Hemsbach

Hemsbacher CDU präsentiert taktische Kandidatenliste für Gemeinderatswahl

In der Gaststätte „Weinfass“ wird Geschichte geschrieben. Manuel Fink, CDU-Vorsitzender, ist unermüdlich am Telefonieren, um die letzten Kandidaten zu gewinnen.

Auch die CDU tritt mit 22 Bewerbern bei der Gemeinderatswahl am 9. Juni an. Foto: Thomas Rittelmann
Auch die CDU tritt mit 22 Bewerbern bei der Gemeinderatswahl am 9. Juni an.

Manuel Fink gibt alles. In der Pause zwischen der Jahreshauptversammlung und der Nominierungsveranstaltung für die Gemeinderatswahl sieht man ihn unermüdlich mit dem Handy telefonieren. Sozusagen per Telefon-Akquise werden aus dem Nebenzimmer der Gaststätte „Weinfass“ die letzten beiden Kandidaten geworben, die der CDU in Hemsbach noch gefehlt haben. Nach zweieinhalb Stunden steht an diesem Abend fest: Die Hemsbacher CDU wird am 9. Juni mit einer vollen Liste von 22 Kandidaten um die Gunst der Wähler werben. Die Partei hofft dabei, dass ihr altes Ergebnis von 2019 bestätigt wird, wie Stadtrat und CDU-Vorsitzender Fink bei der Hauptversammlung sagt. Vor fünf Jahren hatte die CDU die meisten Stimmen erhalten und sechs Sitze errungen. Ein Sitz ging allerdings durch den Wechsel von Nachrückerin Michaela Zimmer zur FDP verloren, bedauert Fink. Die Liberalen, die 2019 nicht kandidierten, sind dann auch die große Unbekannte und könnten der CDU (wie auch anderen Listen) Sitze kosten.

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„Taktische Liste“


Anders als in der Vergangenheit üblich geht die CDU nicht mit einer alphabetisch angeordneten Kandidatenliste ins Rennen, sondern präsentiert erstmals eine „taktische Liste“. Die Stadträte Dirk Schulz-Bauerhin und Christian Metz bewerben sich nicht mehr. Mit Manuel Fink, Denis Klefenz und Martin Schild kandidieren drei der aktuell fünf Stadträte der CDU wieder, stehen aber nicht unbedingt an erster Stelle der Liste. Spitzenkandidat ist der 42 Jahre alte Fabian Lühnsdorf, Jurist und „stockkonservativ“, wie er von sich selbst sagt. Er will vor allem die Themen Vereine, Kindergarten und Schule in den Mittelpunkt stellen. An zweiter Stelle kommt Noch-Weinkönigin Paula Vondung, eine der wenigen Frauen auf der Liste und als Landwirtin in Ausbildung geeignet, die Interessen der Bauern zu vertreten.
Erst an dritter Stelle steht Martin Schild, mit elf Jahren Zugehörigkeit sozusagen ein alter Hase im Gemeinderat. Sein Fraktionskollege Manuel Fink kommt – noch hinter seinem Schwiegervater Walter Fink – erst an fünfter Stelle. Stadtrat Denis Klefenz steht nach Manuel Schwindt an siebter Stelle – auf eigenen Wunsch weiter hinten, wie er sagt, er hänge nicht so sehr an dem Amt, „das ein großer Zeitfresser ist“. Selbstbewusst wirft er aber bereits jetzt seine Kandidatur bei der nächsten Bürgermeisterwahl in den Ring – in vier Jahren, wenn dann „der Jürgen“ (Kirchner), wie angekündigt, nicht mehr antreten werde.


Einstimmiges Votum


Gewählt wird die Liste en bloc und geheim. Es reicht, wenn die zwölf Wahlberechtigten „Ja“ oder „Nein“ auf den Stimmzettel schreiben. Um 20.27 Uhr steht fest: Die Liste hat einstimmig den Segen der Mitglieder gefunden. Vorher mussten Manuel Fink und Fabian Lühnsdorf auf Anweisung von Versammlungsleiter und Kandidat Andreas Lemp noch einmal zum Telefon greifen und sich von den wenigen Kandidaten, bei denen das nicht geschehen war, mündlich das Einverständnis geben lassen, dass sie auf der Liste kandidieren. Alles muss seine Ordnung haben.