Kriminalität

Mutmaßliche Schlepper in Deutschland und Frankreich erwischt

Die Schriftzug «Polizei» leuchtet auf dem Dach eines Streifenwagens der Polizei. Foto: Carsten Rehder/dpa/Symbolbild
Die Schriftzug «Polizei» leuchtet auf dem Dach eines Streifenwagens der Polizei.

Reggio Calabria/Hanau (dpa) - Die italienischen Carabinieri haben gemeinsam mit der deutschen und französischen Polizei vier mutmaßliche Schlepper festgenommen. Im hessischen Hanau fassten die Ermittler einen Verdächtigen, in Frankreich drei, wie es von der italienischen Behörde am Dienstag hieß. In Hanau war demnach die Bundespolizei beteiligt. Bei den Festgenommenen handelt es sich um den mutmaßlichen Drahtzieher einer Schlepper-Zelle sowie drei Hintermänner. Weder die Bundespolizei noch die hessische Polizei wollten sich auf Anfragen dazu äußern.

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Die vier Verdächtigen sind laut Angaben der Carabinieri afghanische Staatsangehörige. Den Festgenommenen wird vorgeworfen, in Süditalien angekommene Migranten nach Frankreich und Deutschland geschleust zu haben. Pro Migrant erhielten sie demnach 1500 Euro. Die Ermittler beschlagnahmten im Rahmen der als «Parepidemos» bezeichneten Operation außerdem einen Lieferwagen, der angeblich für die Überfahrt der Migranten verwendet wurde.

An der kalabrischen Küste in Süditalien kommen seit geraumer Zeit viele Migranten über die Mittelmeerroute an, die sich meist von Nordafrika aus auf den Weg in Richtung Europa machen. Die italienischen Behörden wurden im Zuge ihrer Ermittlungen auf den mutmaßlichen Drahtzieher der Zelle aufmerksam. Dieser hielt sich in dem kalabrischen Ort Bova Marina, dem südlichsten Zipfel der Region, auf. Man konnte seine Bewegungen verfolgen und deckte so die Schleuseraktivitäten auf. Beteiligt an den Ermittlungen waren zudem Europol sowie die EU-Justizbehörde Eurojust in Den Haag.