Hirschberg an der Bergstraße

Feierliche Verbrennung des Winterbutze in Hirschberg

Die Straßen von Großsachsen in Hirschberg waren am Sonntag Schauplatz einer jahrhundertealten Tradition. Der 38. Sommertagszug zählte über 500 Teilnehmer.

500 Kinder und Erwachsene zogen beim Sommertagszug in Hirschberg durch die Straßen. Foto: Ernst Lotz
500 Kinder und Erwachsene zogen beim Sommertagszug in Hirschberg durch die Straßen.

Die zwei Jungs lachten und bissen mit Genuss in ihre Hefebrezel. Das hatten sie sich verdient, schließlich bastelten sie für den 38. Sommertagszug in Hirschberg am Sonntag einen großen Stecken. Als Lohn gab es dafür die von der Gemeinde gespendete Brezel. Über 500 Kinder und Eltern beteiligten sich an dieser alten und schönen Tradition, die der Sing- und Volkstanzkreis Leutershausen (SVK) jedes Jahr aufleben lässt. In diesem Jahr zogen die Kinder und Eltern mit ihren Stecken durch Großsachsens Straßen und Gassen. Im Schulhof stand seit dem Morgen der aus Stroh geformte Winterbutze. „Wir haben ihn am Samstag bei Sabine Bock im Hof in der Breitgasse geschmückt. 22 Leute waren da. Das war schön anzusehen, als die Kinder die Schleifen anbrachten“, erzählte Marietta Gustke am Sonntag, unmittelbar bevor die Umzugsgruppen den Schulhof betraten. Gustke hatte eine besondere Aufgabe, sie passte auf die Brezeln auf: „So manches Kind wollte schon zugreifen. Doch die gibt es erst nach getaner Arbeit, habe ich immer wieder gesagt“, lachte die Brezelhüterin. Laute Töne kündigten die Ankunft der Umzugsteilnehmer an.

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Blasmusiker spielen

Die Blasmusiker aus Unter-Schönmattenwag spielten zur Begrüßung das Lied „Alle Vögel sind schon da“. Kinder wie Erwachsene stellten sich rund um den Winterbutze herum auf. „Heute wird dem Winter der Garaus gemacht“, versprach SVK-Chef Jürgen Gustke. Angesichts der angenehmen Temperaturen hatte man den Eindruck, dass sich der Winter schon vor Tagen zurückgezogen hat. Schnell waren acht Kinder ausgesucht, die das Stroh anzünden sollten. Bürgermeister Ralf Gänshirt nutzte die Gelegenheit, die Gäste zu dieser schönen Tradition zu begrüßen und dem SVK, der Feuerwehr und dem DRK einen Dank auszusprechen. Dank gab es auch für den Nachwuchs, der wieder fleißig Stecken gebastelt hatte. Die Musikkapelle aus Dossenheim stimmte das Lied „Winter ade“an. Jetzt hatte die letzte Stunde des Winters geschlagen. In wenigen Minuten brannte das Stroh nieder, und die Kinder rannten zu Marietta Gustke, um sich ihre Brezel zu holen. Im nächsten Jahr wird der Winterbutze dann übrigens in Leutershausen brennen.