Handball

TSV Birkenau: zwischen Abstiegskampf und Meisterschaft

Die Birkenauer Frauen freuen sich auf den Samstag und wollen im letzten Heimspiel den Deckel drauf machen. Die Herren sind zum Siegen verdammt

Mit insgesamt zehn Toren war Danijela Rajic die erfolgreichste Werferin des TSV Birkenau. Foto: Armin Etzel
Mit insgesamt zehn Toren war Danijela Rajic die erfolgreichste Werferin des TSV Birkenau.

Noch einen Sieg sind die Handballerinnen des TSV Birkenau von der Badenliga-Meisterschaft entfernt. Bei der SG Heidelsheim/Helmsheim legte die Mannschaft der Trainer Julisu Schäfer und Emil Hofmann den Grundstein zum 30:18 (16:5) trotz anfänglicher Schwierigkeiten bereits in der ersten Halbzeit. Danijela Rajic war mit zehn Treffern herausragende Torschützin.

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Die Anfangsphase gestaltete sich zäh. Der TSV zeigte das gewohnt stabile Abwehrverhalten, ließ aber die Konzentration im Angriffsspiel vermissen. Es benötigte zwei Siebenmeter, um bis zur 7. Minute eine 2:0-Führung herauszuarbeiten. Doch danach kamen die Gäste aus dem Odenwald besser ins Spiel. Monika Reiter, Linda Schäfer und Kathrin Haas stellten auf 5:0, wobei der Treffer von Schäfer besonders sehenswert war. Die SG in Unterzahl entschied sich für „empty goal“. Nach Ballgewinn Birkenau erkannte Schäfer die Chance und warf fast vom eigenen Neun-Meter-Raum ins leere Tor. In der Folge dominierte der TSV das Geschehen und ließ bis zum Seitenwechsel gerade mal fünf Gegentreffer zu, sodass es beim 5:16 in die Pause ging.

Trotz der deutlichen Führung für die Gäste kam die SG hoch motiviert aus der Kabine. Diese etwas härtere Gangart der Gastgeberinnen verhinderte zwar, dass der Rückstand nicht noch deutlicher wurde, führte aber auch zu sechs Zeitstrafen. Das vermeintliche Aufbäumen reichte nicht, um den TSV noch einmal ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. Die Birkenauerinnen verwalteten den Vorsprung bis zum Abpfiff und gingen verdient mit 30:18 als Sieger aus der Partie. Das Fehlen von Linn Gutsche, die zwar im Kader, aber nicht einsatzfähig war, konnte durch das Kollektiv kompensiert werden.

Am Samstag soll gefeiert werden

Da auch der TSV Rintheim sein Heimspiel gegen die HSG Walzbachtal gewann, ist die endgültige Entscheidung um die Meisterschaft auf nächsten Samstag vertagt. Im letzten Heimspiel der Saison kann der TSV mit einem Sieg gegen die HG Königshofen/Sachsenflur die Meisterschaft aus eigener Kraft perfekt machen. Anwurf ist um 19.30 Uhr.

An diesem Heimspieltag, an dem die TSV-Herren bereits um 17.30 Uhr ihr ebenfalls letztes Heimspiel bestreiten und um den Verbleib in der Liga kämpfen, ist eine Grillaktion geplant. Auch wenn bei beiden Mannschaften noch ein Auswärtsspiel auf dem Programm steht, findet so bei Fassbier, Grillwurst und hoffentlich guter Laune der Ausklang der Saison 2023/24 statt. Beide Mannschaften hoffen natürlich auf volle Ränge und lautstarker Unterstützung in der Langenberghalle. Für die TSV-Damen gäbe es bei Erreichen der Meisterschaft noch eine Zugabe in Form der Aufstiegsspiele am 9. und 12. Mai gegen die Sport Union Neckarsulm.

TSV Birkenau: Meyer, Bussek; Reiter (2), Haas (3), Rajic (10/8), Schäfer (2), Crnisanin (4/1), Gutsche (n.e.), Hanke (4/2), Knapp, Hassel, Becker, Mader (5).

Herren verpassen Befreiungsschlag

Es hätte der Befreiungsschlag werden können, doch der TSV Birkenau verpasste bei der HG Oftersheim/Schwetzingen II eine weitere gute Chance auf den Verbleib in der Handball-Oberliga. 24:29 (13:15) unterlag die Mannschaft von Interims-Trainer Florian Sauer. „Völlig unnötig. Natürlich hat man gesehen, dass die HG-Spieler durch die Bank besser ausgebildet sind als unsere. Und trotzdem hätten wir gewinnen können und müssen. Irgendwann habe ich aufgehört, die freien Chancen zu zählen, die wir von allen Positionen nicht verwandelt haben“, zeigte sich Sauer ernüchtert. 15 bis 20 seien es locker gewesen. Gegen den durchaus starken Oftersheimer Torhüter Maximilian Herb beharrten die Spieler auf ihren Lieblingsecken, waren schlicht nicht flexibel im Kopf.

Auch vier Treffer von Marco Jöst verhinderten die neuerliche Birkenauer Niederlage nicht. Foto: Hans-Jürgen Schmitt
Auch vier Treffer von Marco Jöst verhinderten die neuerliche Birkenauer Niederlage nicht.

Bis zur 17. Minute sah es noch gut aus für die Gäste in der Schwetzinger Nordstadthalle, 11:7 führte Birkenau nach einem Treffer von Moritz Ulrich, ehe eine Auszeit der Gastgeber folgte. „Ab da haben wir das Tor einfach nicht mehr getroffen“, befand Sauer, der mit seiner Auszeit beim 11:11 (23.) versuchte, den TSV wieder auf den richtigen Kurs zu bringen. Vergeblich. Die Gastgeber legten auf 14:11 vor, ehe Marco Jöst nach zehn torlosen Minuten endlich wieder für die Gäste traf. Doch der ersehnte Ruck blieb aus. Letztmals war Birkenau beim 18:16 (39.) durch Jan Sauer auf Schlagdistanz, beim 26:19 (54.) deutete sich gar eine Klatsche an. „Sinnbildlich war eine 6:4-Überzahl, bei der ich eine Drei-Mann-Deckung angeordnet habe und bei der sich dennoch ein Spieler freiläuft und für die HG trifft. Das ist einfach richtig unclever.“ Birkenau steht als Drittletzter weiter unter Druck, hat nur einen Punkt Vorsprung auf den Abstiegsplatz. Da muss am Samstag schon ein Sieg her. Gegen den Tabellendritten. pb/AT

TSV Birkenau: Fremr, Back; Sauer (1), Unger, Majirsk (9), Böhm, Müller, Weis (6), Brock, Ullrich (3/1), Jöst (4), Kleis, Hirsch (1).