Wohnen

Bauträger loben Impulse für Baukonjunktur: Es bleibt Skepsis

Steigende Zinsen und hohe Kosten machen Bauträgern und Projektentwicklern zu schaffen. Was schlagen sie vor?

Die Baustelle «Four Frankfurt» in der Mainmetropole. Foto: Helmut Fricke/dpa
Die Baustelle «Four Frankfurt» in der Mainmetropole.

Frankfurt/Main (dpa) - Bauträger und Projektentwickler bleiben trotz neuer Impulse für die Baukonjunktur skeptisch. Die von Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) kürzlich angekündigte Einführung einer sogenannten degressiven AfA, also einer Abschreibung mit jährlich sinkenden Abschreibungsbeträgen für Bauprojekte, sei ein richtiger erster Schritt zur Ankurbelung des brachliegenden Wohnungsbaus, teilte der BFW Landesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland am Montag mit.

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Für private Bauprojekte forderte er «keine neuen Subventionen, aber die Bereitschaft von Bundesländern und Kommunen, befristet auf Steuereinnahmen zu verzichten». Damit bezog er sich etwa auf die Grunderwerbsteuer. In Hessen sei wegen der dortigen Landtagswahl am 8. Oktober kurzfristig «kein wirkungsvoller Flankenschutz für mehr Wohnungen zu erwarten», bemängelte BFW-Geschäftsführer Gerald Lipka.

Der Verband hat für diesen Montag zum Bauträgertag in Frankfurt eingeladen. Unter anderem die stark gestiegenen Zinsen und die hohe Inflation bremsen das Baugeschäft. Aus Sicht des BFW muss sich die Politik bei weiter sinkender Bautätigkeit darüber klar sein, dass Baufirmen «ab einem bestimmten Punkt ihre Fachkräfte nicht mehr halten könnten». Beim Wiederanspringen der Baukonjunktur wäre das eine erhebliche Bremse.

Langfristig benötigt die Immobilienwirtschaft aus Sicht des Verbandes weniger Bürokratie sowie schnellere Planungen und Genehmigungen. Bei den Baustandards sei trotz Umsetzung von Klimaschutzzielen eine Konzentration auf wirksame und bezahlbare Maßnahmen erforderlich. Andernfalls fehlten weiter viele Wohnungen in Ballungsgebieten und es drohten gesellschaftliche Konflikte.

Thema beim Bauträgertag sind angesichts steigenden Wohnraumbedarfs nach Verbandsangaben «marktgerechte Finanzierungsbedingungen» bei Berücksichtigung auch der Klimaschutz-Vorgaben. Fest stehe, dass bei künftigen Bauvorhaben, unabhängig vom Finanzierungsbedarf, CO2 eingespart werden müsse.