Freizeit

Schwimmbäder: Kürzere Öffnungszeiten wegen Personalmangel

Sie sollen für Sicherheit in den hessischen Bädern sorgen und notfalls auch Leben retten. Doch bei den Schwimmmeisterinnen und Schwimmmeistern gibt es Mangel. Statistikern zufolge beendeten vergangenes Jahr 38 Menschen die Ausbildung.

Ein Mann zieht Bahnen in einem Hallenbad. Foto: Sina Schuldt/dpa/Symbolbild
Ein Mann zieht Bahnen in einem Hallenbad.

Naumburg (dpa/lhe) - Wegen Personalmangels sind in einigen hessischen Schwimmbädern Öffnungszeiten gekürzt und Attraktionen wie Rutschen oder Sprungtürme gesperrt worden. Als nächste Konsequenz könnten Bäder ganz geschlossen bleiben, sagte die Landesvorsitzende des Bundesverbands deutscher Schwimmmeister in Naumburg, Michaela Fisseler-Weinrich. Ihres Wissens nach gebe es so einen Fall in Hessen bislang nicht.

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Wie sehr die Bäder vom Personalmangel betroffen sind, hängt von mehreren Faktoren ab: So hat ein Bad mit nur einem Becken einen geringeren Bedarf an Aufsichtspersonen als ein Freibad mit Rutschen, Sprungtürmen und Planschbecken. Auch die Wassertiefe und die Nähe des Planschbeckens zum Schwimmerbecken spielen eine Rolle bei der Anzahl der benötigten Fachkräfte.

Mindestens ein Schwimmmeister muss immer vor Ort sein, beim sonstigen Personal behelfen sich laut Fisseler-Weinrich viele Bäder mit Rettungsschwimmern, die in einem Lehrgang ausgebildet werden. «Man hofft dann natürlich, diese Leute für den Beruf des Schwimmmeisters begeistern zu können», sagte sie. Personalmangel gebe es ihres Wissens vor allem im Rhein-Main-Gebiet und in den kleineren Bädern in Mittelhessen.

Zu schaffen macht den Bädern, dass viele Schwimmmeister ins Rentenalter kommen und es am Nachwuchs mangelt: «Wir haben auch viele durch Corona verloren, zudem sinkt die Bereitschaft zur Arbeit am Wochenende», erklärte Fisseler-Weinrich. Zum Beispiel auf Ausbildungsmessen werde für den Beruf geworben, die Ausbildung dauere drei Jahre.

In Hessen haben im vergangenen Jahr insgesamt 38 Menschen ihre Ausbildung zum Schwimmmeister oder zur Schwimmmeisterin abgeschlossen. Wie das Statistische Landesamt in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte, waren das 11 mehr als im Jahr 2021. Die Fachangestellten für Bäderbetriebe - so der offizielle Titel - sollen für die Sicherheit der Badegäste und den reibungslosen Ablauf in Frei- und Hallenbädern sorgen.

Insgesamt befanden sich 2022 hessenweit 113 Menschen in der Ausbildung zum Schwimmmeister. Damit blieben die Zahlen im Vergleich zu vor zehn Jahren konstant: So lag die Zahl der Auszubildenden im Jahr 2012 ebenfalls bei 113 Personen.