen Freunden und Mitspielern genannt wurde, sei nicht nur ein Spieler gewesen, sondern auch eine Vereinslegende, sagt der Pressewart. Stattliche 18 Jahre trug Bär demnach das SVL-Trikot – von 2003 bis 2010, von 2012 bis 2022 sowie seit Beginn der laufenden Saison 2023/24. Etliche Jahre verbrachte Bär auch bei der benachbarten SG Hemsbach, über 900 Spiele hat er in seiner aktiven Zeit absolviert.

Und selbst im gehobenen Fußballalter von über 50 Jahren sei Bär immer ein Vorbild für die jungen Mitspieler gewesen, so Wunder. „Er war ein Spieler der alten Schule, war sich für keine Grätsche zu schade. Und selbst wenn er vor einer Saison abgeschrieben schien, hat er sich mit seiner Einstellung und seinem Ehrgeiz immer wieder in die Mannschaft gekämpft“, sagt er. „Für Trainingseinheiten oder Spiele hat er sich Urlaub genommen, als Schichtarbeiter hat er selbst vor der Nachtschicht immer noch mittrainiert.“ Dies alles spiegele Bärs Liebe zum Fußball, aber auch zum SV Laudenbach, wider.

„Wir wollen für ihn gewinnen“

Fast schon klar also, dass die Nachricht vom Tod des Teamkameraden die Spieler und den gesamten Verein tief berührt hat. 20 Leute aus der Mannschaft und deren Umfeld hätten sich am Tag nach Bärs Tod auf dem Sportplatz getroffen, um seiner zu gedenken und die „schlimme Nachricht“ gemeinsam zu verarbeiten. Dabei habe sich das Team auch geschworen, fortan für „Bärle“ zu spielen. Das Derby gegen Heddesheim macht dabei den Anfang. „Und natürlich werden wir alles reinhauen, um das Spiel für ihn zu gewinnen. Das sind wir Bärle schuldig“, sagt Yannick Wunder.