Forstwirtschaft

Raupen fressen Eichen in südbadischem Wald kahl

Raupenbefall im Frühling ist nicht ungewöhnlich. Doch die Fressattacken treffen Bäume, denen die Dürre der vergangenen Jahre zugesetzt hat. Werden nun noch mehr Eichen geschädigt?

Mutmaßlich von den Raupen des «kleinen Frostspanners» zerfressene Blätter hängen an einem Kirschbaum. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa
Mutmaßlich von den Raupen des «kleinen Frostspanners» zerfressene Blätter hängen an einem Kirschbaum.

Teningen (dpa/lsw) - Bäume sind im Mai wieder grün - aber nicht überall. In einem Waldstück beim südbadischen Teningen (Kreis Emmendingen) fressen sich unzählige kleine Raupen an frisch ausgetriebenen Eichenblättern satt, wie Forst Baden-Württemberg berichtete. Die Eichen seien kahlgefressen.

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Eine Attacke dieser Art sei nicht ungewöhnlich. Unter normalen Bedingungen stelle ein Kahlfraß kein Problem für die betroffenen Eichen dar, da sie später wieder austreiben könnten.

Doch diese diesjährige Raupenbefall treffe auf Eichen, denen bereits drei Dürresommer zugesetzt hätten. Von den Raupen des Kleinen Frostspanners gehe - im Gegensatz zu den Raupen des Eichenprozessionsspinners - allerdings keine Gefahr für den Menschen aus.

Rekordtemperaturen, Dürre und auch Schädlinge machten dem Wald im vergangenen Jahr stark zu schaffen. Fast die Hälfte der baden-württembergischen Waldfläche (46 Prozent) ist aus Sicht von Experten deutlich beschädigt, heißt es im Waldzustandsbericht 2022.

Bei Eichen lag der Anteil der deutlich geschädigten Exemplare bei über zwei Dritteln (71 Prozent). «Das ist mehr als bei jeder anderen Baumart in Baden-Württemberg», hatte Forstminister Peter Hauk (CDU) gewarnt.