2. Bundesliga

Darmstadt vergibt nächsten Matchball - Zwei Platzverweise

Zweite Chance vergeben: Darmstadt führt die Zweitliga-Tabelle zwar weiter an, wirkt aber in Hannover angeschlagen. Bei der nächsten Chance werden wichtige Akteure gesperrt fehlen.

Hannovers Cedric Teuchert jubelt nach seinem zum 2:0. Foto: Swen Pförtner/dpa/Archivbild
Hannovers Cedric Teuchert jubelt nach seinem zum 2:0.

Hannover (dpa/lhe) - Bedröppelt standen die Profis des SV Darmstadt 98 vor den rund 3500 mitgereisten Fans in der Gästekurve. Statt einer frühsommerlichen Aufstiegsparty herrschte beim Zweitliga-Tabellenführer aus Hessen erneut Ernüchterung. Darmstadt vergab beim 1:2 (1:2) bei Hannover 96 am Sonntag die nächste Chance und muss weiter auf den direkten Aufstieg in die Bundesliga warten.

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«Heute nehme ich das gerne auf meine Kappe, dass wir verloren haben. Die Mannschaft soll komplett in Ruhe gelassen werden. Wir wissen, wir haben 34 Spieltage. Darmstadt 98 hat aus meiner Sicht nicht das Recht, heute schon aufzusteigen», sagte Cheftrainer Torsten Lieberknecht.

Nicht nur die nächste Niederlage machte den Hessen zu schaffen, sondern auch zwei Platzverweise: Matthias Bader (86. Minute) und Braydon Manu (90.+3) handelten sich in einer emotionalen Schlussphase Gelb-Rote Karten ein. Sie werden am Freitagabend (18.30 Uhr/Sky) gegen Magdeburg fehlen.

Dann bietet sich Darmstadt (64 Punkte) die bereits dritte Chance, die Rückkehr in die Erstklassigkeit zu vollenden. Der 1. FC Heidenheim (61) und der Hamburger SV (60) sind die einzigen verbliebenen Verfolger. Das Team von Lieberknecht wird sich nach einem fahrigen Auftritt deutlich steigern müssen, um die nötigen Punkte endlich zu holen. «Wir werden es auch tun. Am Freitag werden wir zurückschlagen», kündigte Lieberknecht an. Dies sei «keine Parole». Man werde «ein massives Spiel» zeigen. Schon in der Vorwoche hatte man den Aufstieg in der eigenen Hand - und verlor mit 0:3 gegen den FC St. Pauli.

Darmstadt spielte auch am Sonntag zu fehleranfällig und musste sich verdient geschlagen geben. Die 96-Angreifer Havard Nielsen (11.) und Cedric Teuchert (31.) dämpften vor insgesamt 30 000 Zuschauern schnell die Euphorie bei den Gästen.

Dabei hatte der Sportliche Leiter Carsten Wehlmann vor der Partie noch die Bedeutung eines möglichen Aufstiegs unterstrichen. «Es freut mich zu sehen, wie sich das alles entwickelt hat. Für den Verein wäre es ein Riesenschritt und ein Stück weit Bestätigung der Arbeit», sagte Wehlmann bei Sky. Der «Riesenschritt» muss nun fünf weitere Tage warten. Ein Tor von Phillip Tietz (43.) war zu wenig. Geht es auch gegen Magdeburg schief, könnte das Saisonfinale noch einmal richtig ungemütlich für den Dauer-Tabellenführer werden.

Darmstadt wirkte in der ersten Halbzeit verunsichert, 96 war deutlich aktiver. Per Kopf traf der Norweger Nielsen, Teuchert erhöhte aus spitzem Winkel. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit verkürzte Darmstadts Toptorjäger Tietz. Im zweiten Spielabschnitt entwickelte sich eine teils chaotische und durch viele Ungenauigkeiten auf beiden Seiten geprägte Partie. Schiedsrichter Sascha Stegemann nahm einen Lupfer-Treffer (48.) der Niedersachsen wegen Abseits zurück. Am Ende schickte er Bader und Manu vom Feld, die Lilien mussten die Partie zu neunt beenden.