Schau

ZKM: William Forsythe und die Geometrie des Tanzes

Karlsruhe (dpa/lsw) - Tanz ist fließende Bewegung, aber auch Geometrie: Eine Ausstellung im Medienkunstzentrum ZKM ist den faszinierenden Bewegungsabläufen bei William Forsythe auf der Spur. Anlässlich der Fertigstellung des ersten gemeinsamen Archivprojekts mit dem renommierten Choreographen, der Website «Improvisation Technologies - The Lectures», gibt das Karlsruher ZKM Einblick in sein Schaffen.

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Die Bewegungsstudien hatte Forsythe vor über 20 Jahren mit dem ZKM als CD-ROM herausgebracht, um Tänzern Abläufe zu veranschaulichen. Nun sind diese Studien weltweit frei zugänglich.

Im Mittelpunkt der Schau «Nowhere and Everywhere at the Same Time» steht neben der Bewegungsstudie eine Installation mit hunderten von Pendeln, die die Entstehung einer Choreographie veranschaulichen und zugleich den Besucher selbst in Bewegung bringen soll. Es gehe im Grunde um Alltagserfahrungen, um Ausweichen und Entwischen auch im übertragenen Sinn, erläuterte Forsythe. Die Ausstellung ist von diesem Samstag an bis zum 6. August zu erleben.

Der vielfach ausgezeichnete US-Ausnahmekünstler hat sein Archiv im Februar dem ZKM geschenkt. Das Medienkunstzentrum soll den digitalen Schatz - darunter rund 5000 Video-Tapes - erhalten und zugleich für die Öffentlichkeit zugänglich machen. Der jetzigen Schau sollen weitere Projekte folgen. Forsythe sieht das ZKM für sich als neuen Produktionsort. Er habe hier zwar keine Tänzer. «Aber ich werde hier Programme entwickeln», kündigte der 73-Jährige am Freitag in Karlsruhe bei einer Pressekonferenz an. «Es wird sehr schön werden.»

Forsythe zählt zu den renommiertesten und kreativsten Choreographen des zeitgenössischen Balletts. Als Tänzer und Choreograph hat er das moderne Ballett quasi in seine Einzelteile zerlegt und neu zusammengesetzt.