Agrar

Höhere Eierpreise zu Ostern auch in Hessen

Eierpaletten liegen in der Markthalle auf dem Tresen. Foto: Uwe Zucchi/dpa/Archivbild
Eierpaletten liegen in der Markthalle auf dem Tresen.

Friedrichsdorf/Taunus (dpa/lhe) - Zu Ostern müssen sich die Verbraucher auch in Hessen auf höhere Eierpreise einstellen. Zwar seien genügend Eier vorhanden, doch müssten die Erzeuger deutliche Kostensteigerungen verkraften und auch weitergeben, sagte Miriam Dangel, Referentin für Milch, Eier und Geflügel beim Hessischen Bauernverband, der Deutschen Presse-Agentur.

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Dazu gehörten das Verbot des Kükentötens und die damit verbundenen Kosten für die Aufzucht der Bruderhähne sowie die Kosten für eine Geschlechtererkennung schon im Ei. Auch gestiegene Futterpreise seit Ausbruch des Ukraine-Krieges und höhere Personalausgaben machten den Geflügelhaltern zu schaffen. Die Preise für Eier lägen deutlich über dem Niveau vor dem Krieg, sagte Dangel. Konkrete Zahlen sowie zum Bio-Anteil ließen sich nicht nennen. Der Bio-Anteil sei aber in Hessen «nicht so hoch».

Nach jüngsten Zahlen des Statistischen Landesamtes gab es in Hessen im Dezember 2021 rund 90 Betriebe mit jeweils mehr als 3000 Haltungsplätzen für Legehennen. Die darin gehaltenen rund 1,14 Millionen Hennen legten in dem Monat knapp 27,5 Millionen Eier. Der Selbstversorgungsgrad im Bundesland liege mit unter 50 Prozent deutlich unter dem bundesweiten Wert von 71 Prozent, sagte Dangel.

Dabei habe gerade der russische Krieg mit seinen Auswirkungen auf die Lebensmittel- und speziell Getreidepreise deutlich gemacht, wie abhängig Deutschland vom Weltmarkt sei und dass es sinnvoll wäre, die Selbstversorgung zu stärken. Handelsübliche Eier importiert Deutschland zu einem großen Teil aus den Niederlanden. Bei Flüssigei, das etwa in Bäckereien zum Einsatz kommt, setze Deutschland stark auf Importe aus Osteuropa, sagte Dangel.

Geflügel- und andere Nutztierhalter in Hessen und auch bundesweit sieht der Bauernverband auch angesichts der Tierwohl-Diskussionen in einer schwierigen Lage. Es fehlten klare Vorgaben, in welche Richtung sich das Thema Tierwohl entwickeln solle, sagte die Expertin. Das bremse auch Investitionen der Geflügelbetriebe, die nicht einige Hunderttausend Euro investieren könnten, um kurz darauf festzustellen, dass die Vorgaben schon nicht mehr gelten.