Gesundheit

Nüchtern bis Ostern

Ob Fastenkuren, Heilfasten, Intermittierendes Fasten oder Intervallfasten – oder einfach der Verzicht auf Alkohol und Zucker. Warum die Fastenzeit oder der „Dry January“ eine Auszeit sein kann, von der Körper und Geist profitieren. Und Anstoß sein kann für eine langfristige gesunde Lebensweise.

An Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit. Wer den "Dry January" verpasst hat, hat jetzt eine zweite Chance auf eine gesunde Pause für Körper und Seele. Foto: Canva Design
An Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit. Wer den "Dry January" verpasst hat, hat jetzt eine zweite Chance auf eine gesunde Pause für Körper und Seele.

Wie wichtig eine Alkoholpause für den Körper ist, erklärt der Alkoholforscher und Top-Spezialist für Leber – und Alkoholerkrankungen Professor Dr. Seitz von der Uni Heidelberg im Interview hier.

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Zehn Tipps für eine gesunde Auszeit

Wir haben zehn Tipps für eine gesunde Pause recherchiert, die natürlich nicht nur im Januar oder vor Ostern funktionieren:

Vorbereitung ist alles

Detox für den Körper – Ordnung in der Wohnung. Einer Entgiftung des Körpers sollte ein Detox-Check der Wohnung vorausgehen. Denn der Frühlingsputz fühlt sich nicht nur gut an, sondern hilft auch bei der Gesundheitspause. Also: Alle Vorratsschränke aufgeräumt, weg mit Alkohol und Süßem. Dann kommen wir auch nicht in Versuchung. Ein weiterer positiver Nebeneffekt: Die Wohnung zu entrümpeln und auszumisten hilft auch beim Abwerfen von seelischem Ballast. Ihr bekommt automatisch wieder mehr Luft zum Atmen.

Hydratation nicht vergessen

Ausreichend Wasser trinken, um Giftstoffe auszuspülen. Empfohlen werden mindestens drei Liter Flüssigkeit am Tag, am besten Wasser, Kräutertees, Obst- und Gemüsesaft oder Gemüsebrühe. Viel zu trinken hilft auch gegen das Hungergefühl.

Neues entdecken

Eine Phase des Verzichts ist die perfekte Zeit, um Neues auszuprobieren. Egal ob ungewöhnliche Kräutertees oder und neue Gewürze.

Fasten

Bevor man eine Fastenkur beginnt: unbedingt beim Arzt abchecken lassen, ob nichts dagegenspricht. Vorsichtig sein bei Vorerkrankungen. Und: unbedingt langsam mit dem Fasten beginnen, damit der Körper sich umstellen kann. Ein „Totalfasten“ sollte nicht länger als eine Woche dauern. Tees wie Zitronenverbene, Ingwer, Salbei, Fenchel oder ein speziell gemischter Fastentee helfen bei aufkommenden Hungergefühlen. „Bittertropfen“ reduzieren ebenfalls den Heißhunger und unterstützen die Verdauung. Auch wichtig für Kaffeetrinker: am besten bereits einige Zeit vor der geplanten Auszeit den Konsum reduzieren, ein plötzlicher Kaffee-Stopp kann zu Kopfschmerzen und Magenträgheit führen.

Sich bewegen

Bewegung und leichter Sport sind in dieser Zeit ebenfalls wichtig. Empfohlen wird keinesfalls Leistungssport, sondern sanftere Entspannungsübungen und viel frische Luft. Sport und Bewegung unterstützen den Entgiftungsprozess, indem sie die Durchblutung fördern und Schweißproduktion anregen.

Raus in die Natur

Wann wart ihr das letzte Mal im Wald? Oder vielleicht sogar wandern? Die Natur hat eine beruhigende Wirkung und kann helfen, Stress abzubauen und das Wohlbefinden zu steigern. Wandertipps für jedes Level hat unsere Kollegin aus der Sportredaktion für euch erwandert. Schaut mal hier.

Sich informieren

Wichtig ist es, sich in Apps oder Onlinekurse und Büchern über die Auszeit zu informieren. Denn während einer Fastenzeit oder dem Verzicht auf Alkohol kommt es immer wieder zu Krisen. Und ganz Schlaue schließen sich gleich einer Gruppe an und fasten gemeinsam. Der Austausch mit Gleichgesinnten kann motivierend sein und dir helfen, durchzuhalten.

Sich belohnen

Viele Menschen belohnen sich automatisch mit Süßigkeiten oder einem Glas Wein. Eine Auszeit kann auch die Möglichkeit sein, neue Ideen für Belohnungen zu finden. Wie wäre es mit einem Wellness-Tag, einer Massage, einem Ausflug oder die Aussicht auf einen Urlaub? (Wer auf Alkohol verzichtet, spart ganz nebenbei auch Geld für die Urlaubskasse.)

Ausreichend schlafen

Bereits nach kurzer Zeit ohne Alkohol kommt der (gesunde) Körper nachts viel besser zur Ruhe. Beim Fasten, dem kompletten Verzichtet auf Essen, ist ausreichend Schlaf (mindestens sieben bis acht Stunden pro Nacht) noch wichtiger als sonst: Schlaf ist entscheidend für die Regeneration und Entgiftung des Körpers.

Was hilft gegen Stress, wenn Zucker und Alkohol wegfallen?

Bei vielen Menschen hat sich Alkohol als verlässlicher Stressmanager etabliert. Eine Auszeit von beidem ist eine gute Zeit, um nach alternativen Möglichkeiten zu suchen, Stress abzubauen und zu bewältigen. Wie wäre es mit einem neuen Hobby? Vielleicht wolltet ihr schon immer mal mit Pilates, Yoga oder Handlettering anfangen? Der perfekte Zeitpunkt ist jetzt! Auch Meditation, Atemübungen oder ein entspannendes Bad können dabei helfen, Spannungen zu lösen und den Geist zu beruhigen.

Und wem das alles noch zu viel Aufwand ist ...

Wie wäre es dann für den Start mit "Jammerfasten"? Um aus dem Strudel von negativen Gedanken ("sowieso alles blöd") zu befreien, verpflichtet man sich, für vier Wochen auf das Jammern und Nörgeln, auf negative Gedanken und auf Grübelei zu verzichten. Das wirkt sich positiv auf das eigene mentale Wohlbefinden aus - und auch auf die Beziehung zu anderen. Angeblich senkt Jammerfasten zusätzlich den Stresshormonspiegel, es ist also ein weiterer Step zu mehr Gesundheit.