Landtagswahl

Antifa veröffentlicht Privatadressen von AfD-Kandidaten

Auf einem AfD-Parteitag hängt ein Plakat mit dem Schriftzug «Alternative für Deutschland». Foto: Stefan Sauer/dpa/Archivbild
Auf einem AfD-Parteitag hängt ein Plakat mit dem Schriftzug «Alternative für Deutschland».

Frankfurt/Main (dpa) - Die Antifa Frankfurt hat im Internet die Privatadressen von hessischen AfD-Kandidaten für die Landtagswahl am 8. Oktober veröffentlicht. «Es ist längst überfällig, die Partei und ihre handelnden Individuen entschlossen zu bekämpfen. Wir wollen ihnen gemeinsam mit euch die Räume streitig machen, in denen sie sich wie selbstverständlich bewegen, unbehelligt fühlen und in Sicherheit wähnen», teilte die Gruppierung der linken Szene mit. «Ob Restaurant, Verein oder Arbeitsplatz: Wer andere aufgrund eines rassistischen, antisemitischen, sexistischen und queerfeindlichen Weltbildes ausschließen, einsperren oder entsorgen will, sollte sich über Gegenwehr und Ausschluss nicht beklagen.» Die AfD protestierte entschieden dagegen.

Newsletter

Holen Sie sich den WNOZ-Newsletter und verpassen Sie keine Nachrichten aus Ihrer Region und aller Welt.

Mit Ihrer Registrierung nehmen Sie die Datenschutzerklärung zur Kenntnis.

Auf einer Internetseite fanden sich am Dienstag Namen hessischer Politiker der rechtspopulistischen AfD auf einer Landkarte. Beim Klick auf ihre rechteckigen Profile erschienen Wohnadressen und Kurzbiografien. Der Hinweis «Die Karte funktioniert noch nicht richtig. Kommt bald richtig!» dürfte sich unter anderem darauf beziehen, dass bis Dienstagabend ein Klick auf Ortssymbole noch keine weiteren Informationen aufrief.

Co-AfD-Landeschef Andreas Lichert kritisierte am Dienstag: «Was die Antifa Frankfurt hier macht, ist nichts anderes als ein verklausulierter Aufruf zur Einschüchterung und zu Gewalt gegen AfD-Politiker.» Solche Aktionen seien im wörtlichen Sinne brandgefährlich. «Ich weiß, wovon ich spreche, denn gegen mein Haus wurde bereits ein Anschlag verübt. Wer Familie hat und in der AfD aktiv ist, macht sich große Sorgen, wenn eine solche interaktive Karte zusammen mit einem Aufruf zur Bekämpfung veröffentlicht wird», sagte Lichert. Das fühle sich an, als würde man «für vogelfrei» erklärt werden.