Prozess um Mord und Vergewaltigung
Zwei Jahre nach dem Mord an einer Frau im Frankfurter Ostend steht nun der mutmaßliche Täter vor Gericht. Der Mann hüllt sich zum Prozessauftakt in Schweigen.

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Wegen Mordes an der Bewohnerin eines Wohnwagens muss sich ein 39-Jähriger vor dem Landgericht Frankfurt verantworten. Der Anklage zufolge soll der Mann im Dezember 2021 die 40 Jahre alte und ihm offenbar flüchtig bekannte Frau zunächst in dem im Frankfurter Ostend abgestellten Wagen vergewaltigt haben. Anschließend soll er sie mit 27 Schlägen auf den Kopf, die er laut Staatsanwaltschaft mit einem stumpfen Gegenstand ausführte, getötet haben. Der Täter ergriff die Flucht, die Frau starb noch am Tatort.
Zum Prozessauftakt am Mittwoch war zunächst lediglich die Anklageschrift verlesen worden. Der Angeklagte, der wenige Wochen nach der Tat festgenommen wurde und seither in Untersuchungshaft sitzt, will sich vorläufig nicht zu den Vorwürfen äußern. Nach seiner Festnahme hatte er bei der Polizei zugegeben, die Frau getötet zu haben. Die Vergewaltigung, die er nach Auffassung der Staatsanwaltschaft durch die spätere Tötung habe verdecken wollen, bestritt er allerdings. Zu den Hintergründen befragt, hatte er den Angaben zufolge nur gesagt: «Ich habe sie getötet. Scheiß Alkohol.»
Die Leiche war kurz nach der Tat von einem Passanten entdeckt worden. Der Marokkaner wurde wenige Wochen später festgenommen - zuvor waren bereits Gen-Spuren von ihm beim Opfer sichergestellt worden. Der Mann kam in Untersuchungshaft.
In dem Prozess, den die Schwurgerichtskammer mit sieben weiteren Verhandlungstagen bis Ende Mai terminiert hat, wird es vor allem um die Frage der Schuldfähigkeit des mehrfach vorbestraften Mannes gehen. Entsprechende Sachverständige werden eingeladen, die sich dazu äußern sollen.