Handball

Spiel des Jahres für Heddesheim: Entscheidung der Meisterschaft?

Im Topspiel der Badenliga geht es in Hardheim um viel. Die Birkenauer Frauen wollen sich von Heidelsheim nicht stoppen lassen

David Walzenbach will mit den Heddesheimer Löwen im drittletzten Saisonspiel beim punktgleichen TV Hardheim gewinnen. Foto: Steffen Hoffmann
David Walzenbach will mit den Heddesheimer Löwen im drittletzten Saisonspiel beim punktgleichen TV Hardheim gewinnen.

Erster gegen Zweiter, Punktgleichheit bei beiden Teams, der Sieger ist so gut wie Meister: Mehr Spitzenspiel geht nicht und die Handballer der SG Heddesheim wollen aus einer bis dato guten Saison am kommenden Samstag (19.30 Uhr) eine überragende Spielzeit machen. „Wir würden uns gerne die Krone aufsetzen und freuen uns alle auf das Spiel das Jahres“, sagt Trainer Frank Schmitt, der trotz einiger personeller Engpässe in der Trainingswoche von einem vollen Kader ausgeht: „Anfang der Woche sah es bei unseren Leistungsträgern nicht gut aus, aber für so eine Partie bekommen wir das in den Griff.“

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Neben der Motivation mit einem Sieg an Hardheim vorbeizuziehen und die Tabellenführung drei Spieltage vor Ende zu übernehmen, setzt Heddesheim vor allem auf seine bärenstarke Abwehr. Durchschnittlich 24 Gegentore kassiert die SG, im Derby zuletzt gegen Viernheim waren es sogar nur 18. „Unsere Defensive im Verbund mit unseren Torhütern wird gegen körperlich starke, aber dennoch bewegliche Hardheimer Schwerstarbeit verrichten müssen“, sagt Schmitt, der zudem von einer „rappelvollen“ Walter-Hohmann-Halle ausgeht.

Hardheim, dass am letzten Spieltag aufgrund der Absage von Dossenheim spielfrei war und die zwei Punkte am grünen Tisch erhielt, präsentierte sich zuletzt in überragender Form, gewann die letzten sieben Partien und ist derzeit nach eigener Aussage „das Maß aller Dinge“. Das Hinspiel konnte Hardheim mit 27:26 knapp für sich entscheiden, einen Umstand, den die SG-Löwen gerne umdrehen möchten.

Birkenau braucht Miniserie

Von den oberen Tabellenregionen sind die Birkenauer weit entfernt, der hochdramatische 25:24-Heimsieg gegen Knittlingen hat dem TSV aber neues Leben im Abstiegskampf eingehaucht. Zwei Siege in Serie, das hatte es zuletzt am ersten und zweiten Spieltag gegeben, seitdem ging vieles schief beim TSV, die es nun aber wieder selbst in der Hand haben. „Für uns war dieser Sieg mental wichtig, vor allem aber war er Belohnung für das Invest der vergangenen Wochen“, sagt Trainer Florian Sauer.

Bei der Reserve der HG Oftersheim/Schwetzingen wollen die Schwarzen Falken am Samstag (17 Uhr) nun alles dafür tun, um Platz zwölf, der einen Verbleib in der Badenliga sichert, zu verteidigen. Mit Schwetzingen treffen die Birkenauer auf eine „Wundertüte“, die aus den letzten zehn Partien lediglich einen Sieg feiern konnte. Ein Umstand, von dem sich Sauer aber nicht blenden lässt: „Es ist immer die Frage, wer spielt mit, und das die Jungs Handball spielen können, haben sie bewiesen. Dennoch wollen wir nach den Erfolgserlebnissen zuletzt eine Miniserie starten.“ Sauer weiß, dass weitere Punkte hermüssen, zudem an den letzten beiden Spieltagen mit Wiesloch und Plankstadt „zwei Hochkaräter“ warten.

Die Spielerinnen des TSV Birkenau hatten in dieser Saison bislang allen Grund zum Jubeln. Gelingt Linda Schäfer, Lenya Hanke, Danijela Rajic, Marie Harbarth, Marina Hassel, Anna Knapp und Co. (von links) morgen der Matchball zum Titel? Foto: Armin Etzel
Die Spielerinnen des TSV Birkenau hatten in dieser Saison bislang allen Grund zum Jubeln. Gelingt Linda Schäfer, Lenya Hanke, Danijela Rajic, Marie Harbarth, Marina Hassel, Anna Knapp und Co. (von links) morgen der Matchball zum Titel?

Frauen können Matchball erspielen

In der Bruchsaler Sporthalle Am Hallenbad können die Badenliga-Handballerinnen des TSV Birkenau am Samstag um 17.30 Uhr den Matchball zur Meisterschaft erspielen. Gewinnt die Mannschaft der Trainer Julius Schäfer und Emil Hofmann auch bei der SG Heidelsheim/Helmsheim, fehlt gegenüber Verfolger TSV Rintheim nur noch ein Punkt. Und der soll dann im letzten Heimspiel am 27. April geholt werden. „Wir sind gut drauf und müssen Heidelsheim eigentlich packen. Außerdem sind wir komplett und wollen die Meisterschaft feiern“, sagt Hofmann.

Gegner in den Aufstiegsspielen wäre Württemberg-Meister Sport-Union Neckarsulm II, der am Sonntag seine Runde mit lupenreiner Weste abschließen will. Schafft Birkenau die Meisterschaft, müsste der TSV am 9. in Neckarsulm und im Rückspiel am 12. Mai in der Langenberghalle ran. Der württembergische Vizemeister spielt gegen den südbadischen Meister den zweiten Aufsteiger aus.

Wird Saase zum Spielverderber?

In der Verbandsliga hat die HG Saase ihren Höhenflug fortgesetzt und fordert am Samstag (17 Uhr) Tabellenführer Weinheim/Oberflockenbach heraus. „Wir wollen Weinheim Paroli bieten und weiter im Flow bleiben“, schickt Trainer Steffen Piffkowski eine Kampfansage an den derzeitigen Tabellenzweiten. Mit sechs Siegen am Stück kann die HG mehr als selbstbewusst auftreten, wohlwissend, dass Weinheim eine bisher überragende Spielzeit hinter sich hat und nicht umsonst erst vier Punkte (eine Niederlage, zwei Remis) abgegeben hat.

„Weinheim spielt sehr schnell, hat eine homogene Mannschaft und wird alles dafür tun, um in Sachen Meisterschaft im Rennen zu bleiben“, so Piffkowski. Weinheim, dass als Aufsteiger neben Edingen bereits feststeht, sieht eine enge Partie auf sich zukommen. „Saase ist in diesem Kalenderjahr noch ungeschlagen, hat sich unheimlich gesteigert. Ich erwarte eine heiße Kiste“, sagt Trainer Jürgen Al-Shawany, um ebenfalls eine Kampfansage zu machen: „Wir streben a, n die restlichen Spiele der Saison zu gewinnen und wollen dem Gegner mit unserer offensiven Abwehr den Schneid abkaufen.“

Der TVG Großsachsen II hat nach dem Überraschungssieg in Weschnitztal im Heimspiel gegen den HSV Hockenheim die Chance nachzulegen. Vielleicht kann der drittletzte Platz doch noch erreicht werden?

Bokols Wunsch zum Abschied

Zum letzten Heimspiel der Saison empfangen die Handballer des TV Hemsbach am Samstag (19.30 Uhr) die Reserve des TSV Birkenau und wollen sich mit einem Sieg von den heimischen Fans verabschieden. „Wir wollen und werden die letzten beiden Partien genießen, Spaß am Handball haben und natürlich gegen Birkenau gewinnen“, sagt der scheidende Trainer Jozef Bokol. Bokol wird den TVH nach vier Jahren verlassen und schließt sich dem HLZ Friesenheim Hochdorf an, um „seinen Traum vom Leistungshandball zu leben.“

Für die Hemsbacher hat der Slowake nur positive Worte übrig: „Ich bin sehr dankbar, dass ich hier die Möglichkeit bekommen habe, viel zu lernen und mich zu entwickeln.“ Gegen den Tabellenletzten Birkenau sind die Hemsbacher klarer Favorit, auch wenn der TSV gegen Weinheim zuletzt seinen zweiten Saisonsieg feierte.

TVG will die Welle reiten

Für die Handballer des TVG Großsachsen läuft es in der Nichtabstiegsrunde weiter hervorragend. Aus bisher sechs Spielen holte man 10:2 Punkte und steht mit der TuS Blaustein und dem TSV Weinsberg punktgleich an der Tabellenspitze. Noch vier Spiele sind zu spielen und im Lager des TVG hofft man am Ende der Runde auf dem Platz an der Sonne zu stehen.

Foto: Gian-Luca Heiser

Am Samstag ist der TSB Schwäbisch Gmünd zu Gast in der Sachsenhalle. Im Hinspiel behielt der TVG beim 32:30-(15:18)-Sieg denkbar knapp die Oberhand. Dabei sah es lange nach einem Heimsieg für den TSB aus. Doch wieder einmal bestach Großsachsen mit immenser Moral, Kondition, und drehte das Spiel in den Schlussminuten. Die Schwaben stehen mit 17:11 Punkten noch nicht ganz auf der sicheren Seite. Steigen nur drei Teams am Ende ab, ist auch der TSB gesichert, sind es vier Mannschaften, wären noch Punkte notwendig. Nach einer kleinen Schwächephase ist aber auch der TSB nach dem deutlichen Heimsieg gegen Heidelsheim/Helmsheim und dem Sieg bei der TSG Söflingen wieder in der Spur.

TVG-Trainer Stefan Pohl hofft auf eine Rückkehr von Hannes Weindl, dessen Einsatz sich erst heute entscheidet. Der Rückraumakteur war beim 44:32-Kantersieg gegen H2Ku Herrenberg umgeknickt. „Gmünd hat seine Hausaufgaben gemacht und seit der Niederlage gegen uns fünf Punkte aus drei Spielen geholt, dabei den wichtigen direkten Vergleich gegen Söflingen gewonnen. Die Gmünder stellen eine solide Abwehr und offensiv ist ihr Spiel von Zweikämpfen geprägt. Rascher, Abt und Schäffner sind sehr gute Eins-gegen-Eins-Spieler. Man muss sehr geduldig sein, um in Ballbesitz zu kommen, und darf sich offensiv nicht allzu viele Fehler erlauben.“ Ab 20 Uhr will der TVG auf der Hut sein.

SGL selbstbewusst ins Heimspiel

Noch ein Topspiel: Die SG Leutershausen empfängt am Samstag ab 19.30 Uhr den TuS Fürstenfeldbruck in der Südgruppe der 3. Handball-Bundesliga. Die Erinnerungen an das Hinspiel Ende Oktober 2023 sind noch vorhanden bei der SG Leutershausen. Und das sind keine guten: Im bayerischen Fürstenfeldbruck verloren die Heisemer 28:31. Lehren könne man daraus aber kaum noch ziehen, erklärt Trainer Thorsten Schmid: „Zum einen ist es lange her, zum anderen haben wir eine komplett andere Mannschaft als damals.“

Auch Max Prellers Ideen sind gegen die variable Abwehr von Fürstenfeldbruck gefragt. Foto: Steffen Hoffmann
Auch Max Prellers Ideen sind gegen die variable Abwehr von Fürstenfeldbruck gefragt.

Die Verletzungsmisere hat Spuren hinterlassen an der Bergstraße. Yessine Meddeb, Kevin Bitz und Johnny Scholz fallen auch weiterhin aus. Mit Patrick Buschsieper und Yannick Stippel wurden zwei in Hirschberg bekannte Spieler reaktiviert. Die restlichen fünf Spiele zu bestreiten, wie die bisherige Runde, wird schwierig, denn die Ausfälle sind ohne die beiden Haupttorschützen schwerwiegend.

Der Fokus soll dennoch wieder etwas mehr auf die eigenen Stärken gelenkt werden als noch die letzten Wochen. „Wir sind Dritter. Wir haben bisher eine sehr, sehr gute Runde gespielt und stehen zurecht dort oben“, betont Schmid. Die SG Leutershausen hat weiterhin eine hohe Qualität und will genau mit dem Selbstbewusstsein in die Partie gegen Fürstenfeldbruck gehen. „Wir sind gut genug, auch in der Besetzung, den Gegner zu schlagen.“

Eine Grundeinstellung, die entscheidend sein wird. Genauso wie die Anwesenheit der Fans und Zuschauer in der Heinrich-Beck-Halle. „Es war eine richtig gute Runde, zu der alle – im Team, außen rum und auf den Rängen – beigetragen haben. Nun wollen wir die Saison ordentlich und gemeinsam zu Ende bringen.“ Lautstarke Unterstützung wird nötig sein gegen Fürstenfeldbruck, denn die Gäste haben eine „sehr gute Mannschaft mit Top-Einzelspielern“.

Die variable Abwehr wird eine große Herausforderung, denn von 6:0 bis zu einer offensiven 3:3-Abwehr sei alles möglich. Dass sie im Rückraum „sehr stark“ besetzt sind, macht die Aufgabe nicht leichter für die SGL. „Wir brauchen eine kompakte Abwehr, aus der wir mit hohem Tempo nach vorne spielen“, wünscht sich Schmid. Das könnte der Schlüssel zu einem erfolgreichen Heimspiel in der Heinrich-Beck-Halle werden. fs/tb/hm