Transportarbeitergewerkschaft

Fahrerstreik: «Es geht in eine gute Richtung»

Lastwägen stehen auf dem Lkw-Parkplatz an der südhessischen Raststätte Gräfenhausen. Foto: Lando Hass/dpa
Lastwägen stehen auf dem Lkw-Parkplatz an der südhessischen Raststätte Gräfenhausen.

Gräfenhausen (dpa/lhe) - Der Streik osteuropäischer Lastwagenfahrer auf der südhessischen Raststätte Gräfenhausen ist auch am Freitag fortgesetzt worden. «Es geht nicht schnell voran, aber es geht in eine gute Richtung», sagte Edwin Atema von der europäischen Transportarbeitergewerkschaft zu den Gesprächen mit der polnischen Spedition, bei der die aus Georgien stammenden Fahrer beschäftigt sind. Die Fahrer führten individuelle Verhandlungen über ausstehende Lohnzahlungen und intransparente Abzüge.

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In mehreren Fällen der noch etwa 20 Fahrer sei bereits Einigung erzielt worden, so Atema. «Sie haben aber gesagt, alle bleiben in Gräfenhausen, bis auch der letzte Fall gelöst ist.» Er hoffe, dass das für die Betroffenen noch im Laufe des Freitags der Fall sein könne.

Allerdings stießen im Laufe des Tages weitere Fahrer hinzu, die ebenfalls ausstehende Zahlungen von der Spedition in Polen fordern. Am Freitagabend schätzte Anna Weirich vom Beratungsnetzwerk Faire Mobilität die Zahl einschließlich der Neuankömmlinge auf ungefähr 45 Lkw - unter anderem auch aus Usbekistan und Tadschikistan. Gewerkschafter Atema sagte: «Gräfenhausen scheint für die Fahrer jetzt wie eine Art Bank zu sein, wo sie ihr Geld bekommen.»

In Gräfenhausen hatten bereits im April rund 60 Fahrer desselben Unternehmens wochenlang gestreikt, um Lohnzahlungen durchzusetzen. Der Streik hatte auch Aufmerksamkeit auf die Situation ausländischer Fernfahrer gelenkt. Diesmal ist das Unternehmen Atema zufolge um Schadenbegrenzung und eine zügige Einigung bemüht. Die ersten Fahrer waren am Dienstagabend nach Gräfenhausen gekommen, mehrere haben die Raststätte seitdem bereits wieder verlassen.