Hirschberg an der Bergstraße

Kandidaten der SPD setzen auf soziale und nachhaltige Ortsentwicklung

Mit einem starken Frauenanteil und einer Vielfalt von Kandidaten, die von Schülern bis zu Rentnern reichen, hat die SPD ihre Liste für die Wahl vorgestellt.

Die SPD Hirschberg nennt das dritte Mandat als Ziel für die Gemeinderatswahl. Foto: SPD Hirschberg
Die SPD Hirschberg nennt das dritte Mandat als Ziel für die Gemeinderatswahl.

Die SPD in Hirschberg nominierte am Montag ihre Kandidaten für die Kommunalwahl am 9. Juni. Rüdiger Kanzler begrüßte als Vorsitzender die Mitglieder, bevor er den Vorsitz für die Wahl an Jochen Hördt weitergab. „Unser Ziel ist es, den dritten Sitz im Gemeinderat zurückzugewinnen“, machte er zu Beginn deutlich und sah die SPD dafür mit ihrer Liste hervorragend aufgestellt: „Von der Schülerin bis zum Rentner, von der Krankenschwester bis zum Rechtsanwalt, es ist ein breites Spektrum, alte Hasen wie auch Neueinsteiger.“ Insbesondere über die zehn Frauen auf der Liste freute sich Kanzler: „Wir haben beim Weltfrauentag zugesagt, mit einem starken Frauenanteil ins Rennen zu gehen – diese Zusage haben wir eingehalten!“ Der Wegfall der unechten Teilortswahl habe die Aufstellung der Liste vereinfacht. Beide Ortsteile seien aber gut auf der Liste vertreten. Nach der Wahl von Wahlausschuss, Schriftführerin, Mandatsprüfungskommission und Vertrauensleuten stimmten die Mitglieder einer verbundenen Einzelwahl zu. Somit musste nicht jeder Listenplatz separat gewählt und ausgezählt werden. Die Kandidaten, die nicht selbst anwesend sein konnten, wurden von Jochen Hördt vorgestellt.

Newsletter

Holen Sie sich den WNOZ-Newsletter und verpassen Sie keine Nachrichten aus Ihrer Region und aller Welt.

Mit Ihrer Registrierung nehmen Sie die Datenschutzerklärung zur Kenntnis.

Scholz führt die Liste an

Auf Platz 1 kandidiert wie erwartet der Fraktionsvorsitzende Thomas Scholz. „Soziale und nachhaltige Ortsentwicklung“ sei dabei das Ziel und der Markenkern, den er und die SPD im Gemeinderat auch weiter einbringen wollen. Bezahlbarer Wohnraum, ein zukunftsfähiges Verkehrs- und Parkkonzept, Klimaschutz sowie insbesondere die Belebung der Ortsmitten durch Einzelhandel und Gewerbe sei dafür wichtig. „Der Wegzug von Geschäften und Banken ist gerade für ältere Menschen ein großes Problem, das man angehen muss.“ Darüber hinaus betonte er die Notwendigkeit der aktiven Bürgerbeteiligung. Sylvia Grüll, die als Einkaufsleiterin arbeitet, auf Platz 2 kandidiert, in der alten Tabakfabrik in Großsachsen wohnt und sich ehrenamtlich für die AWO und Frauenpolitik einsetzt, will sich insbesondere „für ein lebenswertes, zukunftsorientiertes Hirschberg engagieren, in dem es auch für Rentner noch viele Möglichkeiten gibt, das Leben zu genießen und aktiv zu bleiben.“

Ellen Kneier-Jost (Platz 3) bewirtschaftet mit ihrem Mann den Marbacher Hof und arbeitet als Realschullehrerin. Sie war erst vor ein paar Monaten in den Gemeinderat nachgerückt und sieht Klima- und Umweltschutz sowie „berufsbedingt“ Familienpolitik als ihre Schwerpunkte. Rüdiger Kanzler, der SPD-Vorsitzende und vielen auch bekannt als Vorsitzender des Fanclubs „Rote Teufel“, kandidiert auf Platz vier. Seine Themen sind die Stärkung der Vereine und des Ehrenamts sowie Sportstätten, Infrastruktur und Verkehr. „Da gibt es noch viel zu tun. Insbesondere die Vereine machen doch den Charakter einer Gemeinde aus!“ Sandra Gritsch ist Diplom-Betriebswirtin. Als vierfacher Mutter liegen ihr vor allem die Themen Familien und Kinder, Verkehr, Klimaschutz und Nachhaltigkeit am Herzen. An der Martin-Stöhr-Grundschule ist sie stellvertretende Elternbeiratsvorsitzende. Sie kandidiert auf Platz fünf der Liste.

Nachhaltige Ortsentwicklung

Nachhaltige Ortsentwicklung für alle Generationen ist das Schwerpunktthema von Julia Weiß. Die 32-jährige Wissenschaftliche Mitarbeiterin hat Politik studiert, kandidiert auf Platz 6 und ist Vorsitzende des Kreisjugendring Rhein-Neckar e.V., wo sie sich seit vielen Jahren für Jugendliche engagiert. Digitalisierung, Verkehr sowie Umwelt- und Waldschutz sind für Dorian Schwöbel die Schwerpunkte. Er kandidiert auf Platz 7. Frauke Kühnl ist Pressesprecherin der SGL Handball GmbH sowie seit Neuestem auch der S3L Spielbetriebs GmbH. Sie leitet die Kommunikation an der Mannheimer Abendakademie. Ihre Themen sind soziale und gesellschaftliche Teilhabe, Vielfalt und die Belebung der Ortskerne. „Bildungsangebote für alle und generationenübergreifende Themen liegen mir ebenso am Herzen. Dafür will ich mich einsetzen“, betonte sie bei ihrer Vorstellung und kandidiert auf Platz 8 der Liste.

Juliane Kühnl die Jüngste

Einzelhandel, bezahlbarer Wohnraum, Klimaschutz und familienfreundliche Politik waren auch bei den weiteren Kandidaten die am häufigsten genannten Themen. Einig war man sich, dass es sich lohnt, durch aktive Beteiligung für unsere Demokratie einzustehen. Ein Argument für die Kandidatur, das von mehreren in der Vorstellungsrunde genannt wurde und große Zustimmung bei der Versammlung fand. Einen Höhepunkt setzte Juliane Kühnle (Platz 17). Die 17-jährige Schülerin interessierte sich früh für Politik und will sich insbesondere für Themen wie Jugendarbeit und Umweltschutz einsetzen. Kanzler betonte, dass sich gerade in den letzten Jahren viele Jugendliche verstärkt für politische Themen engagiert hätten. Hier gehe es um ihre Zukunft, und das gelte es zu unterstützen. Damit setze die SPD auch ein Zeichen für die Interessen der Jugendlichen und ihre Teilhabe im Ort. Alle Kandidaten wurden mit großer Mehrheit bestätigt, nur vereinzelt gab es Gegenstimmen beziehungsweise Enthaltungen. Uwe Gottschalk (Platz 16), der sich für den Erhalt des Waldes einsetzen will, fasste zusammen: „Eine tolle Liste und ein großartiges Ergebnis! Der Wahlkampf kann beginnen.“