Badeaufsicht

Bäder setzen gegen Unfälle auf künstliche Intelligenz

Shahabeddin Khatibi, Fachangestellter für Bäder, mit Smartwatch, die die Anzahl der Badegäste zeigt. Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Shahabeddin Khatibi, Fachangestellter für Bäder, mit Smartwatch, die die Anzahl der Badegäste zeigt.

Wiesbaden (dpa/lhe) - Um Badegäste vor dem Ertrinken zu schützen, setzen die Bäderbetriebe in Wiesbaden auch auf Künstliche Intelligenz (KI). Im Frei- und Hallenbad Kleinfeldchen wird die Badeaufsicht beim Schwimmerbecken bereits von einem System unterstützt. «Im nächsten Schritt wollen wir den Nichtschwimmer-Bereich und die Außenbecken ausstatten», sagte Thomas Baum, Betriebsleiter beim Badbetreiber mattiaqua. Nächstes Jahr soll das Thermalbad folgen.

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Im Kleinfeldchen-Bad wird bereits seit 2020 ein Innenbecken mit vier Kameras an der Decke überwacht. «Die Kameras detektieren die Bewegungen im Wasser und erfassen ein Bewegungsprofil, das von der KI analysiert wird», erklärte Baum. Bei auffälligen Bewegungsmustern werde das Personal über eine Smartwatch alarmiert. «Das System kann kein Personal und auch keine Wasserrettung ersetzten, aber es hilft als Absicherung», sagte Baum.

Auch im Nordbad in Darmstadt plant die Stadt den Einsatz eines KI-Systems, erklärte ein Sprecher. Andere Bäder-Verwaltungen in Hessen sind noch nicht überzeugt. «Der Sicherheitsstandard ist aus unserer Sicht noch nicht so ausgereift, dass wir uns auf sie verlassen könnten», erklärte ein Sprecher der Städtischen Werke Kassel, die vier Bäder betreiben.

Auch die städtischen Schwimmbäder in Frankfurt, Gießen und Fulda setzen bisher nicht auf KI-basierte Überwachungssysteme. Die Taunus Therme in Bad Homburg hält den Einsatz solcher Systeme für sinnvol. Die Kosten dafür seien derzeit allerdings «unverhältnismäßig».