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Tarifverhandlung für Uni-Klinik Gießen und Marburg laufen

Ein Beschäftigter trägt bei einem Streik eine Warnweste von Verdi. Foto: Tom Weller/dpa/Symbolbild
Ein Beschäftigter trägt bei einem Streik eine Warnweste von Verdi.

Gießen/Marburg (dpa/lhe) - Die Verhandlungen für einen Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung und Entlastung am Uni-Klinikum Gießen und Marburg (UKGM) sind am Freitag fortgesetzt worden. Verdi-Gewerkschaftssekretär Fabian Dzewas-Rehm zeigte sich am Nachmittag optimistisch in Hinblick auf eine baldige Einigung. «Wir sind guter Dinge», sagte er. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, waren Beschäftigte des UKGM Ende März in den Streik getreten. Zuvor hatte es bei Verhandlungen keine Einigung gegeben, ein Ultimatum der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer war abgelaufen.

Nach Angaben der beiden Kliniken gefährdet der Streik die ärztliche Versorgung. «Es entsteht an den Unikliniken Gießen und Marburg ein zunehmend unerträglicher Zustand, weil die nicht versorgbaren Patienten in ihrer Anzahl zunehmen und die Verlegung in andere Krankenhäuser oft nicht möglich ist», heißt es in einer Mitteilung der Klinikleitungen vom Freitag. Auch die studentische Ausbildung leide.

Die Direktoren der Kliniken appellierten deshalb an die Tarifpartner, eine Aussetzung des Streiks zu verabreden. «Es ist zwar gesprächsweise von beiden Tarifparteien zu erfahren, dass man ernsthafte Verhandlungen führt, aber nachvollziehbare Fortschritte oder gar die Aussicht auf einen Tarifabschluss sind nicht erkennbar», monierten sie in dem Schreiben. Zudem werde zunehmend klar, dass mehrere der gegenwärtig erhobenen Forderungen mit der Funktionalität und dem Versorgungsauftrag eines Universitätsklinikums in keiner Weise vereinbar seien.

Im Kern geht es bei den Forderungen der Gewerkschaft um Entlastungen für die mehr als 7000 nicht-ärztlichen Beschäftigten der Klinik: Gefordert wird unter anderem eine Mindestbesetzung für die Schichten der einzelnen Bereiche. Werde diese unterschritten, sollen die Mitarbeitenden Belastungspunkte sammeln, die in Freizeit abgegolten werden können.

Das auf zwei Standorte verteilte Uni-Klinikum war 2006 zu 95 Prozent von der Rhön-Klinikum AG übernommen worden, die mittlerweile vom Klinikkonzern Asklepios aufgekauft wurde. Das Land Hessen hält die restlichen fünf Prozent. Insgesamt arbeiten hier rund 9600 Menschen.