Springhart: Menschen müssen nicht in unser Schema passen

Bad Herrenalb (dpa/lsw) - Einem Bürokratieabbau bei Taufen, Trauungen und Bestattungen in der evangelischen Landeskirche in Baden liegt laut Landesbischöfin Heike Springhart ein Perspektivwechsel zugrunde. Die Kirche wolle Menschen stärker in den Blick nehmen, die sich an wichtigen Schwellen im Leben begleiten lassen möchten. Es gehe darum zu zeigen, «dass sie nicht in unser Schema passen müssen, sondern wir die Türen öffnen», sagte Springhart am Donnerstag während der Frühjahrstagung der Landessynode in Bad Herrenalb (Landkreis Calw).
In erster Linie sollen sich Betroffene künftig bei der Kirchengemeinde melden können, in der sie zum Beispiel heiraten möchten. Dann solle sich das Büro dort um Absprachen unter anderem mit der Heimatgemeinde des Paares kümmern, erklärte die Vorsitzende des Hauptausschusses der Landessynode, Angela Heidler. Formalien wie sogenannte Entlassscheine - Bestätigungen, die gebraucht werden, um etwa in einer fremden Gemeinde heiraten zu können - sollten entfallen. Sei der Pfarrer vor Ort im Urlaub, müsse er sich um eine Vertretung kümmern.
Die Reform solcher Vorgaben sei nur der Auftakt, sich weiter mit Kasualien zu beschäftigen, sagte Heidler. So werden christliche Amtshandlungen wie Taufen, Trauungen und Bestattungen bezeichnet.