Umwelt

Hinz präsentiert Plan für weniger Pestizide

Hessens Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) spricht auf einer Pressekonferenz. Foto: Oliver Berg/dpa
Hessens Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) spricht auf einer Pressekonferenz.

Wiesbaden (dpa/lhe) - Pflanzenschutzmittel können der Natur schaden - Hessen will daher ihren Einsatz mit einem neuen Plan verringern. «Bis 2030 sollen 30 Prozent weniger Pestizide in Hessen eingesetzt werden», teilte Umweltministerin Priska Hinz am Montag mit. «Wir müssen den Pestizideinsatz auf den Äckern, aber auch in Gärten und kommunalen Grünflächen reduzieren, um die Artenvielfalt, unsere Ressourcen und damit auch unser Leben und unsere Zukunft zu schützen», erklärte die Grünen-Politikerin.

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Der neue Pestizidreduktionsplan soll den Weg zu dem 30-Prozent-Ziel aufzeigen, das Vertreter von Landwirtschaft, Naturschutz und dem Land 2021 an einem Runden Tisch beschlossen haben. Pestizide sind der Oberbegriff für Pflanzenschutzmittel sowie Biozide gegen Schädlinge außerhalb der Landwirtschaft.

Für den neuen Plan stehen laut Umweltministerium bis 2028 rund zwei Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung. Es gehe um die Beratung von Betrieben in Land- und Forstwirtschaft und Weinbau sowie von Kommunen und Gartenbesitzern bei neuen Anbausystemen und alternativen Verfahren. Zudem soll ein Netz von Modellbetrieben entstehen.

Private Gärten und kommunale Grünflächen beispielsweise können sich laut Ministerin Hinz «zu Hotspots der Artenvielfalt entwickeln, wenn sie naturnah angelegt und ohne Pflanzenschutzmittel bewirtschaftet werden. Dabei unterstützen wir.»

Zudem werden dem Umweltministerium zufolge bei einem Forschungsprojekt die Auswirkungen von Pflanzenschutzmitteln auf die Artenvielfalt untersucht. Die Ergebnisse sollen in die Beratungen einfließen. Das Land investiert 200.000 Euro in das Forschungsprojekt. Überdies soll ein neues Beobachtungsnetz jedes Jahr die eingesetzten Mengen von Pflanzenschutzmitteln bewerten.

Der Hessische Bauernverband unterstützt nach eigenen Worten diese Sicherung von Natur und Artenvielfalt. Sie sollte «jedoch mit Maß und Ziel sowie unter Berücksichtigung der Folgen für die heimische Landwirtschaft umgesetzt werden». Biodiversität sei wichtig, aber auch die Versorgungs- und Nahrungsmittelsicherheit. Die Digitalisierung der Landwirtschaft biete dabei ein enormes Potenzial für eine ressourcen- und klimaschonendere Bewirtschaftung von Äckern.