Handball

Schicksalsspiele in Birkenau: Meisterfeier und Abstieg?

Die Frauen wollen die Meisterschaft eintüten, die TSV-Herren müssen in der Badenliga gewinnen. Der TVG Großsachsen braucht noch einen Punkt zum Oberligaverbleib

Kathrin Haas, Monika Reiter und Jacqueline Mader (von links), hier gegen Heidelsheims Isabel Gromer, wollen auch morgen im letzten Badenliga-Heimspiel dieser Saison wieder kräftig zupacken. Foto: Armin Etzel
Kathrin Haas, Monika Reiter und Jacqueline Mader (von links), hier gegen Heidelsheims Isabel Gromer, wollen auch morgen im letzten Badenliga-Heimspiel dieser Saison wieder kräftig zupacken.

Noch zwei Spieltage sind in der Saison 2023/2024 in der Badenliga zu absolvieren und die Handballer des TSV Birkenau greifen nach dem letzten Strohhalm. Nach der 24:29-Niederlage bei der HG Oftersheim/Schwetzingen II hat sich die Lage der Schwarzen Falken im Fernduell mit dem TSV Knittlingen verschlechtert. Während Knittlingen am Sonntag beim Tabellenletzten in Dossenheim antritt, geht Birkenau vor heimischer Kulisse am Samstag (17.30 Uhr) gegen den Tabellendritten Wiesloch als Außenseiter ins Rennen.

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Ans Aufgeben denkt man in Birkenau aber keineswegs: „Wir wissen, dass wir das Heimspiel gewinnen müssen, um eine Chance auf den Klassenverbleib zu haben“, sagt Birkenaus Sportlicher Leiter Frank Jöst, der die Planungen für die Saison 2024/2025 erst mal auf die Seite schiebt. „Unser Fokus gilt einzig und allein dem Heimspiel gegen Wiesloch, da macht es zu diesem Zeitpunkt keinen Sinn über Personalien zu sprechen.“ Mitte Mai wolle man sich mit dem neuen Trainerstab sowie der Mannschaft zusammensetzen. Als Abgänge schon länger fest stehen Jan Sauer, Jan-Niklas Weis (HSG Weschnitztal), Moritz Ulrich (TVG Großsachsen) und Sebastian Schott (TG Laudenbach).

Mit Wiesloch kommt das Team der Rückrunde in die Langenberghalle. Mit nur einer Niederlage im Jahr 2024 und zuletzt sechs zum Teil deutlichen Siegen dürfte die TSG mit ordentlich Selbstvertrauen anreisen. „Wir wissen, dass diese Partie alles andere als einfach wird, es ist aber auch nicht unmöglich. Vor allem kämpferisch müssen wir mit allem was wir haben dagegen halten“, sagt Jöst vor dem letzten Heimspiel der Saison.

Für die SG Heddesheim ist das Meisterrennen nach der 20:23-Niederlage im Spitzenspiel beim TV Hardheim vorbei. Der TVH wird sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen lassen. Im letzten Heimspiel der Saison soll gegen den TV Friedrichsfeld aber ein Heimsieg her.

Frauen wollen Meisterschaft

Derlei Sorgen haben die Frauen des TSV nicht, vielmehr können die Schützlinge von Julius Schäfer am Samstag (19.30 Uhr) die Meisterschaft in der Badenliga perfekt machen. Dafür benötigt es im Heimspiel gegen die HG Königshofen/Sachsenflur noch einen Punkt. „Wir wollen diese Partie genauso bewusst angehen, wie allen anderen Spiele der Saison und weiter in unserem Flow bleiben“, sagt Schäfer.

Eine einzige Niederlage musste der TSV nach dem Abstieg aus der BW-Oberliga hinnehmen und ist in der Badenliga von Anfang an vorneweg marschiert. Eine Tatsache, die nicht unbedingt zu erwarten war, auch weil man erste und zweite Mannschaft zusammengezogen hat. „Die Integration und das Verschmelzen der Teams hat schneller funktioniert als erwartet. Deshalb bedeutet uns diese Meisterschaft sehr, sehr viel“, gibt Schäfer Einblicke ins Innenleben der Mannschaft.

Die Planungen für die anstehende Saison und auch die Aufstiegsspiele sind derweil in vollem Gange. Sollte der fehlende Punkt am Samstag geholt werden, treffen die Birkenauer Damen auf die Sport-Union Neckarsulm II, die ungeschlagen Württembergischer Meister geworden sind. Gespielt wird am 9. Mai (auswärts), während man aller Voraussicht nach am 12. Mai im Rückspiel Heimrecht genießt. In puncto Personal wird Schäfer auch in der kommenden Saison die Strippen in der Hand haben. Zudem ist bereits klar, dass Winterneuzugang Angelina Schreyer sich der TSG Haßloch anschließen wird. Jacqueline Mader und Linda Schäfer werden kürzertreten.

Die Frauen der SG Heddesheim wollen im letzten Heimspiel gegen die KuSG Leimen ihren dritten Badenliga-Platz bestätigen.

SGL nach Pforzheim

Die SG Leutershausen muss am Samstag um 19 Uhr zum Drittliga-Handballspiel bei der SG Pforzheim/Eutingen ran. „Wir wollen auch in Pforzheim versuchen, etwas zu holen, auch wenn wir wissen, dass die Trauben sehr hoch hängen“, sagt SGL-Coach Thorsten Schmid vor der Partie bei einem Gegner, der nicht nur über eine gute Abwehr mit starkem Umschaltspiel, sondern auch zwei der stärksten Angreifer der Liga verfügt. „Torsten Anselm und Julian Broschwitz müssen wir, hoffentlich wieder mit Unterstützung unserer Fans, in den Griff bekommen.“ Platz zwei ist für die Roten Teufel immer noch in Reichweite. „Wir haben ein schweres Restprogramm, aber auch Selbstvertrauen”, sagt Schmid nach dem jüngsten Sieg über Fürstenfeldbruck. „Wir gehen auf Angriff und schauen, dass wir gewinnen.“ tb

TVG muss ohne Schneider auskommen

Nicht nur die Niederlage am vergangenen Samstag gegen den TSB Schwäbisch Gmünd schmerzte. Mit dem Nasenbeinbruch von Jonas Schneider bricht TVG-Trainer Stefan Pohl nach Hannes Weindl ein weiterer Führungsspieler weg. Das macht die Sache beim TV Willstätt nochmals schwieriger. Der TVW hat in der Abstiegsrunde noch nicht einen Punkt abgegeben und ist momentan das heißeste Team der Liga. Vergangenen Samstag überrannte der TVW den TSV Blaustein in deren Halle mit 48:38 (23:17). 86 Tore in einem Handballspiel bekommt man sicherlich nicht alle Tage zu sehen, das zeigt aber, dass der TV Willstätt über einen immens starken Angriff verfügt. Dass es da nicht immer ganz genau mit der Abwehrarbeit genommen wird, ist bei der Anzahl der selbst erzielten Treffer wohl zu verschmerzen.

Der vor der Saison als Aufstiegskandidat eingeschätzte TVW hat sich mittlerweile gefunden und lässt in der Abstiegsrunde nichts anbrennen. Die Schwankungen im Spiel, auch aufgrund von Verletzten, scheinen abgelegt und Willstätt steuert dem sicheren Klassenerhalt entgegen. Es ist ein ganz harter Brocken und individuell sicherlich das stärkste Team in der Abstiegsrunde. Im Hinspiel zeigte Großsachsen, trotz einer dezimierten Mannschaft, einen großen Kampf und musste sich denkbar knapp mit 31:32 (16:17) geschlagen geben. Damals überragte Hannes Weindl mit zehn Treffern.

Die Saasemer werden sicherlich alles versuchen, um in der Hanauerlandhalle Willstätt eine Überraschung zu schaffen. Auch deshalb, weil der TVG aus den letzten drei Spielen noch einen Punkt für den Oberligaverbleib braucht. Zwar kann man höchstens noch auf Rang sechs abrutschen, aber der könnte noch heiß werden, wenn in der 3. Liga Süd der HT München noch Balingen/Weilstetten II überholt und die Schwaben absteigen müssen.

Macht Schriesheim Aufstieg klar?

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, jetzt muss nur das Ergebnis stimmen. „Die Halle wurde vorsorglich mal geblockt, die Badmintonspieler werden nicht mehr kommen“, erzählt Trainer Michael Schröder, der nach sechs Jahren in sein letztes Heimspiel geht. Gegen den TSV Rot Malsch II wollen die Schriesheimer am heutigen Freitag (19 Uhr) den Aufstieg in die Verbandsliga sowie die Meisterschaft klar machen.

Aus dem Hinspiel (28:33) hat man noch eine Rechnung offen, zudem will der TSV seinem scheidenden Trainer einen Abschied nach Maß bereiten. „Es wäre doppelt schön sich so zu verabschieden – in einem gut geführten Verein mit Top-Spielen und Top-Charakteren, mit denen ich arbeiten durfte“, sagt Schröder und ergänzt: „Ich hatte eine geile Zeit.“ Aus seiner Anfangszeit sind noch Daniel Baron, Robin Grimmer und Luca Michels im aktuellen Kader. Letzterer wird zusammen mit seiner Schwester Sina Michels das Zepter übernehmen. Mit einem Sieg am Freitag in der Verbandsliga.

Der TSV Birkenau II und Laudenbach bestreiten am Samstag ihre jeweils letzte Heimpartie, Hemsbach spielt sein schon letztes Saisonspiel in Dittigheim.

Weinheim will Titel mit Derbysieg feiern

Die Frauen des TV Schriesheim empfangen am Samstag um 19 Uhr die bereits als Aufsteiger feststehende HSG Weinheim/Oberflockenbach. Für die Gäste ist es das letzte Saisonspiel. Die HG Saase will mit einem Heimsieg über Rintheim noch auf den dritten Platz der Verbandsliga klettern. fs/tb/hm